laut.de-Biographie
Exhorder
In etwa zu der Zeit, als Pantera ihre Spandexhosen in den Schrank hängen, dem Haarspray abschwören und die Klampfen lieber ordentlich qualmen lassen, macht sich in New Orleans auch eine andere Band auf, den Thrash Metal neu zu beleben. Die Rede ist von Exhorder ...
Während Pantera eigentlich erst 1990 mit "Cowboys From Hell" durchblicken lassen, zu was sie musikalisch fähig sind, legen Exhorder schon 1986 ihr erstes Demo "Get Rude" vor, das der Metal-Gemeinde ordentlich die Ohren schlackern lässt. Shouter Kyle Thomas, die beiden Gitarristen Vinnie Labella und Jay Ceravolo sowie die Rhythmus-Fraktion aus Basser Andy Villaferra und Chris Nail hauen dermaßen derb auf die Kacke, dass den ganzen Grunge-Zotteln, die überall rum erzählen wollen, der Metal seit tot, beinahe der Filz aus der Matte fällt.
Das ändert sich auch auf dem zweiten Demo "Slaughter In The Vatican" nicht, das 1988 über das Kleinstlabel Mean Machine erscheinen soll. Das Label geht allerdings vorher pleite und auch innerhalb der Band herrscht dicke Luft. Da es sich bei den Jungs nicht unbedingt um zarte Gemüter handelt, gibt es untereinander auch schon einmal auf die Fresse. So macht sich Basser Andy irgendwann vom Acker und ist schon nicht mehr mit dabei, als "Slaughter In The Vatican" '90 über Roadrunner Records endlich auf den Markt kommt.
Mit dem Papst auf dem Cover, der zum Schafott geführt wird, ist die Aufregung in den USA natürlich vorprogrammiert und beschert Exhorder jede Menge Werbung. Andys Nachfolger hört auf den Namen Franky Sparcello und gibt sein Debüt auf dem zwei Jahre später erscheinenden "The Law". Da Amis im Allgemeinen und die beiden Klampfer Vinnie und Jay im Besonderen mit negativer Kritik schlecht umgehen können, langen die des öfteren auch mal zu, wenn ihnen etwas nicht passt, wodurch die Probleme mit dem Gesetz nicht weniger werden. Was auch den Titel der zweiten Scheibe erklärt und die Tatsache, dass danach bald wieder Schluss ist.
Nachdem sie mit Entombed durch die Staaten getourt sind und von deren Manager übelst geleimt wurden, bekommt der von Vinnie beinahe ein neues Gesicht verpasst. Sie brechen die Tour ab, kehren ein zweites Mal nach Europa zurück und lösen sich '94 schließlich frustriert auf.
Kyle Thomas steigt beinahe bei Corrosion Of Conformity ein, gründet dann aber doch lieber seine eigene Truppe Floodgate, mit der er ein Album veröffentlicht, das aber nur noch wenig mit Exhorder gemein hat. Kurzfristig ist er auch bei Trouble als Frontmann dabei, landet aber im Mai 2006 bei Alabama Thunderpussy.
Doch so wirklich glücklich wird der Mann bei keiner der Bands und so sind Exhorder ab 2008 immer mal wieder live aktiv und treten auf unterschiedlichen Festivals in unterschiedlicher Besetzung auf. Die einzig festen Konstanten: Sänger Kyle und Gitarrist Vinnie LaBella. Tatsächlich können sie es nicht ganz sein lassen, an neuen Songs zu arbeiten und so geschieht im September 2019 das Unglaubliche: Mit "Mourn The Southern Skies" erscheint ein nagelneues und großartiges Album. Neben Kyle und Vinnie sind darauf noch Gitarrist Marzi Montazeri und die beiden Heathen-Recken Basser Jason Viebrooks (Ex-Grip Inc.) und Drummer Sasha Horn (Ex-Forbidden) zu hören.
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