laut.de-Biographie
Ludwig Göransson
"Man hat eine Idee, und wenn man mit einem großartigen Orchester zusammenarbeitet, kann man ihm erklären, welche Vision hinter der Musik steht", erzählte Ludwig Göransson anlässlich seines Beitrags zur Star-Wars-Serie "The Mandalorian", "Es ist ein wunderbares Gefühl, mitzuerleben, wie sich dies auf die Arbeit des Orchesters auswirkt." Sieben Monate hatte er zuvor alleine an der Kompostion gesessen. "Durch das Orchester wird die Musik erst richtig zum Leben erweckt", schwärmte er im Sonos-Interview: "Ich werde dem Erlebnis, selbst ein Kind zur Welt zu bringen, wohl nie näherkommen."
Göransson wird im Herbst 1984 im schwedischen Linköping geboren. Seine Eltern benennen ihn nach Ludwig van Beethoven. Mit sieben Jahren bekommt der Sohn eines Gitarrenlehrers seine erste E-Gitarre geschenkt. Bereits mit 16 Jahren spielt das Norrköping Symphonieorchester eine seiner frühen Kompositionen. Er studiert an der Königlichen Musikschule Stockholm, übt sich als Jazz-Musiker im Quintett Fabulous Five und erweitert seinen Bekanntheitsgrad über Musikwettbewerbe. 2007 gewinnt er einen Contest in Amsterdam, woraufhin er seinen ersten Vertrag bei Massive Music erhält.
Der schwedische Musiker zieht nach Los Angeles, komponiert für Werbespots und studiert ein Jahr lang Filmkomposition an der University of Southern California. Nach seinem Abschluss arbeitet er als Assistent des Komponisten Theodore Shapiro an Filmen wie "Idiocracy" (2006), "Marley & Ich" (2008) oder "Tropic Thunder" (2008). Ab 2009 komponiert er selbst vor allem für Comedy-Produktionen wie Dan Harmons Serie "Community", den Komödien "Worst.Prom.Ever", "30 Minuten oder weniger" und "Wir sind die Millers" sowie den Sitcoms "Happy Endings" und "New Girl" mit Zooey Deschanel.
Durch seine Arbeit an der Comedyserie "Community" lernt Göransson den Schauspieler Donald Glover kennen, der sich als Childish Gambino auch als Rapper positionieren will. Der Schwede entwickelt sich zu dessen engstem Kollaborateur. Er produziert das Mixtape "Culdesac", die EP "EP", das Debütalbum "Camp", "Because The Internet", "Kauai", "Awaken, My Love!", "Summer Pack" sowie Teile von "3.15.20". 2018 ist er für den Song "This Is America" verantwortlich, der Platz 1 der Billboard Charts erreicht und unter anderem die Grammys als Single und Song des Jahres erhält.
Ludwig Göransson erwirbt weitere Meriten mit der Filmmusik zur "Creed"-Reihe, "Venom" und dem Blockbuster "Black Panther" seines Studienfreunds Ryan Coogler. Für den Superheldenfilm schreibt er den Score, der ihm 2019 den Oscar einbringt, und den Song "Opps" von Vince Staples aus "Black Panther: The Album". Beim zweiten Teil "Black Panther: Wakanda Forever" ist er unter anderem mit dem Oscar-nominierten Song "Lift Me Up" von Rihanna involviert. Christopher Nolan holt ihn anstelle von Hans Zimmer, um seine Filme "Tenet" und "Oppenheimer" zu vertonen.
"Wie man einen Film erlebt, wird zu einem großen Teil durch Sound beeinflusst." Vor dem Hintergrund der wuchtigen Werke des Batman-Regisseurs ergeben Göranssons Gedanken über die Wirkung von Filmmusik noch mehr Sinn. "Für mich sind Sound und Musik nicht voneinander zu trennen", führte der Komponist im Sonos-Interview aus. Es gebe "zahlreiche Möglichkeiten", "Sound in Musikelemente" zu verwandeln. "Dadurch wird dem Publikum ein vollkommen neuartiges Hörerlebnis geboten, wie sie es bis dahin noch nicht kannten."
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