laut.de-Biographie
Mayra Andrade
"Mein Bezug zur Kultur der Kap Verden ist auch im Ausland nie verloren gegangen, im Gegenteil. Dafür ist diese Kultur viel zu stark. Immerhin habe ich die Hälfte meines kurzen Lebens dort verbracht. Im Senegal, in Angola oder Deutschland, wo ich auch lebte, habe ich viel dazugelernt, vor allem, meine Heimat mit anderen Augen zu betrachten."
Jene Kap Verden, in denen die Weltenbummlerin Mayra Andrade ihre tiefsten Wurzeln verortet, sind eine unscheinbare Inselgruppe vor Afrikas Westküste. Trotz ihrer geringen Ausmaße verfügen sie über eine faszinierend reichhaltige Musiktradition. Auf den zehn bewohnten Inseln des Archipels, lassen sich über 50 Arten folkloristischer Musik entdecken.
Stile wie der afrikanisch geprägte Batuko, dem die treibende Rhythmik eines rituellen Tanzes innewohnt, oder der portugiesisch beeinflusste Morna, dessen Sound an den Fado erinnert, bilden lediglich die Spitze des vielschichtigen Eisberges. Diese Klangvielfalt verhalf Anfang der 90er bereits der kapverdischen Sängerin Cesária Évora zu weltweitem Ruhm. Eine gute Dekade später treten junge Musikerinnen wie Lura oder Sara Tavares auf den Plan, die das klingende Vermächtnis ihrer Heimat behutsam modernisieren und erneut ins internationale Interesse rücken. Zu diesen Innovatorinnen gehört auch Mayra Andrade.
Sie erblickt 1985 im kubanischen Havanna das Licht der Welt. Mit ihren kapverdischen Eltern zieht Andrade bald darauf zurück in heimische Gefielde. Dort findet sie in frühen Kindertagen zu ihrer größten Leidenschaft, dem Gesang.
Auch in ihren bewegten Teenager-Jahren läßt Andrade die Musik nicht los. Die Sängerin lebt zu dieser Zeit unter anderem im Senegal, Angola und Deutschland. Mit sechzehn Jahren gewinnt sie die Goldmedaille des kanadischen Gesangswettbewerbs "Jeux De La Francophonie".
Anschließend zieht die Musikerin nach Paris. Der kosmopolitische, lebendige Sound der französischen Hauptstadt und die multikulturellen Erfahrungen Andrades, erweitern ihr Klangbild um viele Facetten. Zudem lernt sie den Songwriter Orlando Pantera kennen, der entscheidende Impulse zur Erneuerung der kapverdischen Musik gab. Mit ihm beginnt die Newcomerin eine fruchtbare Zusammenarbeit.
Nach erfolgreichen Konzerten auf den Kap Verden und in Portugal, erscheint 2006 das Albumdebüt "Navega". Die frischen Songs voller Leichtigkeit und Tiefe begeistern über sämtliche Landesgrenzen hinweg. So erhält Andrade 2007 den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und ein Jahr später den Newcomer-Award der BBC Radio 3 Awards for World Music.
Ihre Fans erfreut die Sängerin mit ausgedehnten Tourneen, bis sie sich im Herbst 2008 an die Aufnahmen eines Nachfolgealbums macht. "Stória, Stória" kommt im Juni 2009 in die hiesigen Plattenläden. Das Werk wartet mit Musikern und Klangfarben aus Brasilien, Portugal, Frankreich, Kamerun und Kuba auf. Damit führt Mayra Andrade das Label "Weltmusik" zur Vervollkommnung.
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