laut.de-Kritik

Mit Captain Future in der AOR-Disse.

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Nach dem tragischen Tod von Gitarrist David Andersson im Spätsommer 2022 stand die Welt von The Night Flight Orchestra verständlicherweise erst einmal still. Knapp zweieinhalb Jahre später melden sich die schwedischen AOR-Rocker nun mit ihrem siebten Studioalbum aus der Trauerphase zurück. Die Freude über die Rückkehr des quirligen Oktetts ist groß, denn bereits nach knapp sechs Minuten setzt die Band zur ersten Punktlandung an ("Shooting Velvet"). Zur Hochzeit des Genres in den Achtzigern hätte die melodische Rock-Nummer sicherlich von der Spitze diverser Chartslisten gegrüßt.

Auch das zunächst noch verhalten galoppierende "Like The Beating Of A Heart" beeindruckt im Refrain mit einem glamourösen Harmonie-Part. Abgedämpfte Powerchords und klassische Keyboardblitze zaubern jedem Classic-Rock-Fan ein Lächeln ins Gesicht ("Melbourne, May I?"). Und eine Prise Supertramp im Abgang kann nie schaden ("Miraculous").

The Night Flight Orchestra machen bis zur Mitte des Albums eigentlich alles richtig. Mit einer authentischen Retro-Produktion im Rücken feuern die Schweden mit nachhaltigen Harmonie-Highlights nur so um sich. Die Balance zwischen Synthies und Gitarren stimmt. Die Chöre öffnen sich an den richtigen Stellen. Und auch die eingestreuten Solo-Momente passen wunderbar ins Bild.

Auch in der zweiten Halbzeit bleibt die Band ihrer Linie treu, nur mit dem Unterschied, dass die Melodien nicht mehr ganz so schnurstracks ins Ohr gehen. So klammert man sich als interessierter Hörer an andere Dinge, etwa den unterschwelligen Prog-Einschub im Song "Cosmic Tide", die cineastische Atmosphäre im Track "Runaways" oder die tanzbaren Leichtigkeit des großen Ganzen, die bei aller Affinität zum kernigen 70s-Rock nie zu kurz kommt.

Zum Abschluss feuert die Band mit dem dramatischen "Stewardess, Empress, Hot Mess (And The Captain Of Pain)" dann aber noch eine Sound-Rakete ab, die es in sich hat. Noch einmal kommt alles zusammen, was zusammengehört: Dieser retroeske Captain-Future-Vibe, die Spielfreude aller Beteiligten und die vielen Drehungen und Wendungen. Spätestens wenn der Refrain einsetzt, fühlt man sich wieder an den fulminanten Beginn des Albums erinnert. So schließt sich der Kreis, und die Band sorgt für ein Ende, das noch einmal eindrucksvoll nachhallt.

Trackliste

  1. 1. Final Call (Intro)
  2. 2. Stratus
  3. 3. Shooting Velvet
  4. 4. Like The Beating Of A Heart
  5. 5. Melbourne, May I?
  6. 6. Miraculous
  7. 7. Paloma
  8. 8. Cosmic Tide
  9. 9. Give Us The Moon
  10. 10. A Paris Point Of View
  11. 11. Runaways
  12. 12. Way To Spend The Night
  13. 13. Stewardess, Empress, Hot Mess (And The Captain Of Pain)

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