laut.de-Kritik
Comeback im Popgewand.
Review von Kai Butterweck"Echo"-Preise, Tournee-Ekstasen, Angststörungen, Trennung, Neuausrichtung: Die beiden Jupiter Jones-Aushängeschilder Nicholas Müller und Sascha Eigner haben seit der Bandgründung im Jahr 2002 so ziemlich alles miterlebt, was eine hochemotionale Reise im Musikgeschäft so zu bieten hat. Fans der ersten Stunde hätten wohl nicht mehr damit gerechnet, aber Jupiter Jones sind nun wieder am Start. Mittlerweile zum Duo geschrumpft haben sich Gitarrist Sascha Eigner und Nicholas Müller wieder zusammengetan und mit ein paar befreundeten Musikern das Comeback-Album "Die Sonne Ist Ein Zwergstern" eingespielt.
Nach zwanzig Jahren im Business haben die Herren aus der Eifel die verzerrten Gitarren endgültig aus ihrem Programm verbannt. Die einst wütenden "Darwinfinken" kletten ihre hinterfragende Attitüde nun an ein musikalisches Gewand, das Pop und elektronische Indie-Sounds zu einem großen Ganzen vereint. Dieses tut nicht weh und hat nur selten Ecken und Kanten zu bieten. Dennoch hebt sich das Duo vom großen Einheitsbrei der hiesigen Poplandschaft ab. Der Schlüssel liegt etwas unter der Oberfläche vergraben.
So beeindruckt die zwischendurch auch gerne in die Homerecording-Pop-Ecke abdriftende Produktion weniger mit nachhaltigen Harmonien, sondern eher mit einer durchgehend organischen und sehr warmen Atmosphäre. Selbst ein leicht angerockter Song wie "Melatonin", das verzerrt knirschende "Bleibt Zusammen" oder auch ein vertrackt tänzelndes Poplied wie "Wenn's Nicht Weh Tut" versprühen im Kern eine angenehme Leichtigkeit.
Die trotz all der Wärme und der detailverliebt arrangierten Soundstimmungen nicht wegzuredende Nähe zur Deutschpop-Massenware à la Oerding, Forster und Co. spielt auch Dank einer formidablen Gesangsleistung von Nicholas Müller irgendwann keine große Rolle mehr. Das tiefe, leicht röhrende Organ des Sängers nimmt den Hörer mit auf eine Reise zur Quelle des Daseins. Fragezeichen stapeln sich wie Bauklötze in einem Kinderzimmer. Was ist richtig? Was ist falsch? Welche Abzweigung führt ins Glück? Wohin mit all der Zerrissenheit und all den aufgestauten Emotionen?
Die Liebe ist genauso präsent wie das Leid. Über allem steht die Botschaft der ersten Single "Überall Waren Schatten": "Es ist ein Lied über die Hoffnung und den Wunsch, sich da zu treffen, wo's solidarischer nicht werden könnte. Wir sind endlich zurück und wollen, dass alles endlich wieder normal wird", erklären Sascha und Nicholas.
So richtig "normal" ist es noch nicht wirklich wieder. Vielleicht bleibt diese Hoffnung auch Wunschdenken. Aber es ist schön, wenn hin und wieder vertraute und angenehme Gefühle und Gefährten wieder auf der Bildfläche erscheinen und das in Schieflage geratene Weltbild zumindest für eine kurze Zeit wieder gerade rücken. Jupiter Jones helfen dabei.
7 Kommentare mit 10 Antworten
War auch damals schon Musik für lauchige Emo-Almans und moppelige Ollen mit zu viel Hüftgold und Festivalbändchen.
Dieser Kommentar wurde vor einem Jahr durch den Autor entfernt.
Bodyshaming ist doch ziemlich letztes Jahrtausend, auch wenn die Kritik am Produkt natürlich nicht von der Hand zu weisen ist.
bruder bodysming is wichtick damit alle glucklick und verdiene geld fur financamt
Lösch dich.
Hauptsache hier jeden drittklassigen Rapper, der über Koks, AMG und Huren singt, abfeiern.
Jeder Stern ist ein Zwergstern, außer in der kurzen Zeit, in der er gerade stirbt.
Erdbeeren sind eigentlich gar keine Beeren, sondern Sammelnussfrüchte.
"Kurze Zeit"
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capslokk bruder wir alle sinn aus stern auxch qwerdenckers censur mache andredenkers nur lauter kannst frage jede sozialpatologe
Wow! Du schaffst es mehr zu nerven als Der Weise Hai. Respekt...
Schade. Raum um Raum bleibt wohl immer eines meiner Lieblingsalben. Aber was mittlerweile daraus geworden ist hat mit dem von damals nicht mehr viel gemein. Jeder Mensch entwickelt sich, das verstehe ich. Aber da mochte ich von Brücken musikalisch auch noch mehr als das neue Album jetzt.
Ich kenne die Band noch, als sie die ersten Konzerte in der Eifel auf Rocknächten gespielt haben. Bis 2011 kaufe ich ihre Alben und ging auf Konzerte. Heute erkenne ich ihre Weiterentwicklung an, fühle mich aber mich aber nicht mehr davon angesprochen. Ich hoffe, sie finden ein neues Publikum.
Ich kenne die Band noch, als sie die ersten Konzerte in der Eifel auf Rocknächten gespielt haben. Bis 2011 kaufe ich ihre Alben und ging auf Konzerte. Heute erkenne ich ihre Weiterentwicklung an, fühle mich aber mich aber nicht mehr davon angesprochen. Ich hoffe, sie finden ein neues Publikum.