laut.de-Biographie
Lucy Dacus
Die Karriere von Lucy Dacus beginnt zufällig. Nachdem sie ihr Filmstudium abgebrochen hat, hängt sie in ihrer Heimatstadt Richmond herum und spielt immer wieder selbstgeschriebenen Songs bei Open-Mic-Nächten. Im Winter 2015 braucht ihr guter Freund Jacob Blizard ihre Hilfe. Der Student am Oberlin Konservatorium in Ohio muss als Projekt ein Album aufnehmen. Prompt fragt er Lucy, die mit neun Songs nach Nashville kommt. Dort angekommen, werden sie innerhalb von drei Tage eingespielt. Danach kehrt sie zurück nach Nashville, um weiter lokale Shows zu spielen.
Ihre Karriere nimmt erstmals Fahrt auf, als das kleine Label EggHunt Records auf sie aufmerksam wird und ihre Songs unter dem Titel "No Burden" veröffentlicht. Schon die erste Single "I Don't Wanna Be Funny Anymore" löst Begeisterung in der Musikpresse aus. Sowohl der Rolling Stone als auch NPR nennen sie noch vor dem Release des Albums eine der Entdeckungen des Jahres 2015. Als die Platte im Februar 2016 endlich erscheint, hält Dacus das Versprechen der Vorabsingle mühelos ein. Es folgen Touren im Vorprogramm anderer Bands aus Richmond wie My Darling Fury.
All diese Aufmerksamkeit erreicht auch das Indie-Label schlechthin, Matador. Nach Auftritten bei Lollapalooza und CBS This Morning, nimmt Matador Dacus unter Vertrag. "No Burden" wird neu abgemischt und wieder veröffentlicht. Dacus' Karriere scheint unaufhaltsam. Zur gleichen Zeit freundet sie sich mit zwei weiteren jungen und aufstrebenden Singer/Songwriterinnen an. Dacus, Phoebe Bridgers und Julien Baker stehen alle an ähnlichen Stellen ihrer Karrieren und verstehen sich sofort. Sie beraten sich gegenseitig bei Vertragsverhandlungen und touren gemeinsam.
Im Dezember 2017 ist Dacus eine echte Nummer in der Indierock-Szene. Ihre Ankündigung, im März 2018 ihr zweites Album "Historian" zu veröffentlichen, wird mit Begeisterung aufgenommen. Die Vorabsingle "Night Shift" ist ein sechseinhalbminütiges Monster von Breakup-Song. Zu ihrer Platte sagt sie: "Das hier ist das Album, das ich machen musste. Alles danach ist ein Bonus." Wieder schwappen Wellen der Begeisterung über sie. Zum Ende des Jahres findet sich "Historian" auf zahllosen Best-Of-Listen wieder.
Häufig steht daneben noch eine EP unter dem Namen "Boygenius". Diese schreibt Dacus gemeinsam mit Baker und Bridgers im Sommer 2018. Eigentlich war nur eine Single als Appetizer für die gemeinsame Tour im Herbst 2018 geplant. Doch das Songwriting macht so viel Spaß, dass eine EP mit sechs Tracks entsteht, dem ein Album 2023 folgt. Das Projekt Boygenius etabliert sich.
Für das Jahr 2019 überlegt sich Dacus ein ungewöhnliches Projekt. Wieder ist es eine EP. Diese erscheint auf unkonventionelle Art und Weise. An verschiedenen Feiertagen des Jahren veröffentlicht sie Singles. Zum Valentinstag ist es eine Coverversion von "La vie En Rose", zum Muttertag gibt es die Eigenkomposition "My Mother And I" und zum Geburtstag ihres Vaters (und Bruce Springsteen) ein Cover zu "Dancing In The Dark". Am Ende das Jahres fasst sie diese Singles (und weitere zum 4. Juli, Halloween etc.) zu der EP "2019" zusammen.
Ihre nächste reguläre Single folgt im Jahr 2021 mit "Thumbs". Auf diese folgt im Juni 2021 ihr drittes Album "Home Video", eine sanfte Erinnerung an ihre Jugend und die Wunden, die aus ihr zurückgeblieben sind.
Noch keine Kommentare