laut.de-Biographie
Jazzkantine
Wir schreiben das Jahr 1993. Die Musiklandschaft muss Heimsuchungen von allerlei Kreuzübers erdulden. Da macht sich ein gewisser Guru mit seinem Projekt Jazzmatazz daran, Jazz und Hip Hop miteinander zu verbinden.
Diese Idee fällt auch in Deutschland auf fruchtbaren Boden. So dauert es nicht lange, bis sich zahlreiche Jazzer, DJs und MCs in der Jazzkantine zusammenfinden, um in Eintracht und Harmonie die Grenzen auszuloten.
Initiiert wird die Jazzkantine von Ole Sander (DJ, Produzent), Matthias Lanzer (DJ, Produzent) und Christian Eitner (Bass, Produzent). Diese drei Herren haben in ihrem jeweiligen Metier eine Reputation inne, die es ihnen mühelos erlaubt, eine muntere Gästeschar um sich zu sammeln.
Hochkarätige Gaststars gehören von Anfang an zur Großfamilie der Jazzkantine. Namen wie Fred Wesley, Gunter Hampel, Joo Kraus, Selig, Barbara Dennerlein, Smudo, Götz Alsmann, De-Phazz, Pee Wee Ellis und Nils Wogram, die die Karriere der Jazzkantine begleiten, dürften nicht Wenigen geläufig sein.
Sie jazzen und rappen sich in ganz Deutschland den Hintern wund. Bald kann keiner mehr behaupten, er habe die Kantine ohne eigene Schuld leider verpasst. Das '94er Debüt "Jazzkantine" chartet auf Anhieb, rappzapp heimst die Kantine 1995 den Echo für die beste Jazzproduktion und den Jazzaward der Phonoakademie ein.
Bis zu "Hell's Kitchen" (2008) steht noch einiges mehr auf der Habenseite. Doch der Reihe nach. Einstieg in die Top 40 der Media Control Charts heißt es 1995 für "Heiß & Fettig". Drei Jahre später begleiten die Jazzköche bereits (den damaligen Bundespräsidenten) Roman Herzog als Kulturbotschafter Deutschlands auf seiner Reise durch Südafrika. So tragen sie ihre Botschaft unter anderem nach Kapstadt und Johannesburg ...
... und abermals in die Charts. Das vierte Album "Geheimrezept" steigt 1998 in die Top 20 ein. Auf ihren Konzerten überzeugt die Jazzkantine unter anderem beim Montreux Jazzfestival, beim Schweizer Out in the Green (50.000 Zuschauer) und beim SWR Festival in Baden-Baden (120.000 Zuschauer).
Für "In Formation" (2000) legen namhafte Remixer ihre begabte Hand an, darunter Nightmares on Wax und die Sofa Surfers. Die Großfamilie der Jazzkantine wächst und wächst. Für "Futter für die Seele" (2002) adoptieren die Köche Edo Zanki, Laith Al-Deen, Rolf Stahlhofen (Söhne Mannheims), Volcan Baydar (Orange Blue) und Charlemaine.
Familiärer Inzest gehört ebenso zum Geschäft. So kann man bald nur noch mit einem akribisch recherchierten Stammbaum alle Side-, Special-, und Sonstwieprojekte sämtlicher Musikerinnen und Musiker nachvollziehen.
Einige seien jedoch explizit erwähnt. Zum einen gibts da die Tanzzkantine: Das Ballett des Staatstheaters Braunschweig tut sich 1999 mit den Köchen der Kantine zusammen, um einen Mix aus Jazz, Hip Hop und Ballett zu kreieren. Ständig ausverkaufte Vorstellungen treiben die Tanzzkantine dazu, die ganze Sache auch außerhalb Braunschweigs, sozusagen in der großen weiten Welt (Wien, Zürich, Berlin, Hamburg, Köln ... ) aufzuführen.
2001 erscheint die dazugehörige CD, die bereits nach wenigen Wochen den Jazz Award erhält. Das Kunstcrossover-Engagement mündet 2006 im (bereits dritten) Musical "Ölper 12 Pöints", mit dem die Jazzkantine in vier Wochen 11.000 Besucher ins Staatstheater Braunschweig lockt.
Zum anderen gibts da eine Band namens Deutschland Phunk, von Dirk und Jan-Heie Erchinger gegründet, und "Text in Stereo", das 2005 Musik und Literatur verschmilzt. Die erstmals 2004 von der Jazzkantine organisierte und durchgeführte Cityjazznight findet 2006 bereits mit über 350 Künstler in einer Nacht statt.
Abseits von Fremdgängen, Interessenserweiterungen und anderem Gejazze besinnt sich das Crossover-Projekt 2012 wieder auf seine musikalischen Ursprünge und produziert mit "Spielt Volkslieder" einen neuen Langspieler. Wiederum lockt die Jazzkantine bereits erprobte Musiker zu einem jazzigen Stelldichein herbei und gräbt die alten Volks-Kalauer aus, um sie in einen groovenden Gleichschritt zu verpacken.
Es wird also immer noch heiß gekocht - und es werden neue Rezepte ausprobiert, in der Jazzkantine. Doch erst Ende 2013 geht auf "Ultrahocherhitzt" wieder mit eigenen Tracks zur Sache. Mit neuer Sängerin und einem ordentlichen Schuss Herbie-Funk melden sie sich bei ihren Fans zurück.
7 Kommentare mit 12 Antworten
Jemand Lust mich nach Osterholz-Scharmbeck zu begleiten umd mit den Kantinis die Stadhalle aufzumischen?
Hoffe besonders, dass lautuser am Stiso sein wird
Yo Molt... äh, Amti, äh, lautnutzer, hach: Nein Danke, werde nicht am Stiso sein. Habe 95 mal 55555 kurz gefeiert, aber sonst nie Krams von denen gehört, whut.
Was ein Lauchverein, auch schon 95!
96 kam Kopfnicker mit Wasi am Stiso. Dagegen ist und war alles von Jazzkantine oberwhackster Scheiß!
Absolut, würde wohl auch nie jemand bestreiten. Dennoch war 55555 ne lustige harmlose Nummer, muss man icht haten.
Selbst MC Rene mit Renevolution war Lichtjahre besser.
Lauti ist mal wieder wendehalsig deluxe. Kann mich noch gut dran erinnern, wie er vor ein paar Jahren noch Fanboi-mäßig die Kantine gefeiert hat. Sodi & Co erinnern sich da sicher auch noch dran!
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Schon wieder viel zu schlecht geschrieben, viele Sätze machen gar keinen Sinn. So wird das nie verlegt werden.
Wirklich?
Also mich hat der Text echt gepackt. Weiter so Homi, klares Daumen hoch für eine so feine Feder!
mich auch es macht mich nur traurig, dass mein part verschwiegen wird jetzt fühle ich mich ungeliebt und nicht wertgeschätzt
Ich bin mit meinem Part absolut nicht zufrieden. Da war definitiv mehr drin.
Jetzt will jeder einen Cameo-Auftritt in der laut.de eigenen Homoerotica-Lektüre.
Los Homonkulus. Mach mal. solange die Moderation Feierabend hat und Lauti dicht ist, geht bestimmt noch was.
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Wundervoll.