23. März 2017
"Wir wollten eine coolere Band werden"
Interview geführt von Alex KlugSechs Geschwister, drei ausverkaufte Konzerte, ein neues Album: Die Kelly Family-Reunion ist perfekt. Angelo Kelly hat seine Brüder und Schwestern wieder zusammengebracht – und erwartet dabei trotzdem nicht, dass die Kultband je wieder an die Erfolge der Neunziger anknüpfen wird.
Nach zwei Dekaden Straßenmusik hatten es Dan Kelly und Familie geschafft: 1994 vermeldete die Dortmunder Westfallenhalle erstmals den Ausverkauf. Für den Rest des Jahrzehnts spaltete "die singende Altkeidersammlung" (taz) Deutschland in Liebe und Hass – und füllte die Arenen der Nation im Wochentakt. Nach Jahren der Desorientierung, während derer sich die ungleichen Geschwister erneut der Straßenmusik, aber auch Soloprojekten und Klosteraufenthalten widmeten, kehrt das Phänomen Kelly Family zurück. Warum die kellyfeindlichen Zeiten möglicherweise vorbei sind, was das neue Album "We Got Love" damit zu tun hat und warum Neunziger-Nostalgie überhaupt nichts Schlechtes ist, erklärt uns Nesthäkchen Angelo Kelly.
Vor genau 20 Jahren erschien das Kelly Family-Album "Growin' Up" – Erwachsenwerden. Wie erwachsen ist die Kelly Family in den letzten zwanzig Jahren geworden?
Also erst mal muss man sagen, dass das auf jeden Fall der falsche Titel war. Wir waren überhaupt nicht erwachsen, das war schon ziemlich selbstillusorisch. Wir waren noch ziemlich naiv und irgendwie auf einem anderen Planeten. Aber inzwischen, na ja. Ich bin mit 35 der Jüngste von uns allen, habe jetzt fünf Kinder – mehr muss man dazu nicht sagen. Wir haben alle vieles erlebt, wir haben alle irgendwie den Blues. Alle haben Familie, eigene Karrieren. Manche sehr erfolgreich, manche wie es ihnen gerade passt.
Trotzdem strebt jeder natürlich nach dem größtmöglichen Erfolg, auch wenn das jetzt wie eine Ausrede klingt. Es gab auch Zeiten, in denen ich bewusst im Ausland auf der Straße gespielt habe und viel gereist bin. Inzwischen fülle ich aber auch wieder Hallen mit bis zu 3000 Leuten, aber das ganze Leben ist natürlich weiterhin ein Auf und Ab. Im Grunde hätte also auch die neue Platte "Growin' Up" heißen können.
Von dir stammt die ursprüngliche Idee, ein unverbindliches Jubiläumskonzert in der Dortmunder Westfalenhalle zu geben. Schon wenig später steht ihr bei drei ausverkauften Konzerten und habt auch noch ein neues Album in den Startlöchern. Hast du auch nur ansatzweise mit einer derartigen Bestätigung im Jahr 2017 gerechnet?
Diesen Versuch, wieder zusammen zu kommen, gibt es im Grunde seit Jahren. Aber wir wollten immer zu viel auf einmal, eine ganze Tour, eine Platte, mit allem Drum und Dran. Und ich glaube, dazu waren nicht alle bereit. Aber die Idee, einfach mal ein Konzert zu machen, zum Jubiläum unseres ersten Gigs in der Westfallenhalle, das kam bei jedem gut an. Einmal noch zusammen spielen, das wäre megageil. Im Hinterkopf gab es schon die Hoffnung, dass es ein ganzes Wochenende werden könnte, aber wir dachten uns, komm, erst mal langsam. Es ist alles so lange her, wer weiß ob die Leute überhaupt noch Bock auf sowas haben. Und plötzlich war das Ding nach 18 Minuten ausverkauft, und dann ganz schnell auch die beiden Zusatzkonzerte.
Das hat uns wirklich umgehauen. Dann kam auch schnell der Gedanke, dass es doch geil wäre, die Songs, die wir da im Mai bringen wollen, noch mal auf Platte zu veröffentlichen. Es ist ja nicht so, als dass wir uns als Band neu erfinden würden, wir waren ja in den letzten Jahren nicht mal eine richtige Band. Neben den ganzen Solokarrieren ist das jetzt eher wie ein großes Zusammenkommen. Es geht uns um die großen Hits der Neunziger, Achtziger, Siebziger – aber wir spielen sie, wie wir sie heute spielen würden. Ich kann ja nicht plötzlich singen wie mit zwölf.
