Porträt

laut.de-Biographie

Die P

"Wenn ich komme, machst du Platz." Die P bittet nicht um Raum im kraftstrotzenden Rap-Kosmos, sie nimmt ihn sich einfach. Ihr Debütsingle "Mach Platz" dient als Blaupause für ihren musikalischen Werdegang. "Vor allem als Frau hab' ich etwas zu sagen", unterstreicht sie die explizit weibliche Perspektive des Songs, den sie als "eine Hommage an jede Frau und eine Ansage an jeden Mann" verstanden wissen will. Zugleich bleibt sie weit davon entfernt, eine Sonderbehandlung für sich einzufordern: "Für mich geht es gar nicht um Mann oder Frau. Ich mach' einfach Hip Hop."

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Die P verlebt ihre ersten Jahre in ihrer Geburtsstadt München. Als sie sechs ist, zieht es die Familie nach Bonn, wo Die P auch ihre spätere Jugend verbringt: "In der Zeit, in der ich groß geworden bin, haben wir wie viele Jugendliche einfach abgehangen und probiert, das Beste aus den Umständen zu machen, die uns gegeben waren."

Ihre Entwicklungsjahre verbringt sie vor allem unter Jungs, was sie auf die kämpferische Battle-Rap-Pose vorbereitet: "Da kriegt man eine gewisse Attitüde und eine raue Schale. Das macht einen zu dem, was man heute ist. Man lässt sich nicht so viel erzählen."

Mit vierzehn Jahren sieht sie "8 Mile" im Kino. Ein kulturelles Erweckungserlebnis, dem sie umgehend nacheifern möchte. Noch am selben Abend schreibt sie ihre erste Strophe. Ihre Klassenkameraden müssen als Sparringspartner herhalten, bis ihre Cousine sie zu einem Battle in Köln-Ehrenfeld anmeldet. Als MC Double P erklimmt sie umgehend den dritten Platz. Fortan legt sie vor allem Wert darauf, Bühnenerfahrung bei Stadtfesten und privaten Veranstaltungen zu sammeln: "Ich habe die ersten Jahre mit Musik verbracht. Musik hören, Musik machen, Musik leben."

Die P - 24/7
Die P 24/7
Poesie statt Pop, Subtiles statt Storys.
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Während Eminems Leinwanderfolg ihr die Attitüde vermittelt, inhaliert die P ein breites Spektrum musikalischer Einflüsse. Von Soul und Jazz über den "Hippie-Rock" der 60er bis zu Hip Hop-Größen wie Tupac Shakur, Notorious B.I.G., Lauryn Hill und die Fugees, Public Enemy und der Wu-Tang Clan.

National zeigt sie Respekt für Kool Savas, Curse, Megaloh, Main Concept, MC Rene oder Torch. Erst 2015 entscheidet sie, sich gleichfalls unter dem nun verkürzten Pseudonym Die P als "Kunstprojekt" öffentlich in Szene zu setzen. Das Video zu "Mach Platz" markiert ihren Startpunkt.

2017 veröffentlicht sie ihre erste EP "Bonnität", für die sie auch ihren Debütsong zu einem frischen Instrumental und mit mehr Durchschlagskraft neu einrappt. "Ich kann mich natürlich auch der Musik widmen, wenn es mir gut geht, aber tatsächlich fliegen die Wörter und die Texte, wenn Frust und Ärger da sind", beschreibt Die P den Einfluss ihrer Stimmungslage auf die Musik: "Bei 'Alles Kommt Zurück' und 'Nix Sagen' ging es mir wohl nicht so gut. Bei 'Mach Platz' und 'Zizi Auch Bei Dir' ging es mir ein bisschen besser." Nach der EP legt sie ihren Fokus wieder verstärkt auf Live-Auftritte.

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Die P "Der Hustle hält mich wach"
Die P über die Stadt Bonn sowie den Hustle und seine mögliche Endlichkeit.
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Die eigentlich nur als "Lebenszeichen" geplante Single "Alle Reden" geht Ende 2019 "durch die Decke". Megaloh bewirbt den Song auf Instagram. Lina Burghausen, Initiatorin der vielbeachteten Reihe "365 Female MCs", bekundet nicht nur Begeisterung, sondern bietet der Bonnerin gleich noch den ersten Vertrag bei ihrem frisch gegründeten Label 365XX an. Die P schlägt ein und zeigt sich angesichts ihrer neuen unternehmerischen Heimat höchst zuversichtlich: "Wofür ich stehe, ist genau das, was das Label repräsentieren will. Ich denke, dass wir zusammen Einiges erreichen werden."

2020 erscheint zunächst die EP "Tape", bevor Die P ihr Debütalbum angeht, das persönlicher ausfallen soll. "Ich möchte definitiv als etablierte Künstlerin anerkannt werden", gibt sie als ambitioniertes Ziel vor. Die allzu oft als Hauptmotivation herhaltenden monetären Anreize einer erfolgreichen Karriere in der Musikindustrie spielen für sie nur eine untergeordnete Rolle. Geld wirke maximal als "geiler Nebeneffekt" der künstlerischen Erfüllung: "Eigentlich möchte ich nur die Bühnen der Welt erobern, mit meiner Mucke überzeugen und Menschen inspirieren."

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