laut.de-Biographie
The Damned Things
Gehen Joe Trohman und Scott Ian in eine Bar ... was klingt wie der Auftakt zu einem schalen Witz ist in Wahrheit der Beginn von The Damned Things. Na gut, ob die Gitarristen von Fall Out Boy und Anthrax jetzt ausgerechnet am Tresen die Köpfe zusammenstecken, ist unbekannt. Aber Trohman hat 2008 eine Nacht in einem Hotel in L.A. totzuschlagen und will sie kreativ nutzen, weshalb er den befreundeten Thrasher-Zausel spontan zu Drinks und einer Jamsession einlädt.
Die Zusammenarbeit fruchtet und so hecken die beiden auch danach weiter Song-Material aus. Ian kommt das ohnehin gelegen, weil es bei Anthrax zu jener Zeit nicht so rund läuft. Bei der Namenswahl lassen sich die Amerikaner von den Lyrics in Ram Jams Hitsingle "Black Betty" inspirieren. "Black Betty had a child, bam-a-lam / The damn thing gone wild, bam-a-lam". Um das musikalische Bam-a-lam zu vervollständigen, verpflichten sie alsbald Sänger Keith Buckley von Every Time I Die, Trohman bringt noch seinen Bandkumpel Andy Hurley von Fall Out Boy als Schlagzeuger ein und Ian holt Anthrax-Spezi Rob Caggiano als weiteren Gitarristen ins Boot.
Ihr erstes Konzert geben The Damned Things im Sommer 2010 im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Der Sound der Truppe klingt dabei weniger rabiat als man es erwarten könnte. Thrash- und Metalcore-Einflüsse sucht man vergebens. The Damned Things zocken stattdessen klassischen Rock, Keith Buckley lässt das aus seiner Hauptband bekannte Geschrei zugunsten von Clean-Gesang stecken. Weitere Auftritte führen die junge Supergroup nach Europa, wo unter anderem Rock am Ring und Rock im Park bespielt werden. Als Bassist hilft Josh Newton (Every Time I Die) aus.
Am Debütalbum "Ironiclast" ist Newton dagegen nicht beteiligt. Den Tieftöner spielt Caggiano ein, der außerdem den Job des Produzenten übernimmt. Die Platte erscheint im Dezember 2010 via Island Records und bietet der Truppe einen willkommenen Anlass für Auftritte im Folgejahr. Unter anderem gehts im Vorprogramm von Volbeat durch Nordamerika. Im Oktober erscheint der bis dato unveröffentlichte Song "Trophy Widow" auf dem Soundtrack eines Batman-Games.
Danach macht jeder der Beteiligten sein eigenes Ding. Caggiano verlässt die Band sogar gänzlich (genau wie seine Hauptkapelle Anthrax) und heuert bei Volbeat an. Die anderen Verdammten bleiben weiterhin in Kontakt, doch so richtig zeichnet sich erst 2018 wieder ab, dass mit neuer Musik zu rechnen ist. Anfang 2019 machen sie dann Nägel mit Köpfen: Ein zweites Album ist in der Mache und mit Dan Andriano von Alkaline Trio auch ein neuer Bassist am Start. "High Crimes" kommt bereits im April via Nuclear Blast unters Volk und läutet eine kurze Tournee durch die heimischen Staaten ein.
Die gemeinsame Liebe zu Thin Lizzy habe sie zusammengeführt, betonen Joe Trohman und Scott Ian zu jeder Gelegenheit. Und solange die noch brennt steht es auch um The Damned Things nicht schlecht.