laut.de-Biographie
Cemetary
Genau wie ihre Landsmänner von Unleashed, Entombed und Dismember legen Cemetary Ende der 80er in Schweden los und knüppeln beinharten Death Metal. Nachdem sie sich ein paar Jahre durch den Underground holzen, können sie einen Deal mit Black Mark an Land ziehen und veröffentlichen 1992 ihr Debüt "An Evil Shade Of Grey".
Das Album ist solide, bietet es doch derbe Death Metal-Kost mit den üblichen Vocals und ohne großartige Breaks. Auffallend ist allein der deutliche Gebrauch von Keyboards, der in der Szene zu jenem Zeitpunkt eher verpönt ist. Neben Mathias Lodmalm, dem Sänger, Gitarristen und Kopf der Band, sind auch noch Juha Sievers (dr), Zrinko Culjak (b) und Christian Saarinen (g) an der Scheibe beteiligt.
Auf dem zweiten Album hat Anton Hedberg den Platz von Saarinen eingenommen. Mathias deutet schon an, in welche Richtung sich Cemetary fortan bewegen wollen. Ähnlich wie die Kollegen von Tiamat verabschieden sie sich vom Death Metal und gehen in eine melodischere, langsamere Ecke. Um aber seine musikalischen Vision wirklich durchsetzen zu können, muss sich der Mann erst von allem Ballast befreien, was in seinem Fall bedeutet, dass er die komplette Band feuert, und sich neue Mucker sucht. Diese hören auf Namen wie Markus Nordberg (dr), Tomas Josefsson (b) und Anders Iwers (g) und sind alle auf dem dritten Werk "Black Vanity" zu hören. Der Gothic Rock-Anteil ist inzwischen ähnlich hoch wie bei Paradise Lost, doch nicht nur dank Mathias' Stimme unterscheiden sich die Bands maßgeblich.
Im selben Jahr kommt auch das Debüt der Kollegen von Lake Of Tears auf den Markt, an dessen Produktion Mathias beteiligt ist und ein paar Vocals übernimmt. Auffallend ist dabei, dass sich seine Stimme und die von seinem Kumpel Daniel Brennare sehr ähnlich sind. Endlich lassen sich Black Mark auch mal dazu herab, die Band auf ein paar Touren zu schicken, was dem Bekanntheitsgrad nur zuträglich ist. Ohne sich lange aufzuhalten, geht es im Anschluss wieder ins Studio, um "Sundown" aufzunehmen. Mit dem Album scheint Mathias seiner Idealvorstellung von Cemetary wohl recht nahe gekommen zu sein, denn die Scheibe fährt fast überall gute Kritiken ein.
Wie die meisten anderen Bands von Black Mark, sind Cemetary mit dem Einsatz des Labels nicht sonderlich glücklich und wollen eigentlich nur noch weg. Da der Deal dem Label aber noch ein weiteres Album zusichert, spielt das Quartett '97 noch "Last Confessions" ein. Im Gegensatz zur letzten Lake Of Tears-Scheibe für Black Mark, die relativ lustlos erscheint, sind auf der recht kurz bemessenen CD doch durchwegs klasse Songs, die auf das Nachfolgeprojekt hoffen lassen, das Mathias schon in Form von Sundown ankündigt.
Das erste Sundown-Album "Design 19" erscheint 1997 bei Century Media. Neben Mathias sind hier noch Bassist Johnny Hagel, der mit Johan Edlund das beste Tiamat Album "Wildhoney" aufgenommen hat, und Drummer Christian Silver beteiligt, der auch schon bei Cemetary seine Finger im Spiel hatte. Die Musik von Sundown klingt wesentlich elektronischer als Cemetary, hat aber ebenfalls ihre großen Momente. Für die anschließende Tour kommt noch Andreas Johansson als Gitarrist hinzu.
Nachdem Black Mark '99 eine Best Of in Form von "Sweetest Tragedies" veröffentlichen, kommt auch die zweite Sundown-Langrille auf den Markt. Johnny hat sich aufgrund eines anderen Projektes dermaßen mit Century Media gefetzt, dass er nicht mehr mit ihnen arbeiten will und somit auch bei Sundown aussteigt, um später Lithium zu gründen. Andreas Karlsson übernimmt seine Position und Herman Engström die von Andreas Johansson. Da sich das Material noch weiter vom Metal entfernt, sind Century Media mit der Promotion sehr nachlässig, was Mathias natürlich gar nicht erfreut.
Um dieses Problem zu beheben, ruft er zusammen mit Silver (dr), Manne Engström (g, voc) und Vesa K (b) Sundown 1213 ins Leben. Der Anhang 1213 soll deutlich machen, dass die Band mit den ursprünglichen Cemetary nichts mehr zu tun hat (von den rechtlichen Gründen einmal abgesehen). Das 2000 erscheinende "The Beast Divine" ist musikalisch wie eine Mischung aus dem "Sundown"-Album und "Design 19". Einige Songs klingen nach Gothic Rock, andere wieder sehr elektronisch. Auch hier ist der Support des Labels eher gering letztendlich schmeißt Mathias alles hin.
In der darauf folgenden Zeit konzentriert er sich hauptsächlich auf rein elektronische Musik, und das in Form von Sp3(tra (Spektra). Damit will er sich aber den Labelstress ersparen und bietet lieber Downloads im Internet an. Nachdem er sein Privatleben wieder in einigermaßen geregelte Bahnen lenkt, erscheint 2002 doch eine EP des Projekts namens "Body : Drive". Es scheint, dass er mit Metal abgeschlossen hat, doch auf einmal machen Gerüchte die Runde, dass ein weiteres Cemetary-Album erscheinen soll, und zwar bei Black Mark.
Anscheinend hat sich die Labelpolitik dort geändert, denn schließlich erklärt sich auch Dan Swanö 2003 dazu bereit, ein finales Edge Of Sanity-Album zu veröffentlichen. So wartet der Cemetary-Fan gespannt auf Ende 2004, denn dann steht "Phantasma" endlich in den Regalen.
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