laut.de-Biographie
The Dirtbombs
"Wenn man The Dirtbombs live erlebt hat, vergisst man alles um sich herum. Man befindet sich in einem, teils hysterischen, teils hypnotischen Zustand und am nächsten Morgen wacht man auf und weiß, Mick Collins ist Gott! Rock'n'Roll aus Detroit ist der Karamellkern für die Seele". (Verfasser unbekannt)
Die Dirtbombs kommen aus Detroit, der Stadt, die angeblich um die Jahrtausendwende den Rock'n'Roll mit Bands wie den White Stripes neu erfunden hat. Sänger Mick Collins und seine Dirtbombs haben diesen aber bereits Anfang der Neunziger wieder ins Leben gerufen. Mit zwei Schlagzeugern und zwei Bassgitarren wummern sie jedem den Tinnitus in die Ohren.
Mick Hiloha Collins (Gitarre, Keyboard, Gesang) ist schon fast so etwas wie eine Blues-Punk-Legende. Der "Black Is Black"-Frontmann rockte sich u.a. bei dem glorreichen Garage Trash-Trio Gories (1986-1992) und The Screws warm. 1992 gründet er schließlich die schmutzigen Bomben. So richtig los geht es allerdings erst drei Jahre später. 1998 erscheint das erste Album "Horndog Fest" und berauscht nicht nur ganz Detroit. Nach den Aufnahmen gehen die Dirtbombs über ein Jahr lang auf Konzertreise. Micks Markenzeichen ist seitdem seine schwarze Sonnenbrille, ohne die man ihn kaum auf der Bühne sieht.
Der zweite Boss in der Band ist James Andrew Diamond (Bass, Gesang). Neben seinem wuchtigen Bassspiel und seiner Sangeskunst in den höchsten Tönen, produziert und mixt er gemeinsam mit Mick die ersten Dirtbombs-Alben. Der Jüngste in der Gruppe ist Drummer Benjamin Jesse Blackwell. Die andere Rhythmus-Fraktion bearbeitet der Hobbyfotograf Patrick J. Pantano. Tom Potter (Fuzz, Background Gesang) ist live nicht immer dabei, aber bei den Aufnahmen im Studio stets ein wichtiger Mann. Neben Rock'n'Roll und Soul hegen alle Mitglieder eine Vorliebe für Kraftwerk, die man erst Jahre später bemerken sollte ("Die Mensch-Maschine" ist ihre Lieblingsplatte).
Der vielerorts als "Garagen-Punkrock mit Soul Einflüssen" beschriebene Sound ist für Mick Collins einfach nur "Rock'n'Roll, yeah!" Und dabei grinst er übers ganze Gesicht. Es ist offensichtlich, dass der Mann seine Arbeit von ganzem Herzen liebt. Das Album "Ultraglide In Black" (2001) ist eine großartige Mischung verschiedenster Coverversionen und wird in der Detroiter Szene begeistert aufgenommen. Mick bedankt sich damit besonders bei seiner Schwester, die ihm einst die nötigen Inspirationen für seine Musik ermöglichte.
Auf "Ultraglide In Black" lauscht man voller Begeisterung Interpretationen von u.a. Curtis Mayfield, Marvin Gaye und Barry White. Das ursprünglich von Phil Lynnot (Thin Lizzy) verfasste Stück "Ode To A Black Man" wird als Singleauskopplung zum Underground-Hit. Außerdem sind die Dirtbombs mit einem Song auf dem von Jack White produzierten Sampler "Sympathetic Sounds Of Detroit" vertreten.
2003 kommt die dritte Platte auf den Markt. "Dangerous Magical Noise" liefert dreizehn reine Dirtbombs-Stücke und zählt schnell zum Referenzwerk der Gruppe. Es enthält mit Songs wie "Start The Party", "Motor City Baby" und "I'm Through With White Girls" einige der größten Live-Brecher. "Billiards at Nine Thirty", eine Split-Platte mit King Khan And The Shrines erscheint 2004. Im selben Jahr verlässt Bassist Diamond die Gruppe.
2005 schauen die Dirtbombs mit der 2CD-Compilation "If You Don't Already Have A Look" zurück. Sie enthält sämtliche Singles inklusive sechs neuer Tracks, die zweite Scheibe enthält Coverversionen. In unregelmäßigen Abständen erscheinen neue Studioalben. 2011 arbeitet sich die Gruppe wieder an ihrer Vorliebe für Coverversionen ab: "Party Store" enthält Rock-Coverversionen von Detroiter House- und Techno-Legenden, darunter Songs von Juan Atkins (aka Cybotron), Kevin Saundersons Inner City und Derrick Mays Rhythim Is Rhythim. Eine spektakuläre Idee, die belegt, dass die Soulpunks auch nach über 15 Jahren noch Freude am Experiment haben.
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