laut.de-Biographie
Teleman
Jedem Ende wohnt ein neuer Anfang inne, denken sich Dreifünftel der Indiepoprocker Pete And The Pirates. Aus der Asche jener Band aus dem englischen Reading geht nach deren Ableben 2012 Teleman hervor. Mit Thomas Sanders (Gesang, Gitarre), Bruder Jonny Sanders (Synths) und Pete Cattermoul (Bass) haben drei der fünf Pirates jedenfalls weiterhin Lust auf Indie- bis Alternative Rock mit 80er-Breitseite. Dazu gesellt sich der Schlagzeuger Hiro Amamiya.
Jetzt in London verortet, entleihen Teleman den Bandnamen dem Komponisten Georg Philipp Telemann, dessen Werk sie in einem Sozialladen entdecken. Anfang 2013 erscheint mit "Christina" die Teleman-Debütsingle. Wie schon zu Pete And The Pirates-Zeiten stärkt mit BBC Radio ein mächtiger Sender den Rücken mit Heavy Rotation. Anlässlich des 2014er-Debütalbums "Breakfast" auf dem Indie Moshi Moshi orakelt die Presse von einem Sound à la Robert Wyatt trifft Pet Shop Boys trifft The Velvet Underground.
Die Beach Boys oder, moderner, Alt-J wären gleichfalls naheliegende Referenzen. Oder wie die Intro anlässlich des Zweitwerks schreibt: "'Brilliant Insanity' versöhnt den späten Britpop der 2000er mit den elektronischen Experimenten der 2010er." Wobei man hier wiederum festhalten könnte, dass das elektronische Moment bei Teleman mitunter mit Kraftwerk flirtet - niemand betitelt einen Track wohl rein zufällig "Düsseldorf".
Genug Bewährtes für die Pirates-Klientel und doch auch hinreichend Neues im Sound für frische Fans also. Auf Tour begleiten Teleman mit Suede (deren Ex-Gitarrist auch die LP-Premiere produziert), Metronomy, Maximo Park und den Kaiser Chiefs die üblichen Verdächtigen der Britpop-Szene.
Britpop stirbt in der Folge, Teleman jedoch nicht. 2018 erscheint "Family Of Aliens", ein Titel, mit dem die Band nach wie vor ihre Patreon-Anhängerschaft betitelt. 2020 verlässt Keyboarder Johnny die Band im Guten, im selben Jahr beginnt Tom Sanders unter eigenem Namen zu veröffentlichen. Dieser Wandel bedeutet für Teleman jedoch nichts Schlechtes, 2023 folgt mit "Good Time/Hard Time" das vierte Werk im Kanon, wie gehabt auf Moshi Moshi.
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