laut.de-Biographie
Skindred
1999 sind Skindred recht frisch im Musikbiz. Obwohl: Drei der vier Musiker - Drummer Martin 'Ginge' Ford, Sänger Benji Webbe und Gitarrist Jeff 'Death' Rose - haben schon in der Formation Dub War für Aufsehen gesorgt. Schließlich kommt es nicht alle Tage vor, dass sich eine Band mit einem farbigen Frontmann zusammen rauft, um Hardcore mit Reggae, Funk und so ziemlich alles andere zu mixen - und dazu noch aus Wales stammt?
Nachdem sich Dub War auflösen, vergeht die Zeit nicht ungenutzt: Ford und Rose starten das Studioprojekt Tribal-Clash, Basser Glover zieht nach London und schließt sich The Jones an. Benji zieht derweil mit Soulfly durch die Lande und hat zuvor mit Basser Rob Trujillo (Metallica/Ex-Suicidal Tendencies/Ozzy Osbourne) und Drummer Mike Bordin (Ozzy/Faith No More) das Mass Mental-Projekt verfolgt - Gigs in L.A. und Japan inklusive. Danach kehrt Benji nach Wales zurück und beginnt mit einem Bassisten namens Daniel Pugsley zu jammen.
Bald wird klar, dass man einen Drummer und einen Mann an der Klampfe zur Verstärkung braucht. So kommen wieder Ginge und Death ins Spiel, die gerade letzte Hand an ihr Tribal-Clash-Projekt legen und das Rumsitzen im Studio leid sind: Im Oktober '99 geben Skindred ihren ersten Gig in Newport - alle Beteiligten wollen Dub Wars-Erbe gebührend wieder aufleben lassen.
Bald kapieren es auch BMG und sichern sich die Rechte an den Outputs der Multikulti-Truppe. Dort erscheint im Juli 2002 "Babylon". Kaum sind sie von einer gemeinsamen Tour mit Soil und Adema zurück, steigen Ginge und Death wieder aus, um sich doch ihren eigenen Sachen zu widmen. Kurze Zeit später ist das Line-Up wieder komplett.
An den Drums sitzt 'Dirty' Arya Giggin, die Klampfe schrubbt Mikey 'Dee' Demus. Nachdem Benji noch ein paar Songs mit Bong-Ra aufnimmt, geht es Ende 2003 mit den The Voodoo Glow Skulls rund. Als "Babylon" im Sommer mit vier zusätzlichen Songs noch mal neu aufgelegt wird, drehen Skindred ein paar US-Runden mit Korn und Chevelle. Weiter gehts mit Papa Roach, Sevendust, HIM, Finch oder Soulfly. Zwischendrin finden sie noch Gelegenheit, eine Akustik-EP aufzunehmen.
Im Frühjahr 2006 gehts zurück ins Studio, im Juni auf dem Download Festival in Castle Donington spielt man neben Guns N'Roses und mit ein paar anderen Sängern springt Benji für den erkrankten Korn-Fronter Jonathan Davis ein. Im Januar 2007 steht "Roots Rock Riot" zum Release bereit.
Inzwischen bei Biehler Bros. unter Vertrag kommt die Scheibe im August 2007 in den Staaten auf den Markt. Im Winter des Jahres sind Skindred mit Nonpoint, Ankla und Karnivool Teil der "The Great American Rampage"-Tour.
In Europa kommt das Album erst Mitte April 2008, live sind sie nur in England mit Idiom zu sehen. Dafür erhöhen sie nun das Tempo in Sachen Veröffentlichungen deutlich: Mitte November 2009 liegt "Shark Bites And Dog Fights" vor. Während sich die meisten Bands in Sachen Crossover mittlerweile aufgelöst haben, und die Musikrichtung kaum mehr Beachtung findet, bleiben Skindred ihrem Stil treu.
Und während Limp Bizkit wieder erstarken, und sich hierzulande die Guano Apes mit ihrem Comeback vom Crossover verabschieden, schwenken Skindred ab 2011 weiterhin jene Fahne mächtig hin und her: "Union Black", "Kill The Power" (2013) und das harte Album "Volume" (2015). Auf dem renommierten österreichischen Metal-Label Napalm folgt "Big Tings" (2018), dann wechselt die Band zur Hamburger Firmengruppe earmusic/edel.
Aus Anlass eines Vierteljahrhunderts Skindred resümiert Frontmann Benji das Erfolgsrezept der Combo. Wie eine Marke stehen sie bedeutungsgleich für das Genre Reggae-Ska-Dancehall-Metal mit Ragga-Rap- und Rock-Elementen: "Manche Leute folgen gern einen ausgetretenen Pfad, wir aber ziehen's vor uns durch einen Dschungel einen freien Weg zu bahnen. Ich glaube nicht, dass irgendwer einfach so die Musik machen kann, die Skindred liefern. Dafür musst du ein Leben lang Erfahrung gesammelt haben, um diese Musik zu machen."
Dass das Konzept sowohl in urigen Pubs, verschwitzten kleinen Clubs, riesigen Stadien als auch bei Regen wie Sonnenschein open air zündet, spiegelt sich in lauter grinsenden Gesichtern im Skindred-Publikum allerorten. Lächeln überall, das bringt die Band auf die Idee zum Albumtitel "Smile" (2023).
In der entsprechenden Besetzung mit Mikey Demus (Lead Guitar), Bassist Daniel Pugsley und Arya Goggin an den Drums rückt die Band aus dem walisischen Newport zu Rock im Park/Rock am Ring 2024 an.
Noch keine Kommentare