Es ging uns auch nicht um neue Songs. Dass da fünf neue Tracks drauf sind, hat sich im Studio einfach so ergeben. Die Offenheit war da, teils sind das ja auch unsere Solostücke, aber plötzlich merkt man, dass die Nummern irgendwie zur Familie passen. Es gibt bei uns ja auch Songs mit mehr als einem Solisten, bei denen wir als Familie im Chor singen. Auf jeden Fall sind wir froh, dass wir dem jetzt allem einen gemeinsamen Sound geben konnten.
Wirklich aufgelöst habt ihr euch ja nie, auch nach eurem letzten Album "Homerun" war nicht wirklich Schluss. Ihr wart unter anderem mit dem Circus Roncalli und im Rahmen einiger Kirchentourneen unterwegs. Auch die Weihnachtstournee mit Paddy ist gerade einmal sechs Jahre her. Doch so sehr wie jetzt ist das Interesse an euch schon lange nicht mehr aufgeflammt. Was ist diesmal anders?
Ich glaube, ab 2000 haben wir auf gewisse Weise versucht, uns neu zu finden und auch vermehrt auf Feedback reagiert. Wir wollten irgendwie eine coolere Band werden. Ich weiß es nicht genau. Das ist ja okay, ich finde einiges auch gelungen. Aber danach wurde es noch viel orientierungsloser. Gerade Roncalli und Kirchentour. Das waren einfach Projekte ohne klare Richtung. Die Luft war raus. Auch wenn wir gelegentlich mal einen alten Hit gespielt haben, war es im Grunde lieblos, wir waren irgendwie durch. Darum bin ich dann auch ausgestiegen. Jetzt ist die Freude und die Frische wieder da, weil man nach all der Zeit auch einfach wieder Lust auf die Hits hat. Viele Komplexe sind weg. Und ich glaube, die Leute spüren das. Die spüren, dass wir das wollen.
Dabei wurde ja gerade euer letztes Album "Homerun" von Kritikern gelobt und als sehr reifes, erwachsenes Album gepriesen. Ist dieser ruhige, mit Jazzanleihen arbeitende Stil jetzt gänzlich passé?
Ich glaube, wir haben damals an einer Tür geklopft, die nicht aufgehen sollte. Wir sind auf Tuchfühlung gegangen, aber die Leute, die solche Musik hätte ansprechen können, hatten die Einstellung: "Sowas wie die Kelly Family kommt nicht in meine Sammlung!" Und das ist okay, das muss man ja nicht persönlich nehmen. "We Got Love" ist sicherlich kommerzieller. Und dennoch ist die Platte jetzt ebenfalls ziemlich erwachsen und darum denke ich auch, dass es genug "Homerun"-Fans gibt, denen das Album gefallen wird.
"Es ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen"
Obwohl ja fast alle in den letzten Jahren Solokarrieren verfolgt haben, sind die meisten von euch nun wieder an Bord. Maite und auch Paddy, der ja sogar nach Ende seines Klosteraufenthalts wieder mit euch unterwegs war, fehlen hingegen. Warum?
Wie du schon sagst, Paddy war viele Jahre im Kloster. Als er dann rauskam – das klingt jetzt ja wie Knast – hat er dann mit einigen meiner Geschwister diese Weihnachtstournee gestartet. Zu der Zeit war ich aber schon längst raus. Das war auch so ein Heute-auf-morgen-Ding und deshalb wohl auch mittelmäßig erfolgreich. Aber es ist lange her, dass wir etwas wie jetzt so bewusst und lange im Voraus geplant haben. Versteh mich nicht falsch, bestimmt hat die Weihnachtstour auch Spaß gemacht, aber man muss auch einfach mal wirklich vorausplanen.
Und das ist etwas, was Paddy und Maite gerade nicht können?
Beide waren von Anfang an in alle Gespräche involviert. Ich habe mit allen gesprochen. Guck mal, Johnny zum Beispiel war seit 17 Jahren nicht dabei. 1999 stand ich das letzte Mal mit ihm auf der Bühne. Mit ihm habe ich mich auch fast ein Jahr lang immer wieder unterhalten, bis er schließlich meinte: "Okay, probieren wir's." Bei Leuten wie Joey war es hingegen von Anfang an klar. Und so ist es da eben bei jedem anders. Paddy und Maite waren immer im Gespräch, unsere Tür war immer offen. Und ist es auch jetzt noch. Die Platte ist jetzt natürlich fertig.
