Porträt

laut.de-Biographie

Demen

Hinter dem Pseudonym Demen verbirgt sich die in Stockholm lebende Musikerin und Sängerin Irma Orm. Viel mehr weiß man über dieses mysteriöse Projekt nicht. Bisher existieren von der Schwedin nur zwei Promofotos, auf denen sie ihre Augen traumversunken nach unten richtet.

Demen - Nektyr Aktuelles Album
Demen Nektyr
Alien Pop, weit ab von allem Irdischen.

Das sparsame Künstlerprofil auf der offiziellen Webpräsenz der Plattenfirma Kranky, bei der sie unter Vertrag steht, gibt auch nicht mehr Auskunft über diese Frau, die im stillen Kämmerlein an ihrer kryptischen Dark-Pop-Musik arbeitet und fast alle Instrumente in ihren Tracks selbst beherrscht.

Beim Label landet Mitte der 10er-Jahre eine ebenso zurückhaltende Mail im Postfach. Im Anhang befinden sich drei Songs. Kranky bittet die Schwedin um weitere Nummern und nimmt sie Anfang 2017 unter Vertrag. Über die musikalische Herkunft und das Umfeld von Demen wahren die Chicagoer Experten für Abseitiges aber Stillschweigen.

Ein kurzer Eintrag auf der Metal-Enzyklopädie www.metal-archives.com hilft eventuell dabei, den Background der Stockholmerin zu erfassen. Demnach zeichnet Irma Orm für das Artwork der Platte "Nattlig Initiation" der Black Metal-Band Knieriem aus dem August 2015 verantwortlich. Elemente dieses Genres beinhalten die Tracks von Demen auf den ersten Blick kaum. Genauso vage und nebulös wie jemand, der sich l-p-f-m nennt, die verwaschenen Texturen auf dem Cover ihres Debütalbums "Nektyr" gestaltet hat, das im Mai 2017 erscheint, klingt auch ihre Musik.

Schleppendes Schlagzeug treibt die Songs voran. Man hört Percussions, die ein gewisser ödman einspielt. Weitere Informationen zu diesem Musiker sucht man vergeblich. Entrückte Keyboardsounds entführen den Hörer in verlassene Wälder voller Mythen und Riten. Darüber erhebt sich die tiefe, opulente Stimme der Schwedin, die, nachdem sie sich kurz zu einer einprägsamen Melodie aufschwingt, wieder auf Distanz geht und sich in die Abgeschiedenheit und Sperrigkeit zurückzieht.

"Nektyr" verschmilzt dabei Ambient-, Dream-Pop-, Dark-Wave- und Doom-Klänge miteinander. Man denkt an eine experimentierfreudigere Variante der Cocteau Twins. Andererseits deutet die atmosphärische Geschlossenheit auf Black Metal und die niederdrückende Schwere auf Doom Metal hin. Das Majestätische gemahnt wiederum an Dead Can Dance und Anna von Hausswolff. Diese besondere Mixtur aus allen Bereichen düsterer Musik legiert Demen zu etwas Einzigartigem. In einem seltenen Interview mit Bandcamp spricht sie von "Alien Pop", was ihre Musik, die kaum noch etwas Irdisches besitzt, hervorragend umschreibt.

Diese Klänge beziehen ihre besondere Faszination durch dem Reiz des Ungewöhnlichen. Sie bleiben dennoch so unnahbar wie diese Gestalt, die man auf den beiden Promobildern nur in Schattierungen wahrnimmt. Mehr als das Nötigste will Demen auch nicht von sich preisgeben, um sich auf ihre geheimnisvolle künstlerische Vision zu fokussieren.

Alben

Demen - Nektyr: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2017 Nektyr

Kritik von Toni Hennig

Alien Pop, weit ab von allem Irdischen. (0 Kommentare)

Surftipps

  • Labelseite

    Künstlerprofil auf Kranky.

    http://www.kranky.net/artists/demen.html
  • Bandcamp

    Musik/Streaming.

    https://demen.bandcamp.com/album/nektyr