laut.de-Kritik
Von einem großem Wetterumschwung in Schweden keine Spur.
Review von Philipp SchiedelVon wechselndem Wetter spricht man im Plattentitel. Auf der dritten Platte der Noise Conspiracy kann von einem großem Wetterumschwung aber wirklich keine Rede sein. Eingespielte Routine trifft den Charakter der Platte wohl am besten.
Dennis Lyxzen & Co sind sich treu geblieben. Wieder einmal dreckiger Sixties-Punk, der zwar immer noch rockt wie Sau, das aber genau so auch schon beim letzten Album tat. Das Booklet ist auch wie immer noch mit allem möglichem Anti-Zeug vollgepackt. Was beim Vorgänger "Survival Sickness" noch frisch, unverbraucht und anders klang, ist jetzt zur alltäglichen Gewohnheit geworden.
"Smash It Up" war Wahnsinn: die Stimme, der Sound, die Intensität. So hatte man das noch nicht gehört, jedenfalls wenn man nicht zu den Wenigen gehörte, die schon den Erstling "The First Conspiracy" im Schrank hatten. "Capitalism Stole My Virginity" ist ein rauer Punksong. Nicht mehr, nicht weniger. Jeder Song der neuen Platte hätte auf "Survival Sickness" zu finden sein können, ohne unpassend zu erscheinen.
Auch nach mehreren Hördurchläufen ist mir bis jetzt kein Song sonderlich aufgefallen. Nie hatte ich den Drang, jetzt sofort das Booklet in die Hand zu nehmen und unbedingt wissen zu müssen, wie denn dieser Hammer-Song heißt. Das war beim Vorgänger des öfteren der Fall ...
Die ständige Weiterentwicklung, die Monsieur Lyxzen mit seiner Ex-Combo Refused wahrhaft meisterlich vollzogen hat, funktioniert bei der Noise Conspiracy bis jetzt überhaupt nicht. Es ist immer noch eine gute Band, deren Platte man wirklich gerne hört, aber der alte Spruch "kennt man eine, kennt man alle" scheint sich hier zu bewahrheiten.
Vor zwei Jahren hieß ein Noise Conspiracy Song "I Wanna Know About You". Ich glaube, nach drei Platten weiß ich genug about you und bin mir nicht mehr sicher, ob man bei Album Nummer vier auf mehr hoffen darf.
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