laut.de-Biographie
LL Cool J
Ladies Love Cool James, und nicht nur die. Alle miteinander haben sie gute Gründe dafür. James Todd 'LL Cool J' Smith zählt fraglos zu den Pionieren seines Fachs, lange Zeit zu den kommerziell erfolgreichsten Rappern aus den Staaten, und erfreut sich darüber hinaus einer florierenden Karriere als Schauspieler.
"The Greatest Of All Time" nennt er, entsprechend selbstbewusst, sich selbst und betitelt so und im Jahr 2000 auch ein Album.
Sein Vater sucht schon frühzeitig das Weite. Die Musikbegeisterung bekommt Klein-James von seinem Jazz-verrückten Opa in die Wiege gelegt. Er übernimmt die Vaterrolle und übt erheblichen Einfluss aus: Statt eines Fahrrads schenkt er dem Enkel das erste DJ-Set-Up zu Weihnachten.
James, gerade 13 Jahre alt, packt der Ehrgeiz. Neben dem DJing versucht er sich an eigenen Tracks. Seine Demo-Bänder schickt er an alle erdenklichen Labels. Rick Rubin, der zu dieser Zeit seine Plattenfirma Def Jam aus der Taufe hebt, bekommt wenig später eins in die Finger.
Auch sein Kompagnon Russell Simmons zeigt sich überzeugt von den Fähigkeiten des jungen Talents. Def Jam nimmt den mittlerweile 16-Jährigen unter Vertrag. Die erste Produktion dort, "I Need A Beat", ebnet LL Cool J den Weg zum Debüt-Album "Radio". Die New Yorker Village Voice wittert darin das "beste und originellste Rap-Album des Jahres".
Der Nachfolger "B.A.D. - Bigger And Deffer" klingt größtenteils ähnlich rau. Den kommerziellen Durchbruch beschert LL Cool J aber die smoothe Kuschelnummer "I Need Love". Die New Yorker Hip Hop-Gemeinde zerreißt sich munter die Mäuler. Der Spagat zwischen Rough und Soft, den LL Cool J auch auf seinen kommenden Alben vollzieht, erweist sich aber als mit Gold gepflasterter Mittelweg.
"Walking With A Panther" befördert LL Cool J Ende der 80er erneut in die oberen Regionen der Charts. Den Vogel schießt er allerdings erst 1990 mit "Mana Said Knock You Out" ab. Die gleichnamige Single samt zugehörigem Video rotiert bei MTV und beschert LL Cool J Kultstatus und einen Grammy.
Noch Jahrzehnte später dient die Nummer manchem Boxer als Aufmarsch-Melodie. MTV lädt LL Cool J 1991 ein, das zugehörige Album in einer "Unplugged"-Session zu spielen - als ersten Hip Hop-Künstler überhaupt.
Nachdem "14 Shots To The Dome" mehr Rügen als Lorbeeren einfährt, besinnt sich LL Cool J 1995 mit "Mr. Smith" wieder auf seine früheren Stärken. Eine weise Wahl: Im Zuge des Hip Hop- und R'n'B-Booms, der die US-amerikanischen Charts beherrscht, verkauft sich auch das 1997er-Album "Phenomenon" wie geschnitten Brot.
Doch LL Cool J gehört nicht zu den Typen, die sich auf erreichtem Ruhm ausruhen. Er verfasst Bücher, macht sich als Schauspieler in TV-Serien und Kinofilmen einen Namen und veröffentlicht daneben immer wieder einträgliche Platten.
2006 prangt erstmals sein bürgerlicher Name auf einem Plattencover: Von "Todd Smith" ist auf seinem mittlerweile zwölften Album allerdings wenig zu hören. Die Hauptarbeit leisten Kollaborationspartner, darunter Juelz Santana, Mary J. Blige, Ne-Yo, 112, Jennifer Lopez, Ginuwine und ,Jamie Foxx.
"Don't call it a comeback! I've been here for years!" Noch nach Jahrzehnten kündigt dieser Schlachtruf wieder und wieder die Wiederkehr eines Veteranen im Geschäft an. "Authentic" verrät 2013 zumindest eins der Geheimnisse des Erfolgs: "Never try to sound like a rapper I raised."
LL Cool J muss sich nicht bei Trends und Moden anbiedern. Er lädt sich von Seal über Fitz and the Tantrums bis hin zu Bootsy Collins, Earth, Wind & Fire, Snoop Dogg, Fatman Scoop und Eddie Van Halen genau die Gäste ein, auf die er Lust hat. "Wir sind vielleicht keine Teenager mehr. Aber wir haben immer noch Spaß."
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