laut.de-Biographie
Tube & Berger
Arndt Roerig und Marko Vidovic aus Solingen sind alles andere als eine musikalische Zweckgemeinschaft. Man kenne sich quasi aus dem Sandkasten, heißt es im Interview mit dem Blog Spacedrum. "Und im Schulbus haben wir beschlossen, dass wir in Zukunft ne Menge Unsinn zusammen machen." Heraus kam dabei mit 16 Jahren die gemeinsame Mitgliedschaft in einer Punkband.
Doch die Technowelle, die Mitte der 90er die deutschen Clubs heimsucht, geht auch an den beiden aufstrebenden Musikern nicht vorbei. "Westbam, Daft Punk und Sven Väth haben es uns so sehr angetan, dass wir nicht drum herum kamen, uns ein eigenes kleines Studio einzurichten." Und von da an touren die beiden auch unermüdlich als DJ-Duo Tube & Berger durch die Gegend.
Die 12"-Single "Geradeaus" bedeutet 2003 den Karrierestartschuss und gelangt auf die Ministry Of Sound-Compilation "Neue Heimat 3". Der erste Coup gelingt Tube & Berger im Jahr darauf: Gemeinsam mit Chrissie Hynde, hauptberuflich Sängerin und Gitarristin der Pretenders, veröffentlichen sie die Single "Straight Ahead".
Prompt mutiert die Nummer zum Hit, erklimmt die Pole Position der US-amerikanischen Billboard Dance Radio Charts und beschert dem Duo erstmals internationale Aufmerksamkeit. "Auch in Australien waren wir wochenlang in den Top 50. Das war fast ein unwirkliches Gefühl, weil wir ja in Deutschland noch total unbekannt waren", erzählt das Duo später dem Musikblog partysan.net.
Unter den Fittichen eines großen Labels landen Tube & Berger trotzdem nicht, gründen stattdessen gemeinsam mit DJ-Kollegin Juliet Sikora die eigene, kleine Plattenfirma Kittball Records. Neben ersten Tech- und Deep House-Releases engagieren sie sich mit dem Projekt "It Began In Africa" für junge afrikanische Musiker. 2009 erscheint die gleichnamige Compilation, auf der sich auch Szenegrößen wie Ida Engberg, Format B und Timo Maas die Ehre geben und Lieder eines afrikanischen Kinderchors remixen.
Ansonsten treten Roerig und Vidovic jahrelang vor allem als Liveact in Erscheinung. Der erarbeitete Ruf beschert ihnen mit der Zeit Auftritte bei international bekannten Adressen, darunter im Cocoon Club in Frankfurt, dem Club A in Sao Paulo und nebenbei auch dem Kreuzfahrtschiff AIDA Cara. Zeitweise nehmen die beiden dabei sogar eine live gespielte Gitarre in ihre Show auf. "Aber Zeiten ändern sich. Genau wie der persönliche Musikgeschmack, oder auch die Art und Weise, wie ein Tube & Berger-Set klingen soll."
Erst 2012, über acht Jahre nach der Debütsingle, stellt das Duo seine erstes Studio-Album fertig. Natürlich übers eigene Label Kittball Rercords erscheint im Juni 2012 "Introlution". Als Gastmusiker sichern sie sich die Dienste des bekannten US-House-Sänger Robert Owens und der Berliner Sängerin Meggy. Auch mit dabei: Thalstroem an der Trompete sowie die Kittball-Weggefährten Juliet Sikora und Paji.
Tube & Berger verfolgen das lobenswerte Ziel, organische Klänge in ihren Clubsound zu integrieren. "Gute Musik zeichnet sich ja eher durch Ideenreichtum und auch mal etwas Melodie aus, oder?" Auch der Groove sei natürlich wichtig. Es müsse pumpen und knattern und poltern. "Aber die eine oder andere 'Idee' sollte auch in einem Clubtrack nicht fehlen."