laut.de-Biographie
Styles P
"Damn right I make gangsta music, but I spit poetry just like Langston Hughes did." Oft schlagen zwei Herzen in des Rappers Brust. Dann schaffen sich die Herren Alter Egos an und frönen zweigeteilt der Schizophrenie. Auch der 1974 in New York geborene David Styles hat zwei Gesichter, aber er vereint beide unter seinem Künstlernamen Styles P.
Neben seinen Kollegen Jadakiss und Sheek Louch und der gemeinsamen Crew The Lox gilt Styles Peniro seit dem Millennium als ewiges Talent der florierenden New Yorker Rap-Szene.
Auf Puff Daddys Bad Boy-Label gesignt, tritt er mit dem The Lox-Debüt "Money, Power & Respect" das erste Mal in die Öffentlichkeit. Sein Talent verschafft ihm bald eine amtliche Reputation - er hat eine markante Stimme und behauptet sich sowohl als harter Rapper als auch feingeistiger Emcee.
Mit Vorbildern wie Kool G Rap und KRS One führt er die Tradition eben dieser weiter. Als Beweis liefert der Yonkers-Rapper im Jahr 2002 sein Debütalbum "A Gangster And A Gentleman", das zum Überraschungserfolg des Jahres avanciert. Die Singles "The Life" mit Pharoahe Monch, sowie die Weed-Hymne "Good Times" bescheren ihm einen respektablen Chartserfolg und Styles steigt beinahe auf das Bekanntheitsniveau von Buddy Jadakiss auf.
Woran er schließlich scheitert? In erster Instanz macht ihm die Legislative einen Strich durch die Rechnung. Während der Promoarbeit für das Solodebüt muss sich David Styles für acht Monate in den Bau begeben. Er hatte gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen. Vor seiner Raplaufbahn behauptete sich Styles ganz klassisch als Dealer. Nicht die beste Voraussetzung, um die Werbetrommel zu rühren. Angesichts zweier Kinder, die zu Hause auf ihren Papa warten, doppelt unerfreulich.
Doch Styles gibt nicht auf und macht sich nach seiner Entlassung sofort wieder auf ins Studio. Nun spielt ihm aber die Industrie böse mit. Mitte 2005 gibt es die ersten Ankündigungen für ein neues Album. "Time Is Money" soll "in Kürze erscheinen.
Doch Fans wie Kritiker haben Pech gehabt. Sie müssen sich weitere zwei Jahre bis 2007 gedulden, ehe das Teil mit Gastauftritten von Talib Kweli, Akon und Sizzla erscheint. Dazwischen gibt es für Styles zwar den einen oder anderen Single-Erfolg - etwa in Kollaboration mit Akon auf "Locked Up" - doch bei zweijähriger Verspätung eines Albumreleases kann die Karriere nicht auf vollen Touren laufen.
Auch "Time Is Money" beschert Styles nicht den erhofften Erfolg. Nicht nur liegt man mit Superstar 50 Cent im dicken Clinch, auch die Kritiker haben sich vom Album deutlich mehr erhofft. Die Qualität, die Styles bei etlichen Mixtapes ("The Ghost Sessions", "Ghost In The Shell", "Ghost In The Machine" oder "The Ghost Who Sat By The Door") vorlegt, kann er offensichtlich auf Albumlänge nicht halten, geschweige denn sich steigern.
An Arbeitseifer mangelt es Styles trotzdem nicht. Noch im letzten Quartal des gleichen Jahres wirft er Album Nummer drei auf den Markt: "Super Gangster, Extraordinary Gentleman". Die Rückkehr zum alten Konzept: zwei Seelen, aus denen David Styles das beste herausholen will.
Nahtlos setzt Styles P seine Diskografie fort. Er kollaboriert unter anderem mit DJ Green Lantern, Rick Ross, dem Wu-Tang Clan und Azealia Banks.
Die Gästeliste seines 2011 erscheinenden, schlicht "Master Of Ceremonies" betitelten Album liest sich wie ein Who-is-who des aktuellen Rap-Geschäfts. Unter anderem tauchen da auf: Lloyd Banks, Busta Rhymes, Pharoahe Monch, Pharrell Williams, Pete Rock, Statik Selektah und Warren G.
"The World's Most Hardest MC Project" von 2012 und "Float" ein Jahr später legen den Fokus dagegen wieder auf Styles Ps engeres Umfeld.
Wann der Mann zwischendurch noch Zeit fand, sich als Romanautor einen Namen zu machen und eine Bar zu eröffnen, in der Fruchtsäfte ausgeschenkt werden, bleibt sein Geheimnis.
Nicht jedoch seine Mission: "Ich reime, schreibe Bücher, verkaufe Saft - und auch sonst steht noch jede Menge auf meiner To-Do-Liste."
Noch keine Kommentare