Aber auch da habe ich noch eine Woche vor Abgabe zum tausendsten Mal mit Maite gesprochen und meinte: "Hey, willst du nicht doch einfach mal einen Tag im Studio vorbeikommen und schauen ob es dir gefällt?" Aber es sollte halt nicht sein. Und das muss man respektieren. Hätte man mich vor fünf Jahren gefragt, wer weiß, ob ich nicht auch Nein gesagt hätte. Und bei Paddy genauso. Es ist keine Frage von Timing, sondern von Priorität. Hier finden sich sechs Geschwister, die ihre Solokarrieren zurückstellen, um sich voll und ganz hierauf zu konzentrieren. Damals kannten wir nichts anderes. Heute muss jeder gucken, wie er seine Prioritäten setzt.
Die ausverkauften Konzerte geben euch scheinbar Recht, auch wenn es beispielsweise auf Facebook auch viele enttäuschte Kommentare zu lesen gab. Liest du dir so etwas eigentlich durch?
Ja klar! Vor fünfzehn Jahren hatten wir so eine Art von Feedback überhaupt nicht. Heute hast du sofort Resonanz, wenn du eine Platte ankündigst. Und wenn du dann auf Anhieb 1000 Kommentatoren hast, und 10 Prozent davon unzufrieden oder sauer sind, dann ist das so. Wer sich darüber aufregt, kann nicht mit Social Media umgehen.
Für viele Deutsche ist die Kelly Family der Soundtrack der 90er-Jahre. Glaubst du, dass eure Musik heute noch genauso funktioniert wie vor zwanzig Jahren?
Puh, keine Ahnung. Ich denke auf jeden Fall, dass wir zunächst die Generation der Neunziger ansprechen. Das ist auch der Grund, warum ein Comeback vor fünf oder zehn Jahren so nicht funktioniert hätte. Ich bin jetzt 35, und ich denke die Leute, die wir am meisten geprägt haben, waren damals 10 bis 18 Jahre alt. Und ich glaube, viele fanden das dann Anfang der 2000er alles scheiße. Die wollten studieren, wollten weg von zu Hause. Die wollten dann cool sein. Und genau diese Leute sind heute Anfang oder Mitte 30, sind im Job, haben Kinder. Die sind angekommen. Und wenn sie auf ihre Jugend zurückblicken und Musik von damals hören, dann passiert da etwas in ihnen. Und ich denke, dass ist der Grund, warum es gerade so abgeht.
Viele dieser alten Hits haben im Studio nun noch mal eine zusätzliche folkige Note erhalten. Wie wichtig war es euch, eure irischen Wurzeln wieder mehr im Sound zu verankern?
Ich glaube, das haben wir damals wirklich etwas vernachlässigt. Dabei war das ja eigentlich sehr naheliegend, wir haben uns ja auch durchaus immer als irisch definiert. Aber musikalisch dann eher weniger. Jimmy hat jetzt unter anderem viel Irish Folk gemacht, und zu großen Teilen kam das jetzt auch von mir, eben weil ich mittlerweile auch in Irland lebe und auch mehr irisch beeinflusste Musik mache. Und da habe ich in den letzten Jahren gelernt, wie man solche Einflüsse verarbeitet, sodass sie auch für die breitere Masse taugen.
Der Titeltrack des Albums war ja ursprünglich ein Solostück von Jimmy. Jetzt habt ihr sogar die ganze Platte danach benannt. Was bedeutet "We Got Love" für dich?
Der Name vermittelt ein Gefühl. Aufbruchsstimmung, der Frühling setzt ein. Das Gefühl haben wir gerade wieder als Familie. Man kann da jetzt vieles reininterpretieren. Aber man kann auch einfach sagen, der Name ist catchy. Für mich ist es so: Es ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Es ist ja nicht so, als würden wir wieder alle zusammen leben und den ganzen Tag Karten spielen oder so.
Also geht's nicht zurück ins Schloss Gymnich?
