laut.de-Kritik
Vom Dub- bis zum Alternative-Dancefloor ist es nur ein Katzensprung.
Review von Kai ButterweckRasta-Zöpfe, Jeanskutten und jede Menge Hummeln zwischen den walisischen Pobacken: Die vier britischen Zappelwürste von Skindred geben nun schon seit über 15 Jahren Vollgas auf der mittlerweile nicht mehr ganz so befahrenen Crossover-Autobahn. Auch auf ihrem neuen Album "Kill The Power" stopfen Benji Webbe, Mikey Demus, Daniel Pugsley und Arya Goggin wieder jede Menge Metal, Punk, Rock, Dub und Reggae in einen Topf. Dabei recken die Briten von Beginn an die Fäuste des Untergrunds gen Himmel und füttern ihren selbsternannten Feldzug gegen Bonzen und Unterdrücker mit gewohnt kontrolliertem Klang-Chaos.
Mit tiefen Nu Metal-Gitarren, groovenden Beats, diversen Dub- und Elektro-Einwürfen sowie den beeindruckenden stimmlichen Verwandlungskünsten von Frontmann Benji Webb drücken die hibbeligen Insulaner machthungrige Gierschlünde erbarmungslos gegen die Wand ("Kill The Power", "Ruling Force", "Worlds On Fire"). Stets bemüht Gegenpoliges an einen Tisch zu bringen, ohne dabei Hardlinern auf den Schlips zu treten, paddeln die Verantwortlichen in aufbrausenden Extrem-Gewässern, in denen vor über zwanzig Jahren Bands wie 24-7 Spyz oder die Freaky Fuckin Weirdoz die mit Abstand größten Wellen schlugen.
Um einiges kompromissloser als die meisten Bands, die Anfang der Neunziger damit begannen Schwermetallisches mit Tanzbarem zu verbinden, lassen Skindred eine krachende Klang-Collage nach der anderen von der Leine.
Wenn sich das Quartett in dynamischen Grenzwelten austobt, bleibt kein Nacken steif, kein Shirt trocken und kein Bein am Boden. Vom hell erleuchteten Dub-Tempel zum versifften Alternative-Dancefloor ist es schließlich nur ein Katzensprung ("Ninja", "Saturday").
Wenn dann das treibende Rocken bis zum Anschlag durchgedrückt wird ("The Kids Are Right Now") und bombastisch untermalte High Quality-Harmonien sich ihren Weg in die Stadien dieser Welt bahnen ("We Live"), dann bleibt Freunden experimenteller Kollaps-Sounds nichts anderes mehr übrig als der ehrwürdige Kniefall vor dem heimischen Dezibel-Turm.
7 Kommentare mit einer Antwort
ich bin ja NU Metal fan der r.sten generation. und mir fehlt das genre total. aber mit reaggae und dub kann man mich echt jagen. deswegen zünden auch skindred nich aber ich geb ihren immer mal wieder ne chance. vllt reissen sies ja doch raus.
wie wärs noch mit ner rezi zu restoring force- of mice an men?? wenn man den einschlägigen warez seiten glauben darf ein geiler (post)hardcore/nu metal hassklumpen aber ich hab noch nich reingehört
nu metal rockt !!! vor allem bands wie from zero kann ich heute immer noch hören/Reggae geht gar nicht / gefällt mir vom hören nicht und dieses ganze blinde Jamaica gehype ohne darauf zu schauen was die über Homosexualität denken...
Kill the power klingt ganz gut werde mal reinhören, das letzte Album war nicht so gut
Ich finde das Album ist das schwächste was die Jungs bis lang veröffentlicht haben. Ich hätte mir wieder einen Schritt >back to the roots< gewünscht. Richtung "shark bites dog fights" zum Bleistifft. Klar verstehe ich das Künstler sich weiterentwickeln wollen aber das mit dem übermäsigen dubstep einlagen hat bei KoRn schon nich gefruchtet, warum also den selber Fehler nachmachen? die elktronischen Einflüsse waren bei "union black" schon an der "Grenze".
Babylon kann man sich mal geben. Lief bei mir damals rauf und runter. Alles, was danach kam, hab ich dann schon nicht mehr verfolgt.
Fand das Album zu Beginn auch nicht so toll. Doch je öfter man es hört desto besser wird es. vor allem Lieder wie "Ruling Forces" und " Worlds on Fire" sind bei mehrmalingen hören gut. Und das, obwohl sich das Album von den älteren Teilen unterscheidet. Ich find es geil^^
Nach 3 Durchgängen muss ich sagen: Ein geiles Album! Ich fand bisher jedes Album von Skindred gut, die Songs machen Stimmung und sind witzig arrangiert. Wenn man natürlich nur auf dunkle, wütende Sounds steht, ist es kein Wunder, dass man nur Skindred's Babylon gut findet.