Blinker

"Blinker ist ein Typ, der zehn Jahre lang in Gitarrenbands gespielt hat, aber auch zehnmal '8 Mile' geguckt hat, und jetzt Musik macht, die genau danach klingt", beschreibt sich Blinker in einem Vorstellungsvideo selbst. Im Ergebnis vermischt er Indie-Pop mit reflektierten Texten der punkigen Machart: "Blinker kommt aus dem Herzen und ein bisschen auch aus dem Kopf. Den kann ich leider nicht ganz ausschalten."

Aktuelles Album

Blinker Blicke

Die Geschichte eines Aufbruchs in fünf Kapiteln.

Blinker wird 1993 in Stuttgart geboren. Musikalisch durch Die Ärzte, Jack White und Tomte geprägt, lernt er zunächst Schlagzeug und E-Gitarre zu spielen, bevor er sich in unterschiedlichen Bands als Sänger verdingt. Da er sich den Schritt zum Berufsmusiker noch nicht zutraut und obendrein auch der familiären Erwartungshaltung entsprechen will, beginnt er nach seinem Schulabschluss ein Jura-Studium. Zwei Jahre habe er sich "dieses 'vernünftige' angeschaut, von dem alle reden", bevor er die Hochschule hinter sich lässt.

Der Freigeist zieht nach Mannheim, um das vorgefertigte Lebensmodell gegen eine Musikerlaufbahn einzutauschen. Vollständig abschütteln lässt sich seine Prägung jedoch nicht. Zwar sei er "im Herzen schon Musiker", doch da ihm sein "Background bis heute so schrecklich bourgeois in den Knochen" stecke, schreibt er sich sicherheitshalber zum Musikstudium ein. Um aber auch seine Passion ausleben zu können, legt er sich ein Pseudonym zu. Seine Wahl begründet er später damit, dass er "alle Assoziationen, die man mit Blinker haben" könne, cool finde.

Anfang 2018 erscheint mit "Pinke Blicke" seine erste Single über die Vertriebsplattform Spinnup. Joschka Bender übernimmt ebenso die Produktion der Debüt-Single wie von "Herr Doktor", das die Depressionen der Generation Y behandelt: "Ich seh' meine Freunde von hier wegzieh'n. Hauptsache woanders und am besten noch mehr Action. Dabei ist jeder, den ich kenn' in Therapie, aber alle haben Spaß wie noch nie."

Im Vorprogramm von Clueso sammelt Blinker erste Live-Erfahrungen vor weitläufiger Kulisse: "Die Leute standen bis zum Horizont und das Wetter war ein Traum. Ich war vorher krass nervös, aber dann ging es gefühlt mit einem Fingerschnips vorbei." Die Booking-Agentur Four Artists nimmt ihn nach dieser Bewährungsprobe im Sommer 2018 unter ihre Fittiche. Er tritt auf dem Reeperbahn Festival und der c/o Pop sowie als Support auf den Tourneen von Alex Mayr und Mine auf. Kurz vor Jahresabschluss unterschreibt er einen Künstlervertrag beim Berliner Label Jive Germany.

Für seine erste Single unter neuem Dach verschafft sich der Sänger erstmal "Luft", in dem er den bereist erprobten Ausbruch aus konservativen Strukturen weiter führt: "Luft, ich brauch' Luft, alles gleich schon seit Jahren. Wir brauchen hier dringend 'nen ganzen verdammten Orkan." Der vor allem aus dem Umfeld Prinz Pis bekannte Benjamin Bistram sorgt für die passende Untermalung von Blinkers "Erzählung über Scheinheiligkeit".

Anfang 2019 frönt er auf "Bohemien" mit Disarstar und Philipp Dittberner der gemeinsamen Vorliebe für "Nike's x McDonald's". Es folgt die Single "Rippen Brechen", die auf das im März erscheinende Debüt "Blicke" vorbereitet. Gleichwohl er mit der EP "nicht den Spannungsbogen eines Albums" aufbauen könne, verspricht Blinker eine Songauswahl, die "beim hintereinander hören eine stimmige Geschichte" erzähle. Nach der Veröffentlichung soll seine erste Solotournee unter gleichem Titel folgen.

Für die Zukunft wünscht sich Blinker einmal im Rückblick sagen zu können, "nie so richtig wacken Blödsinn" gemacht zu haben. Bis dahin gilt es, den Hörern "Power und Trost" zu vermitteln und noch jede Menge festgefahrene Denkmuster aufzubrechen: "Wenn das Färben der Fingernägel als Mann schon ein Akt der Rebellion ist, dann haben wir noch einen langen Weg zu gehen."