Auf keinen Fall, nie wieder! Für einen Tag vielleicht mal, hahaha. Dass was wir gerade machen, hat nichts mit unseren Egos und auch nichts mit allem Geld der Welt zu tun. Gerade basiert alles auf dem Vertrauen, dass alles gut wird. Und dafür braucht man eben Liebe. We Got Love. Viele Bands kommen wieder zusammen, nachdem sie sich jahrelang nur gefetzt haben. Natürlich gibt's Wunschvorstellungen und Ambitionen, den Traum, wieder große Hallen zu spielen. Klar ist das immer da, wer das Gegenteil behauptet, redet einfach Bullshit. Aber da gewinnt dann oft das Ego. Nur wenn Liebe ins Spiel kommt, hast du eine Chance.
Das hört man ja auch "Brother And Sisters" an, einem neuen, sehr reflektierenden Song. Könnt ihr die Konflikte der Vergangenheit im Studio und auf der Bühne wirklich einfach so beiseite schieben?
Total. Natürlich gibt es Beziehungen, die dadurch besser werden und es gibt Beziehungen, die dadurch schlechter werden. Aber wir sind alle erwachsen. Ich freue mich, mit einigen meiner Geschwister auf der Bühne zu stehen, weil es einfach talentierte Musiker sind und bei anderen steht eben eher die persönliche Ebene im Vordergrund.
"Das alles noch mal erreichen? No way."
Abgrenzung gab es aber ja nicht nur von einzelnen Familienmitgliedern, sondern teilweise auch vom Musikbusiness selbst. Joey beispielsweise hat sich zwischenzeitlich komplett aus dem Musikgeschäft ausgeklinkt. Von ihm stammt unter anderem die Aussage, dass er sich nie für einen guten Musiker gehalten hätte oder je auf die Idee gekommen wäre, seine eigene Musik zu kaufen. Wie schafft man es denn da als Initiator, die Flamme derart neu zu entfachen?
Bei Joey geht es einfach um das Gefühl, wieder mit der Familie unterwegs zu sein. Er hat leider seit jeher ein kleines Selbstbewusstsein, was die Musik angeht. Da hat er natürlich den Sport als Ausgleich. Ich halte das trotzdem für totalen Nonsens. Er hat immer gute Songs geschrieben, auch ziemlich interessante Sachen wie "Flip A Coin". Sehr ausdrucksstarke Nummern. Das letzte Mal waren wir gemeinsam im Studio, als er mit In Extremo eine Version von "Why, Why, Why" aufgenommen hat. Ich habe das damals produziert und Joey meinte direkt, Micha ("Das letzte Einhorn", Sänger von In Extremo) solle bitte den Großteil singen. Aber nach einer Weile kam die Stimme bei ihm wieder raus und es war einfach geil. Er macht das gerne mit, aber er muss erst mal immer aus sich rauskommen. Ich bin auch überzeugt, dass er in der Westfalenhalle wieder aufdrehen wird. Das Rumgerenne, die ganzen Flickflacks, ich kitzele das schon irgendwie aus ihm heraus.
Du hast selbst ja eine ganze Weile mit deiner Familie von Straßenmusik gelebt und dir inzwischen eine neue Existenz in Irland aufgebaut. Wie sehr liegt dir das bescheidene Leben?
Anfangs hatten wir keine Wahl. Ich hatte Anfang zwanzig schon zwei Kinder. Von früher war kein Geld mehr da, davon habe ich nie etwas gesehen. Da musste ich schnell schwimmen lernen. Ich habe in kleineren Bands gespielt, Schlagzeug unterrichtet, alles Mögliche. Ich habe meine Familie ernährt und trotzdem versucht auch musikalisch meinen eigenen Weg zu finden. Ich weiß auch noch, wie mein erstes Soloalbum damals bei laut.de eine total beschissene Kritik bekommen hat. Aber ich weiß natürlich, es war meine erste Platte und das war damals eben noch immer eine nicht-Kelly-freundliche Zeit (lacht).
Trotzdem habe ich irgendwann gemerkt, dass das nicht das wahre Leben ist. Wir hatten unsere Wohnung in Bonn, die Kinder gingen zur Schule, ich war am Wochenende ständig unterwegs. Das typische Musikerleben. Und ich fand es schade, dass ich meinen Kindern nicht dasselbe bieten konnte, was ich damals als Kind erlebt habe. Die ganzen Weltreisen, dieses alternative Leben. Nachdem wir dann noch einige persönliche Schicksalsschläge erleben mussten, haben wir uns 2010 entschieden, für ein paar Jahre alles hinter uns zu lassen. Vom letzten Geld haben wir uns einen Mercedes-Bus gekauft und sind durch ganz Europa gereist.
