Porträt

laut.de-Biographie

Nuclear Assault

Nachdem er mit Anthrax die Debütscheibe "Fistful Of Metal" eingespielt hat, steigt Basser Danny Lilker bei den New Yorkern aus und ruft mit Sänger/Gitarrist John Connelly (der zuvor auch schon mal kurz bei Anthrax dabei war) die etwas hardcorelastigere und aggressivere Band Nuclear Assault ins Leben. Nach einem kurzen Zwischenspiel von Gitarrsit Mike Bogush und Drummer Scott Duboys
passt die Besetzung mit Klampfer Anthony Bramante und dem Ex-T.T. Quick-Drummer Glenn Evans wesentlich besser und vor allem langfristiger.

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Mit Alex Perilias als Produzenten an ihrer Seite, nehmen sie '86 ihr Debüt "Game Over" auf, welches mit seiner Mischung aus technisch versiertem Speed Metal und leichtem Hardcoreeinschlag trotz Connellys gewöhnungsbedürftiger Stimme ziemlich mächtig einschlägt und das Quartett zusammen mit Anthrax und Overkill an die Speerspitze der New Yorker Thrash Metal-Liga stellt. Im Gegensatz zu den ganzen anderen Thrash-Bands, bringen Nuclear Assault nach alter Hardcoremanier auch Singles raus. Die erste, "Brain Death", erscheint 1986, nachdem Danny zusammen mit Scott Ian, Charlie Benante (beide Anthrax) und Ex-Psychos und jetzt M.O.D.-Frontklops Billy Milano die kultige S.O.D. Scheibe "Speak English Or Die" eingeholzt haben.

Das nächste Lebenszeichen von Nuclear Assault ist die '87 EP "The Plague". Auch hier ist die Mischung aus rohen Hardcore Parts und gnadenlos griffigen Thrash Riffs einzigartig und auch die Texte von John sind meistens durchaus gelungen, wenn auch ab und zu mit einem Augenzwinkern zu genießen. So ist der Titel "Buttfuck" eine lyrische Widmung an Mötley Crüe-Frontförster Vince Neil. Die nächste Single ist "Fight To Be Free", ehe es mit Agent Steele zum ersten Mal nach Europa rüber geht.

Nachdem sie "Survive" veröffentlicht haben, sichern sich Nuclear Assault den Openerslot für Slayer auf deren Europatour. Schon im selben Jahr sind sie in unseren Breitengraden auch noch als Headliner unterwegs und beehren anschließend auch Südamerika als Opener für Sepultura. Im folgenden Jahr erscheint mit "Handle With Care" das kommerziell erfolgreichste Album. Das Cover zeigt zur schlichten Überschrift eine Aufnahme unseres Planeten aus dem All und ist in Verbindung mit dem Titel wohl eins der gelungensten Artworks. Musikalisch hat sich wenig geändert, die Jungs holzen immer noch fröhlich durch die Botanik. Erneut schaffen sie den Sprung über den Atlantik und touren mit Exodus durch Europa, ehe sie mit Tetstament und Savatage durch die Staaten tingeln.

In diesem Zuge nehmen sie auch die Live Scheibe "Live At The Hammersmith Odeon" auf, die auch als VHS-Video erscheint. Darauf scheint die Band in bester Spiellaune und die Tendenz geht nach oben. Auf "Out Of Order" schlagen sie vereinzelt sanftere Töne an und haben auch eine ziemlich abgefahrene Version von The Sweets "Ballroom Blitz" mit drauf. Danny Lilker scheint mit dem Material aber nicht mehr viel anfangen zu können und widmet sich fortan lieber seinem deutlich heftigerem Nebenprojekt Brutal Truth. Doch auch zwischen John und Anthony kriselt es, weshalb letzterer ebenfalls die Kurve kratzt und John und Glenn sich Gitarrist Dave DiPietro und Basser Scott Metaxas ins Boot holen.

In dieser Besetzung nehmen sie "Something Wicked" auf. Zwar sind auf der Scheibe eigentlich keine schlechten Songs, jedoch hat sich der Sound so weit gewandelt, dass sich viele Fans nicht mehr damit abfinden wollen. Vor allem die Tatsache, dass John versucht, richtig zu singen ist sehr gewöhnungsbedürftig. Somit ist, trotz Wechsel zu einem Major-Label, nach einer kurzen Tour mit Depressive Age schicht im Schacht und die Band löst sich auf. John macht noch eine Zeit lang mit Nuclear Theory weiter und Glenn bei C.I.A. doch auch damit lässt sich nicht mehr viel bewegen.

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2003 meldet sich das Quartett überraschend in Originalbesetzung mit "Alive Again" zurück und kündigt sogar an, demnächst mit einer richtigen Studioscheibe ums Eck zu kommen. Der Sound des Live-Albums ist erstaunlich gut. Auch zehn Jahre nach ihrer letzten offiziellen CD gehören die Jungs - zumindest musikalisch - noch lange nicht zum alten Eisen. Biologisch allerdings schon, weshalb Anthony im August auch schon wieder aussteigt und seinen Job an Erik Burke weiterreicht.

Dieser ist schon auf den No Mercy Festivals mit Testament, Marduk, Die Apokalyptischen Reiter, Pro Pain, Death Angel und Darkane dabei und auch auf den Konzerten mit Exodus, God Dethroned, Mortician und einigen anderen im Oktober 2003. Der Ringelpiez um den zweiten Gitarristen geht fröhlich weiter, denn mal hat den Job wieder Anthony, dann wieder Erik oder sogar ein Kerl namens Carl Cochran. Die Band selbst spricht auf ihrer Homepage davon, dass Scott Harrington (war mit John bei Nuclear Theory) der neue, feste Mann an der Klampfe ist.

Noch bevor das neue Album "Third World Genocide" Ende August in die Läden kommt, tingelt der Vierer schon wieder mit Heathen durch Europa. Lilker hilft im Herbst 2006 mal bei Soulfly aus, und Ende Mai 2007 erscheint die erste DVD von Nuclear Assault, die sie zwei Jahre zuvor mitgeschnitten haben.

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