laut.de-Biographie
Barbara Morgenstern
Die nordrheinwestfälische Stadt Hagen sichert sich ihren Platz in der Geschichte der Popmusik dank zweier Sängerinnen. Das Neue Deutsche Welle-Sternchen Nena trägt den Namen der Stadt zu Beginn der 80er Jahre in alle Welt. Rund zwanzig Jahre später macht mit Barbara Morgenstern erneut eine Sängerin aus Hagen international von sich Reden. Im Auftrag des Goethe-Instituts geht Barbara Morgenstern 2003 mit ihrem lyrischen Elektro-Pop auf Welttournee.
Die Tournee ist der vorläufige Höhepunkt einer Musikerkarriere, die 1996 ihren Anfang nimmt. Zu dieser Zeit löst sich gerade Morgensterns Band Oof! auf. Dabei schienen alle Vorzeichen auf die erhoffte Laufbahn als Berufsmusikerin hinzudeuten. Einen Vertrag mit einem Majorlabel soll den erhofften Durchbruch bringen. Doch die Sache entwickelt sich anders, als sich das Barbara Morgenstern und ihren Kollegen vorstellen.
"Ich war von diesem Label sehr enttäuscht, weil viel Geld ausgegeben wurde, ohne das sich dies irgendwie bemerkbar gemacht hätte. Wir verkauften eine verschwindend geringe Anzahl an Platten und Konzert-Tourneen gab es nicht. Das konnte es nicht sein. Wir fühlten uns als Steuerabschreibungsprojekt unseres Labels. Kurz: Wir verspürten keine Lust mehr auf dieses aufgeblasene Musikbusiness", sagt Barbara Morgenstern über die Anfänge ihrer Solokarriere.
Fortan beschließt Morgenstern, ihre Sache in die eigene Hand zu nehmen. Das Nachwende-Berlin liefert dafür die Bühne. Kleine Konzerte in Wohnzimmer stehen am Anfang. Bald schon weicht die 1971 geborene Musikerin auf größere Locations aus und bedient die größer werdende Nachfrage nach ihrer Musik 1997 mit dem Debütalbum "Plastikreport". Vieldeutige deutsche Texte und elektronische Sounds werden zum Markenzeichen von Barbara Morgenstern.
Mit ihrem Selbstbewusstsein passt sie wunderbar zur Philosophie von Monika Enterprises, dem Label von Ex-Einstürzende Neubauten-Mitglied Gudrun Gut. Schnell gewinnt die Karriere an Fahrt. "Kaltes Klares Wasser", aufgenommen zusammen mit Malaria! und den Chicks On Speed, bringt 2000 die Techno-Clubs weltweit zum Kochen.
Ihre Studiokompetenz bringt der sympathischen Musikerin weitere Aufträge ein. Ellen Allien, Smash TV und Ming gehören zu den Künstlern, die ihre Tracks von Morgenstern remixen lassen. 2003 gründet Morgenstern zusammen mit Stefan Schneider und Paul Wirkus die Band September Collective.
2004 geht sie mit Maximilian Hecker auf eine vom Goethe-Institut ausgerichtete Welt-Tour, es folgen Arbeiten u.a. fürs Hebbel-Theater in Berlin und Kooperationen mit Stefan Schneider und Robert Lippok von To Rococo Rot oder Robert Wyatt. In größeren Zeitabständen veröffentlicht sie auch immer wieder Solo-Alben, zuletzt 2018 "Unschuld Und Verwüstung" und "In Anderem Licht" (2024).
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