laut.de-Biographie
Dub War
Ob die Waliser alle so glücklich darüber sind, dass sich das königliche Segelohr und Pferdeflüsterer Prinz Charles offiziell mit dem Titel Prince of Wales schmücken darf, mag bezweifelt werden. Wer aber eine Landessprache hat, die kein Mensch ohne Lungenentzündung nachsprechen kann, sollte sich nicht beklagen.
Wer im internationalen Musicbiz aber was anmelden will, greift natürlich auf die Nachbarsprache der Engländer zurück und genau das tun auch Dub War aus Newport 1993. Dabei handelt es sich um vier junge Herren, die einfach mal fröhlich Reggae, Metal, Hardcore und alles, was ihnen einfällt, in einen Topf werfen. Das klappt soweit ganz gut, denn Jeff 'Death' Rose (Gitarre) Richie Glover (Bass) und Martin 'Ginge' Ford (Drums) haben mit dem farbigen Benji Webbe einen mehr als nur fähigen Frontmann.
Nachdem sie schon ein paar Singles und die EP "Dub Warning" veröffentlicht haben, beweisen Earache Records einmal mehr ihren Riecher für außergewöhnliche Bands. Sie holen sich Dub War schell auf ihr Label und veröffentlichen 1995 das Debüt "Pain". In England zeigen sich sogar ein paar Leute da von begeistert, der Rest Europas zuckt höchstens überfordert mit den Achseln oder verschließt sich von vorne herein dem Sound der Inselaffen. Die lassen sich aber nicht beirren und lassen auf der EP "Mental" sogar Remixe von Senser, den Brand New Heavies und Jamiroquai anfertigen.
Ganz so wütend und angefahren wie auf dem Debüt zeigen sie sich auf "Wrong Side Of Beautiful" nicht mehr. Es herrscht eine deutlich relaxtere Stimmung vor, die den Songs aber durchaus gut zu Gesicht steht. Inzwischen haben auch ein paar Festlandeuropäer erkannt, wie irre und genial der Crossover von Dub War ist. Die nächste EP "Soundclash" dringt sogar in Dancefloor-Bereiche vor. Das folgende Jahr sind sie zunächst mit Misery Loves Co. in Europa unterwegs, später geht es auch in die USA und sogar nach Australien.
1998 startet Benji zusammen mit Basser Robert Trujillo (Metallica, Ex-Suicidal Tendencies/Ozzy Osbourne), Drummer Mike Bordin (Ex-Faith No More, Ozzy) und Gitarrist Joe Holmes das Projekt Mass Mental. Außerdem schreibt er mit Soulfly zwei Nummern für deren Debütalbum und geht auch mit den Jungs auf Tour. Earache veröffentlichen derweil "Step Ta Dis", ein Album das komplett aus Remixen besteht und einige der alten Veröffentlichungen zusammenfasst.
Dub War lösen sich '98 auf, da ihnen das Label das Leben schwer macht und sich diverse Spannungen auch zwischen den einzelnen Musikern aufgebaut haben. Benji bastelt mit Basser Daniel Pugsley bald an ein paar neuen Ideen und nach und nach gesellen sich auch Jeff und Ginge wieder dazu. Um sich Ärger mit dem alten Label zu ersparen, benennen sie sich in Skindred um und geben im Oktober '99 schon ihr erstes Konzert.
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