laut.de-Biographie
Thomas Godoj
"Ich will nur Musik machen, sonst nichts." Mit dieser oder einer sehr ähnlichen Einstellung stellten sich 30.000 Kandidaten den Anforderungen des Castingwahns, die die fünfte Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" für sie bereithielt. Am Ende blieb einer übrig. Gut für ihn, denn Thomas Godoj hatte keinen Plan B.
Den hat er nach dem Finale der RTL-Show auch nicht nötig. Thomas, von Jurorin Anja Lukaseder zum "fuckin' Rockstar" geadelt, gewinnt gegen seinen letzten verbliebenen Konkurrenten Fady Maalouf souverän mit 62 Prozent der Publikumsstimmen. Derart rosig sah es für den Sohn polnischer Einwanderer allerdings längst nicht immer aus.
Als Thomas im Rahmen der Castings erstmals vor dem Jury-Tisch steht, befindet Dieter Bohlen: "Du siehst aus, als sei dir der Sargdeckel schon zwei-, dreimal auf den Kopf geknallt." Ganz unrecht hat er damit nicht: Der ambitionierte Sänger steckt in finanziellen Schwierigkeiten, lebt von Hartz IV.
Geboren am 6. März 1978 im südpolnischen Rybnik, verschlägt es ihn zusammen mit den Eltern und seiner Schwester im Sommer 1981 nach Recklinghausen. Hier findet die Familie im Stadtteil Suderwich ein neues Zuhause.
Thomas besucht die Realschule. Mit dem Fachabitur in der Tasche tritt er eine Ausbildung zum technischen Zeichner an. Ein knappes Jahr bleibt er nach deren Abschluss in seinem Beruf tätig, dann zieht es den rastlosen Zeitgenossen zu neuen Aufgaben. "Ich wollte mich weiterbilden", so das ehrbare Vorhaben. An der Fachhochschule in Bochum schreibt er sich für ein Studium im Bereich Bauwesen ein.
Sieben Semester lang gibt Thomas den fleißigen Studenten, dann bricht sich seine eigentliche Leidenschaft Bahn: Thomas schmeißt alles hin und widmet sich fortan nur noch der Musik, nimmt sogar ein wenig Gesangsunterricht. Bei verschiedenen Bandprojekten ist er als Sänger involviert. Mit Fluxkompensator suhlt er sich im Pop und Wave der 80er-Jahre. Die Combo Cure Of Souls, mit der er 2003 beim Newcomerfestival in Recklinghausen den 1. Platz belegt, serviert dagegen Alternative-Rock.
Anschließend singt Thomas bei der Crossover-Formation Tonk und von 2005 an zwei Jahre lang als Frontmann der Deutschrock-Band Wink. Der große Durchbruch bleibt jedoch aus. Thomas muss feststellen: "Irgendwann war das Geld alle." Nicht zuletzt gutem Zureden seitens Mutter Danuta ist zu verdanken, dass Thomas sich den Mühlen des RTL-Talentsuche anvertraut.
Ende März 2008 erscheint mit "Fly Alone" die obligatorische Platte zur laufenden DSDS-Staffel. Thomas Godoj ist hier gleich dreimal zu hören. Mit Collins Owusu interpretiert er "No More Goodbyes", an der Seite von Küken Benjamin Herd "Alone Again". Die gemeinsam mit Fady Maalouf besungenen "Sad Eyes" hat am Ende letzterer: Er muss sich im Finale seinem übermächtigen Gegner geschlagen geben.
Thomas Godojs Debütalbum erscheint mit kurzer Verzögerung. Einer der ursprünglich enthaltenen Titel erscheint im Jahr zuvor bereits auf einem Album der H-Blockx. "Das wollte ich nicht", so Thomas. Nach einem klärenden Gespräch mit dem verantwortlichen Texter und entsprechenden Änderungen steht "Plan A!" Anfang Juli in den Läden.
In den folgenden Jahren nabelt er sich erfolgreich von RTL und DSDS ab. So ist Thomas eine der Ausnahmen im Casting-Zirkus. Er baut sich eine stabile Fanbase auf, die ihm wacker die Stange hält. So gründet er ein eigenes Label und finanziert über Crowdfunding sein Album "V". Die Kampagne zu diesem Release pulverisiert die bis dato bestehende Bestmarke für Cowdfunding. So sammelt Godoj binnen 24 Stunden sage und schreibe 158.461 Euro ein. Wenn das mal keine Hausnummer ist!
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