Damals habe ich mir geschworen, das Geld auf der Straße zu verdienen, gerade auch in Ländern, wo man mich nicht erkennt. Ich wollte das ganz puristisch erleben, ohne Kelly-Bonus. Da haben wir dann wirklich als sechsköpfige Familie von 1000 Euro im Monat gelebt. Minimalistisch, aber dafür haben wir ganz Europa gesehen. Wir waren sehr arm, aber unfassbar reich an Erfahrungen. Und das hat mich wirklich vieles neu erkennen lassen, der letzte Rest Star-Quatsch der Vergangenheit ist aus meinem System geflogen. Von da an konnte ich mir vieles neu aufbauen, beruflich und privat.
Und jetzt stehst du plötzlich wieder mit der Kelly Family da und hast 45.000 Tickets für drei Tage in Dortmund verkauft.
Ich will jetzt überhaupt nicht rumprahlen, aber das ist etwas, was schon ein bisschen untergeht: Ich habe jetzt auch mit meiner eigenen Familie viel Musik gemacht und jede Menge Shows mit bis zu 3000 Leuten ausverkauft. Das wäre für mich damals natürlich auch undenkbar gewesen. Aber jetzt endlich wieder mit meinen Geschwistern unterwegs zu sein, das ist natürlich schon crazy. Absolut. Das Leben ist halt ein Rollercoaster. Wenn wir jetzt in fünf Jahren wieder sprechen und ich bin pleite und kaputt, tja, dann ist halt irgendwas schiefgelaufen.
Also meinetwegen können wir sehr gerne einen Termin für 2022 machen.
Yeah, haha!
Trotzdem sind die Shows in Dortmund ja jetzt wieder eine ganz andere Dimension. Glaubst du, euch steht der ganze große erfolgreiche Wiedereinstieg ins Business bevor? Würdest du das überhaupt wollen?
Wir sollten nicht erwarten, jemals an den Erfolg von damals anzuknüpfen. Wir haben damals 100 bis 200 Konzerte pro Jahr in großen Hallen gespielt. Ganz Europa, teils auch Asien. Peking vor 10.000 Leuten, in Wien sogar vor 250.000. Im Sommer alle großen Stadien. Solche Dimensionen erreicht ja heutzutage nicht mal mehr Helene Fischer. Das kann man sich gar nicht mehr vorstellen. Das so noch mal erreichen? No way. Selbst wenn alle dabei wären, unmöglich.
Was wünschst du dir denn für die Zeit nach den Dortmunder Konzerten?
Noch ein paar große Hallen füllen, vielleicht noch mal Gold, Platin, Doppelplatin ... ich weiß nicht, was drin ist, keine Ahnung. Ich bin erst mal extrem glücklich, dass wir das machen können. Natürlich auch ein Stück weit überrascht. Sicher wäre ich auch enttäuscht, wenn es jetzt nicht so gut angekommen wäre, man steckt da ja auch gut Arbeit rein. Ich fände es schön, wenn die Reise vorerst weitergeht. Aber niemand sollte erwarten, dass wir die nächsten drei Jahre dauerhaft unterwegs sind. Dafür stellen wir derzeit einfach zu viel zurück.
Also gibt es auch bei keinem von euch die Furcht, dass der Hype hierzulande wieder die ungesunden Ausmaße der Neunziger annehmen könnte?
Ich glaube nicht. Und wenn doch, dann ist es ja vielleicht auch ein gutes Problem. Denn heute können wir sagen: Okay, ist ja cool, wenn ihr jetzt weiter in großen Stadien spielen wollt. Aber ich bin jetzt erst mal für zwei Jahre weg. Wir sind erwachsen, heute können wir selbst entscheiden, welchen Preis uns das Ganze wert ist.
2 Kommentare mit 3 Antworten
da haben sich die richtigen gefunden. sowohl der kellyclan als auch dieser alex klug sind mir aus unempfindlichen gründen vollkommen zuwider ...
Das beruht wahrscheinlich auf Gegenseitigkeit.
"aus unempfindlichen Gründen"
Sympathisches Gespräch.