laut.de-Biographie
Jupiter Jones
Hört man Jupiter Jones das erste Mal, denkt man unweigerlich an die Hamburger Schule. Mit ihrem Sound, der trotz aller Eigenständigkeit etwa an Kettcar (textlich) und ... But Alive (musikalisch) erinnert, liegt die Annahme nahe, die Joneses an der Alster zu lokalisieren. Doch Jupiter Jones kommen aus der Eifel - und benannt haben sie sich nach dem jungen Detektiv aus dem englischen Original der "Die drei ???"-Reihe.
General der Jones-Familie ist Sänger und Gitarrist Nicholas Müller. Sascha Eigner bearbeitet die andere Axt. Klaus Hoffmann zupft seit 2004 die dicken Saiten als Nachfolger von Michael Stadtfeld. Marco Hontheim sitzt an den Trommeln. Im Herbst 2002 beginnen sie zu proben. Schnell wird aus Spaß Ernst, spätestens nach dem respektablen zweiten Platz beim rheinland-pfälzischen Nachwuchswettbewerb Rockbusters.
Das erste Demo entsteht im Gründungsjahr und landet - ganz neuzeitlich - zum kostenfreien Download im Netz. Das Ding geht weg wie geschnitten Brot. Jupiter Jones steigern ihren Bekanntheitsgrad auf diese Weise enorm. Zum ersten Bandgeburtstag gibt es eine Split-EP mit Springtime. In der harten Schule der Straße dürfen sie bei deutschen Kollegen wie Muff Potter, den Donots oder Mia und internationalen Meistern wie Hot Water Music und The (International) Noise Conspiracy lernen.
Beim Southside Festival präsentieren sich Jupiter Jones im Sommer 2004 erstmals einem richtig großen Publikum. Im Oktober erscheint ihr Langspiel-Debüt. "Raum Um Raum" regt mal zum Springen, mal zum Stillsein und Schluchzen ein.
Drei Jahre später, nach ausgiebigem Touren, erscheint im August 2007 der Nachfolger "Entweder Geht Diese Scheussliche Tapete - Oder Ich". Die der Legende nach letzten Worte Oscar Wildes geben der Platte ihren Titel. Die Band präsentiert sich darauf nicht mehr ganz so ungestüm wie zuvor, bleibt sich aber treu.
Die Eingespieltheit nutzen sie für die Aufnahmen eines Unplugged-Albums, das ein Jahr später unter dem sinnigen Titel "...leise" erscheint, ehe 2009 dann wieder Strom fließt. "Holiday In Catatonia" entsteht unter Mithilfe von Jana Pallaske, die beim Song "Nordpol/Südpol" mit am Mikro steht.
Mit dem selbstbetitelten vierten Studio-Album kommen Jupiter Jones endgültig im bundesdeutschen Mainstream an. Zumindest, was die Rezeption in der Öffentlichkeit anbelangt.
Zwei Jahre später setzen die Eifel-Rocker mit ihrem sebstbetitelten Major-Debüt noch einen drauf. Mit der Single "Still" im Gepäck, spazieren Jupiter Jones von einer Großveranstaltung zur nächsten (Schlossgartenfest, Sat 1-Frühstücksfernsehen, Bundesvision Song Contest).
Der Sprung ins öffentliche Rampenlicht ruft allerdings auch jede Menge Kritiker auf den Plan, die der Band ihren eingeschlagenen Kurs in seichtere musikalische Gewässer übel nehmen. Jupiter Jones lassen mit einer Antwort nicht lange auf sich warten. Mit dem Album "Das Gegenteil Von Allem" bringen sie im Jahr 2013 alle Kritiker wieder zum Verstummen.
Inmitten der Jubelgesänge folgt jedoch im Mai 2014 die Schockmeldung: Aufgrund von Angststörungen schmeißt Sänger Nicholas Müller das Handtuch. Wenige Wochen später präsentieren Jupiter Jones in Gestalt von Sven Lauer bereits ihren neuen Frontmann.
Bevor es in der neuen Zusammenstellung allerdings in Richtung Bühne geht, veröffentlichen Jupiter Jones im Juli 2014 das Live-Album "Glory.Glory.Hallelujah" - ein Werk, dessen Inhalt bereits zwei Jahre zuvor im Kölner Gloria-Theater festgehalten wurde.
Zur selben Zeit richtet die Band ein paar zukunftsweisende Worte via Web an die Anhängerschaft: "Die ersten Proben mit Sven sind gefeiert, ein frischer Wind weht durch die Boxen. Es wird mit den Hufen gescharrt, wohin bloß mit all der neuen Energie? Auf die Bühne, das hilft immer."
Beim Bundesvision Songcontest 2014 vertreten die Jungs ihre Heimat Rheinland-Pfalz mit dem Song "Plötzlich Hält Die Welt An" und erreichen einen respektablen zweiten Platz. Im Folgejahr tritt Ex-Frontmann Müller mit Von Brücken und dem Album "Weit Weg Von Fertig" ins Rampenlicht.
Eigentlich läuft alles ganz prächtig im Hause Jones. Im November 2017 schallt dann aber eine überraschende Machricht durch die Republik. In einer kurzen Mitteilung gibt die Band bekannt, dass sie sich Ende des Jahres nach ein paar Konzerten auflöst. "Kurz und schmerzlos: wir haben schwersten Herzens beschlossen, unsere kleine Band nach gut 15 Jahren aufzulösen. Wir haben in diesem Jahr immer deutlicher gemerkt, dass sich der Fokus von einigen in der Band in andere Richtungen verschoben hat. Berufliches, Privates und Familiäres haben immer mehr Zeit in Anspruch genommen. Gleichzeitig läuft unser fast erwachsenes Baby JUPITER JONES zwar recht leichtfüßig durch die Welt, braucht aber nach wie vor sehr viel Aufmerksamkeit. Die können aber nicht mehr alle so aufbringen wie es die Band verdient hat, andererseits kommt ein erneuter Besetzungswechsel für uns überhaupt nicht in Frage."
1 Kommentar
https://www.youtube.com/watch?v=twcoduuQuK…
Die erste Single mit dem neuen Saenger. Schon lange nicht mehr so eine Scheiße gehoert. Tritt das JJ Erbe mit Fueßen. Damit ist wohl klar wer bei JJ die Songs geschrieben/komponiert hat.