laut.de-Biographie
The Strypes
Jugend als Türöffner in die Vergangenheit: The Strypes aus Irland sind durchschnittlich gerade mal 15 Jahre alt, als sie ihre Bandkarriere durchstarten. Das Ziel: Ihren Klassenkameraden und der weltweiten Jugend althergebrachten Rock'n'Roll schmackhaft machen.
Dafür bedienen sich Ross Farrelly (Lead Vocals/Harmonica), Josh McClorey (Leadgitarre/Vocals), Pete O'Hanlon (Bass/Harmonica) und Evan Walsh (Drums) ausgiebig am Erbe von Blues, Rock'n'Roll und Garage Rock. Zu ihren Helden zählen die vier Mods aus dem irischen Cavan eine weite Palette der Gitarrenmusik der 60's und 70's.
Die Rolling Stones, der Pubrock von Dr. Feelgood und der Rhythm and Blues der Yardbirds rotiert auf den Tellern der elterlichen Plattenspieler. Inspiriert davon trifft man sich schon mit neun Jahren im Elternhaus von Drummer Evan, um an deren Geräten Instrumentenkunde zu betreiben. Nach einigen ersten Auftritten in lokalen Pubs formt sich die spätere Stammformation, als Ross Farrelly als Sänger hinzustößt.
Das Pseudonym sei eine Referenz auf die Byrds, erklärt Drummer Walsh im Interview. "Der Pop-Dreck von heute macht mich richtig wütend", fügt er hinzu. Von Anfang an, das ist 2008, distanzieren sich The Strypes bewusst vom Konzept der Castingband. "Uns hat das einfach sehr gefallen, die Rohheit, dieses 'Hier sind drei Akkorde, let's start a band!'", ergänzt McClorey.
Gesagt, getan. Das Quartett kümmert sich nicht um die Entwicklungen in der Popmusik der letzten vier bis fünf Jahrzehnte, sondern schreibt krachige Bluesrock-Hymnen für Pub und Club. Das hervorragende Songwriting, die Beherrschung ihrer Instrumente und das tiefgehende Verständnis für die frühen Tage der Rockmusik sowie ihre zum 60s-Stil passenden Vintage-Outfits sorgen bald für Begeisterung.
2012 erobert ein Cover von Slim Harpos "Got Love If You Want It", enthalten auf der selbstgemachten Debüt-EP "Young Gifted & Blue", via YouTube die iTunes-Bluescharts. Dann nimmt niemand Geringeres als Sir Elton John die Jungs mit seiner Managementfirma unter Vertrag.
Den nunmehr voll entbrannten Label-Kampf um die Unterschrift der Strypes gewinnt letztlich Ende desselben Jahres Universal. Dort erscheint das Debüt "Snapshot", für das Produzentenlegende Chris Thomas (Beatles, Sex Pistols) im Sessel sitzt. Einer der Geschäftsführer der Plattenfirma sagt gar voraus, sein Act würde eines Tages zur größten Band der Welt werden.
Das Quartett bricht daraufhin die Schule ab, weil das Rock'n'Roll-Leben wartet, auch wenn keiner der Bandmitglieder überhaupt schon Alkohol trinken darf. 2013 führt die Jugendlichen auf asiatische Bühnen, wo The Strypes genauso gefeiert werden wie bei europäischen und deutschen Festivals wie Haldern Pop und Rock am Ring. Jeff Beck, Paul Weller, Noel Gallagher, Dave Grohl und einige mehr bekennen sich als Fans.
Sir Elton bewundert etwa ihr "Wissen über R&B und Blues mit 16, das ich gerade einmal mit 65 Jahren angehäuft habe". Im Sommer 2013 supporten die Strypes passenderweise eine andere, bereits berühmte Retrorock-Formation, die Arctic Monkeys. Klangliche Parallelen zwischen den zwei Bands sind unüberhörbar. Indes zählen ausschließlich Retrorock-Bands zum Kreis aktueller Gruppen, auf die sich die Iren einigen können: The Black Keys, The White Stripes oder The Jim Jones Revue.
Dass ihre Mischung aus klassischem Bluesrock und britischem Pubrock keine Innovationspreise gewinnen wird, stört The Strypes dabei überhaupt nicht. "Wenn man darüber nachdenkt, ist doch alles retro", insistiert Evan Walsh. "Alles ist inspiriert von etwas Vorherigem. Aber im selben Moment ist es auch modern. Denn wenn es heutzutage von Leuten gespielt wird, muss es doch eigentlich modern sein?"
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