laut.de-Biographie
Warrior Soul
Zu der Zeit, als Kory Clarke unter dem Namen Warrior Soul das erste Mal von sich reden macht, arbeitet er als VJ im Club Dancetaria in New York. Dort lässt er vom Cartoon bis zum Porno so ziemlich alles laufen und tritt auch hin und wieder als Performance Künstler unter dem Namen Warrior Soul auf.
Das erste Mal, dass von einer gleichnamigen Band die Rede ist (die Bezeichnung stammt aus einem Zitat von General George S. Patton), passiert 1987. Zusammen mit Gitarrist John Ricco, Basser Pete McClanahan und dem ehemaligen Killing Joke-Drummer Paul Ferguson fängt Cory an, ernsthaft Musik zu machen. Da er politisch und sozial sehr engagiert ist, gehen seine Texte mit der US-Regierung hart ins Gericht. Da es mit der Zukunft Ende des 20. Jahrhunderts schon alles andere als rosig aussieht, nennt er das Debüt "Last Decade Dead Century".
Besagtes Album erscheint 1990 und bietet eine Mischung aus Hardrock und Postpunk, die den Grunge schon ein wenig vorweg nimmt. Während sie in den Staaten zunächst trotz eines Deals bei Geffen Records kaum ein Bein auf den Boden bekommen, sind sie in Europa schon mit Metallica auf Tour. Korys kritische Einstellung gegenüber der US-Gesellschaft und auch dem Musikgeschäft, machen die Arbeit für die Labels nicht gerade leicht. Die meisten wissen schlicht und ergreifend nicht, wie sie mit ihm und seiner Musik umgehen sollen.
Auch das Management steht vor dem selben Problem und so gehen Touren mit Danzig und Soundgarden zu "Drugs, God And The New Republic" '91 zwar noch relativ glatt. Die Dates mit Queensryche für das '92er Album "Salutations From The Ghetto Nation" sind desaströs, da die Fans des Headliners mit der Punk-Einstellung von Warrior Soul nichts anfangen können. Dabei stehen musikalisch ähnlich gelagerte Bands wie Faith No More in den Staaten hoch im Kurs.
Der Wille anzuecken, wird bei Warrior Soul über die Jahre höchstens größer denn kleiner und so nehmen sie "Chill Pill" ein sehr punk- und noiselastiges Album auf, mit dem sie eigentlich nur den Rauswurf bei Geffen provozieren wollen. Die erklären Kory in einer Pressemeldung für verrückt und setzen ihn samt Band bereitwillig vor die Tür. Der Band ist das nur recht. Auf eigene Faust und Kosten organisieren sie eine Tour durch Europa, auf der neben Cory und Basser Pete noch Gitarrist X-Factor und Drummer Scott Dubois (Ex-Nuclear Assault) auf der Bühne stehen.
Von allen Zwängen befreit (und zum Leidwesen zahlreicher nicht nur weiblicher Fans auch von seiner Matte), widmet sich Kory dem nächsten Album "Space Age Playboys". Einmal mehr bleibt ein starkes Album weitgehend unbeachtet. Nur in England weiß man den Sound der Band zu schätzen. Kory befasst sich derweil leider nicht nur textlich verstärkt mit dem Thema Drogen. Auch der Rest der Band ist diversen psychoaktiven Mittelchen alles andere als abgeneigt. In Deutschland sind sie kurzzeitig auch mit Phillip Boas Voodoocult unterwegs, doch auch diese Tour ist relativ schlecht besucht.
1996 schießt Kory seinen Bassisten Pete McClanahan wegen übermäßigen Drogenkonsums b und besiegelt damit das Ende der Band. Music For Nations veröffentlichen zum Abschied noch die CD "Fucker" (die in den USA unter dem Titel "Odds And Ends" erscheint), auf der sich Demos und rare Tracks 'from the band that fought America, fought the system... and ultimately lost' befinden.
Kory arbeitet kurzfristig mit dem The Cult-Gitarristen Billy Duffy, gründet aber '97 die Space Age Playboys und veröffentlicht 2002 über sein eigenes Label eine Spoken Word-CD namens "Opium Hotel". Auf die Arbeiten zum 2000er Album "Classics" nimmt er nochmal Einfluss, doch erst als 2006 die ersten fünf Scheiben von Warrior Soul neu aufgelegt werden, reformiert Kory die Band. Zusammen mit ein paar Kumpels aus Schweden und England tingelt er als Warrior Soul mit Rise To Addiction durch Großbritannien und veröffentlicht Aufnahmen von der Tour unter dem Namen "Live In England".
Zusammen mit den beiden Gitarristen Johnny H und Rille Lundell, sowie Basser Janne Jarvis und Drummer Rob Stephenson arbeitet er nicht an neuem Material, sondern steigt bei Trouble als neuer Sänger ein. Neben der Live-Scheibe erscheint 2008 auch zunächst in limitierter Auflage das neue Album "Chinese Democracy".
Da Guns N'Roses wenig später tatsächlich ihr seit Jahrhunderten angekündigtes, gleichbetiteltes Album veröffentlichen, legen Warrior Soul die Scheibe über Transcend Records Mitte 2009 unter dem Titel "Destroy The War Machine" noch mal auf. Während bei Warrior Soul mittlerweile Johan Lindström hinter den Drums sitzt, erscheint Anfang 2009 bereits das Debüt von Mob Research, wo Kory mit dem ehemaligen The Mission-Gitarristen Mark Gemini Thwaite und dem mittlerweile verstorbenen Basser Paul Raven (Ex-Killing Joke/Ministry/Prong) zusammen arbeitet.
Während die Zukunft von Mob Research eher ungewiss ist, sind sowohl von Warrior Soul als auch Trouble neue Alben mit Kory am Mikro geplant. Zunächst erscheint aber "Destroy The War Machine" Mitte März 2010 auch in Deutschland. Außer Compilations und Live-Alben kommt bei Trouble aber nicht viel und so ist Korey irgendwann wieder raus bei den Doomern.
Stattdessen konzentriert er sich eher auf eine EP von Mob Research und auf Warrior Soul. Dort bleibt es einmal mehr außer Frage, dass Korey der alleinige Kopf der Band ist, denn das Line-Up wechselt quasi je nach Auftrittsort. Dennoch kommt Ende 2012 "Stiff Middle Finger", worauf sich der Mann gewohnt rebellisch gibt.
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