laut.de-Biographie
Dakota Suite
Liverpool ist die Heimat von Chris Hooson, Singer/Songwriter von Dakota Suite. Ein sehr persönliches Gitarrenprojekt über Tragödien des eigenen Lebens und dem ewigen Auf und Ab seines Lieblingsfußballvereins FC Everton. Von fröhlicher Musik kann hier nicht die Rede sein.
Die Titel der Alben, beispielsweise "Alone With Everybody", "The Way I'm Sick" oder "Waiting For The Dawn To Crawl Through And Take Away Your Life" verweisen auf die wallenden Gefühle eines sensiblen Mannes. Der Fußballnarr hält sich ganz nach dem Motto des Clubs "Nil satis nisi optimum", was soviel heißt wie "Nur das Beste ist gut genug".
Dakota Suite beeindrucken durch Gitarrenmusik, die zeitweise durchaus als Mainstream verstanden werden kann. Wichtig sind dem Frontmann allerdings auch die instrumentalen Werke, wie "The Way I Am Sick" und "Navigators Yard", die vorwiegend durch ein Streicher-Ensemble Wirkung entfalten.
Die Band kann nicht allein von ihrer Musik leben. Hooson arbeitet nebenbei als Bewährungshelfer für Straftäter, die hochgradig als Wiederholungstäter eingestuft werden. Mit Sicherheit kein einfacher Job und eine weitere Inspirationquelle für feinfühlige Songs. Jahre zuvor betreute er bereits in einem Hospital Alkoholiker und psychisch Kranke, Erfahrungen, die er ebenfalls in seinen Texten verarbeitet.
Seine Eltern gewöhnen ihn schon in frühen Jahren an die Musik von John Lennon und so bekommt er mit sechs Jahren "Revolver" von den Beatles auf Vinyl geschenkt.
Die meisten Bandmitglieder wohnen in Leeds. Neben dem Multiinstrumentalisten Hooson gehört der Produzent Richard Formby (Spaceman 3, The Telescopes) dazu. Außerdem an der Gitarre und sonstigen Musikalien Jazz Butcher. David Buxton am Bass, bei Bedarf John Sheppard am Schlagzeug, Peter Haslam am Klavier und Colin Dunkley, ebenfalls Piano und Co-Schreiber der instrumentalen Parts in der Band.
Hooson arbeitet an seinen ersten Demos, als er Formby 1996 zum ersten Mal begegnet. Dieser ist gleich so angetan von seiner Musik, dass er gemeinsam mit einem Besitzer eines Plattenladens in Leeds ein Label gründet und die ersten drei Dakota Suite-EPs aufnimmt.
1998 erscheint die erste Platte "Alone With Everybody". Die Kritiken fallen positiv aus, das Independent-Label Glitterhouse nimmt sie unter Vertrag. Viele Aufnahmen finden in alten Kirchen statt, um die Akustik der melancholischen Harmonie zu unterstützen. Hoosons Ehefrau Johanna ist Fotografin, ihre düsteren schwarz/weiß Motive werden das Markenzeichen der Dakota Suite-Covergestaltung.
Mit "The End Of Trying" setzt der Engländer 2008 auf dezente Klanganimationen mit meist fließenden Klavierakkorden und einem geschmeidigen Cello-Arrangement. Rein instrumental erzählen die Songs von Kummer und Schmerz. Beim Schreiben der einzelnen Piano-Stücke sieht Hooson ein jähes Ende seines Lebens vor Augen.
Mit dem klassisch ausgebildeten Sirjacq beginnt 2009 eine neue Phase. "Als ich ihn beim Pianospielen zuhörte, hörte ich jemanden, der wie knöcheltief in seinen eigenen Problemen steckt", so Hooson. "The Side Of Her Inexhaustible Heart" (2011) zeugt von ihrer filigranen wie fruchtbaren Zusammenarbeit.
"An Almost Silent Life", das Ende 2012 erscheint, soll einen neuen Abschnitt darstellen. "Diese neue Platte ist nicht unbedingt 'Disco', reflektiert aber eine positivere Sicht des Lebens", erklärt Hooson.
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