Porträt

laut.de-Biographie

Kaos

Als ein Aushängeschild der deutschen DJ-Kultur ist Kaos alias Dennis Kaun längst kein Unbekannter mehr. Weltweit rockt er die Clubs an den Plattentellern, macht sich als Mitglied von Terranova auch als Musiker einen und werkelt seit eh und je an zahllosen weiteren Projekten herum.

Angefangen hat diese Schaffenswut als kleines Berliner Graffiti- und Skater-Kid, das in der Hip-Hop-Szene der Hauptstadt aufwächst. Mit den beiden "Homies" Fetisch und Meister schließt sich Kaos Anfang der Neunziger zum Projekt Turntable Terranova zusammen, die bald beim Müncher Label Compost Records (Trüby Trio, Beanfield) veröffentlichen und die geliebten Hip-Hop-Beats etwas hochpitchen und düster unterlegen.

Nach dem Wechsel zum Berliner Label K7 erscheint mit einem Mix-Album erst ein Beitrag zur legendären "DJ-Kicks"-Reihe, bevor die Band mit ihrem ersten Album, dem selbst produzierten "Close The Door" durchstartet. Beide Platten gelten inzwischen als Klassiker der elektronischen Musik der Neunziger und Terranova (wie sich das Trio inzwischen um ein Wort verkürzt nennt) sind längst als eine der Pioniere des (deutschen )Trip-Hop in die Geschichtsbücher eingegangen.

Nach dem Hype um Terranova etabliert sich Kaos mehr und mehr als hoch angesehener DJ und jettet von Club zu Club durch die Welt. Von Los Angeles über London bis ins heimische Berlin sind seine Sets schwer umjubelt und Stück für Stück steht Kaos immer mehr auf eigenen Füßen. Dementsprechend dauert es nicht lange, bis er Terranova den Rücken kehrt.

Doch auch die DJ-Welt ist nicht genug: Immer noch produziert Kaos und eifert mit dunklen und rauchgeschwängerten Beats großen Vorbildern wie DJ Shadow nach. Gemeinsam mit seinem Kumpel Ce.El veröffentlicht er 2002 die EP "Renegades", zeitgleich arbeitet er mit dem britischen Producer Cameron MC Vey am Projekt GUM.

2003 erscheint endlich das erste Solo-Album "Invent Modest Fires" unter dem Pseudonym Ghost Cauldron. Ganz aus eigener Hand stammt das Werk aber nicht: Für die mächtige Platte zwischen Hip-Hop, Krautrock und Elektro lädt Kaos u.a. Gäste wie das Anti-Pop Consortium, Priest oder Perilaus Bull.

Ende Februar 2005 bringt K7 sein zweites Solo-Werk "Hello Stranger" in die Regale. Dieses Mal unter seinem eigentlichen Namen: Kaos. Selbstverständlich verzichtet der Berliner nicht auf Kollaborationen und lockt Gäste wie Erlend Oye, Mattie Safer von The Rapture oder den Berliner Elektrokünstler Boy From Brazil in sein Studio. Einen so vielbeschäftigten Mann kann der Begriff Disk-Jockey schon längst nicht mehr fassen - das Kürzel "DJ" kann endgültig aus seinem Künstlernamen gestrichen werden.

Dennoch lässt er es sich nicht nehmen, mit Salvatore Principato, vormals Mitglied bei Liquid Liquid, eine Mix-Compilation für die Collectors Series des Labels Faith Recordings zusammen zu stellen. Darauf frönen die beiden ausgiebig ihrer Leidenschaft für Disco. Neben alten und neueren Stücken sind auf "Collectors Series Pt. 2 - Danse, Gravité Zéro" Namen wie Sylvester, Yello, The Residents, Throbbing Gristle oder Daniel Wang zu finden.

Alben

Surftipps

  • K7 Records

    Das Berliner K7-Label - Kaos Veröffentlichungsheimat

    http://www.k7.com
  • DJ Kaos

    Kaos galore

    http://www.djkaos.net

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