laut.de-Biographie
The Horror The Horror
Fünf junge Schweden nennen ihre Band nach dem letzten Satz der Buchvorlage zum legendären Film "Appocalypse Now". Was uns das sagt? Vor allem, dass es hier nicht vorrangig um Horror, sondern viel mehr um Kunst gehen muss. Doch vielen ist das nicht auf den ersten Blick klar.
"Die Leute denken meistens an so Psychobilly- oder Horrorbilly-Sachen, wenn sie unseren Namen hören und sind dann doch überrascht, weil wir nach... nun, (...) definitiv nicht nach Horrorbilly klingen", erklärte die Band in einem Interview.
Die Band, das sind fünf in der schwedischen Universitätsstadt Uppsala aufgewachsene Jungs, die inzwischen allesamt in Stockholm wohnen. Ihr Sänger Joel Lindström arbeitet nebenbei im Plattenladen. Seine musikalischen Wurzeln fand er einst in A-ha, Kool & The Gang und Depeche Mode, hört inzwischen aber lieber Can oder Annie. Drummer Jakob Frodell kaufte sich als erstes eine Shakin' Stevens-Platte, in der Annahme, er hole sich da ein paar Elvis-Songs nach Hause. Doch sein Geschmack änderte sich schnell: 1986 stand er erstmals auf einem Konzert - bei U2.
Auch die Gitarristen und Backgroundsänger Mattias Axelsson und Johan Jansson haben neben der Band einen zweiten Job. Mattias arbeitet in einem Verlag und hört leidenschaftlich gerne Prefab Sprout, Johan macht "irgendwas mit Geografie". Sein Musikgeschmack schwankt zwischen Ride, Massive Attack, Nina Simone und Desmond Dekker. Der letzte im Bunde, Bassist Patrick Thorngren, passt nebenbei im Kindergarten auf kleine Blagen auf. Durch seine musikalische Schule ging er an der Seite von Steve Albinis Band Shellac.
All diese verschiedenen Einflüsse braut die Band zusammen. Heraus kommt der erste selbstbetitelte Longplayer. Das Debüt wird von mehreren britischen Plattenfirmen zum Album der Woche geadelt und die meisten Journalisten schreien bei Erscheinen im Februar 2006 laut: "Das klingt ja ganz nach den guten alten Talking Heads". Nun, das schreien die Journalisten in dieser Zeit aber auch wirklich bei jedem zweiten Indie-Pop-Gitarrenalbum. Also bitte. Vergleiche beiseite lassen, noch einmal reinhören und an den blechern-poppigen und hochmelodischen Songs der Schweden erfreuen.
Im Anschluss an die Veröffentlichung steht eine ausgiebige Europa-Tour an, die die Skandinavier nicht nur ins UK, sondern auch nach Good Old Germany bringt. Im Laufe des nächsten Jahres geht es dann wieder eifrig ans Songschreiben. Dazu begeben sich The Horror The Horror in die Stockholmer Fashionpolice Studios und frickeln eifrig.
Anfang 2008 steht dann mit "Wired Boy Child" das Zweitwerk in den Plattenläden - die Band knüpft damit fast nahtlos an den Klang des Vorgängers an. Im Frühjahr geht es auf Promo-Tour, bei der Lindström und Co. einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass sie eine wirklich ausgezeichnete Live-Band sind.
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