laut.de-Biographie
Kristin Kontrol
Nachdem Kristin Welchez 2008 die ersten Dum Dum Girls-Songs über ihr eigenes Label veröffentlicht hat, nimmt Sub Pop sie im folgenden Jahr unter Vertrag. Die drei Alben "I Will Be", "Only In Dreams" und "Too True" werden zu Erfolgen bei Kritikern und Publikum. Doch als Welchez 2015 an neuen Songs arbeiten will, fühlt sie sich eingeschränkt. Genau genommen handelt es sich bei Dum Dum Girls zwar um eine Art Soloprojekt, das sie unter dem Alias Dee Dee anführt. Das Bild von einer Girl Band, die verträumten Indie-Rock macht, hat sich aber längst verselbstständigt.
Welchez sehnt sich nach einem Neubeginn, einem stilistischen Bruch. Also beschließt sie recht spontan, mit einem anderen Namen weiterzumachen. Anfang 2016 kündigt sie ihre Platte "X-Communicate" als Kristin Kontrol an. Auch wenn das Pseudonym bestens passt zu ihrem Wunsch, wieder die Kontrolle über ihr künstlerisches Schaffen zu gewinnen, soll er über zehn Jahre vorher entstanden sein.
Ihr heutiger Ehemann veranstaltete damals eine regelmäßige DJ-Nacht namens Skull Kontrol. Als Welchez anfängt sich mit ihm zu treffen, soll jemand gesagt haben: "Jetzt gehörst du zu den coolen Kids, wie Kristin Kontrol". Sofort richtet sie sich eine E-Mail-Adresse als Kristin Kontrol ein. Als sie sich Jahre später an den Moment erinnert, scheint es ihr die perfekte Wahl für ihr Soloprojekt zu sein.
Die Songs von "X-Communicate" entstehen nicht wie bei den Dum Dum Girls am Klavier, sondern Welchez schreibt sie alle am Keyboard. Ein wichtiger Schritt, um zum Sound zu finden, den sie sich vorstellt: "Die erste Musik, die ich für mich entdeckt hatte, war klassischer 80er Pop and 90er R'n'B, von Tiffany und Debbie Gibson über Janet Jackson und Madonna bis hin zu TLC und SWV."
Das Album produziert die Amerikanerin dann mit zwei alten Weggefährten: Kurt Feldman, mit dem sie Jahre zuvor eine Weihnachtssingle aufgenommen hat, und Andrew Miller, der auf dem ersten Album der Dum Dum Girls Gitarre gespielt und sie auf der letzten Tour begleitet hat. Die beiden verleihen der Essenz von "X-Communicate" - den catchy Melodien, selbstbewussten Vocals und großen Synthiepop-Gesten – den letzten Schliff. Für Welchez ist Kristin Kontrol so alles, was sie sich erhofft hat:
"Ich fühle mich frei. Ich musste mich selbst ausschließen, um Dinge ausprobieren zu können. Selbst wenn ich meine ganze Karriere neu aufbauen muss, arbeite ich lieber unermüdlich, als dass ich das Gefühl habe zu stagnieren. Ich bin wieder aufgeregt und das ist unbezahlbar."
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