laut.de-Biographie
Zero Hour
Anfang der 90er sieht es für den Metal in den Staaten nicht allzu rosig aus. Der Grunge hat die härteren Töne weitgehend erstickt und spieltechnische Fähigkeiten waren eh nicht mehr gefragt.
Das wollen die Zwillingsbrüder Jasun (Gitarre) und Troy Tipton (Bass) nicht wahrhaben und gründen 1993 in der Bay Area Zero Hour. Mit Mike Guy stoßen sie auf einen technisch versierten Drummer, und 1995 steigt schließlich noch der ehemalige Rogue's Gallery-Fronter Frank Mendez bei dem Trio ein.
Als mit Mike Connor noch ein fähiger Keyboarder parat steht, machen sich zero Hour an die Aufnahmen zum ersten Demo "Discovery". Kurz nach den Aufnahmen ist Sänger Frank schon wieder Geschichte und ein ehemaliger Bandkollege von Connor, Erik Rosvold, greift zum Mikro. Mit ihm spielen sie endlich verstärkt live, müssen '97 aber den Abgang von Connor verkraften, der am Carpal Tunnel-Syndrom erkrankt.
Da die Studiozeit für das Debüt schon gebucht ist, leihen sie sich bei Dali's Dilemma deren Matt Guillory und bei Enchant Phillip Bennett aus, die beide einen Teil der Keys auf "Zero Hour" einspielen. Der progressive Thrash, den die Jungs auf dem Album spielen, kommt bei Fans und Presse außerordentlich gut an, dass die ersten 2000 Kopien der Scheibe in Windeseile ausverkauft sind.
Auch die europäische Presse ist vom Debüt begeistert, und als Zero Hour wieder ins Studio gehen, um "The Towers Of Avarice" aufzunehmen, sichern sich Laser's Edge/Sensory die Rechte.
Das Album kommt noch besser an und nicht selten sind Vergleiche mit WatchTower oder Spiral Architect zu lesen. Um möglicherweise aufkommende Langeweile von vorne herein zu ersticken, veröffentlicht Jasun noch ein Soloalbum namens "Night's Pulse" und Drummer Mike steigt bei Death Machine ein.
Doch bei Zero Hour ist Action angesagt, und die ersten Dates in Europa folgen. Sensory lassen sich 2003 die Möglichkeit nicht entgehen und legen das Debüt mit neuem Cover und vier neuen Songs unter dem Namen "Metamorphosis" erneut auf.
Allerdings verabschiedet sich Sänger Erik kurz nach der Veröffentlichung und Zero Hour müssen sich erneut nach einem neuen Frontmann umsehen. Fündig werden sie mit Fred Marshall, der seine Stimme auf "A Fragile Mind" erstmals erschallen lässt. Doch schon 2006 ist er wieder weg vom Fenster. Glücklicherweise findet sich in Chris Salinas (Ex-Power Of Omens) ein würdiger Ersatz und bald darauf beehren Zero Hour wieder das Studio.
Das Ergebnis lautet "Specs Of Pictures Burnt Beyond" und kann sich absolut hören lassen. Ganz so verfrickelt wie WatchTower gehen sie inzwischen nicht mehr zu Werke, allerdings ist die progressive Ausrichtung nach wie vor vorhanden.
Jasun und Troy haben inzwischen einen so guten Ruf als Musiker, dass sie ihre ersten Lehrvideos veröffentlichen. Da beide auch ihre eigenen Gitarrenlinien am Start haben, sind sie in Sachen Workshops und ähnlichem ebenfalls sehr gefragt.
Größere Touren bleiben in den Staaten aus, doch Zero Hour sind bei Festivals im Progbereich immer ein feste Größe. Warum das so ist, stellen sie Ende Mai 2008 wieder unter Beweis und legen mit "Dark Deceiver" ein weiteres starkes Album vor.
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