laut.de-Biographie
Metalium
Kaum eine deutsche Band sammelt seit den seligen 80ern solche Vorschusslorbeeren wie die Hamburger von Metalium. Hatte man anfangs noch den Eindruck, dass es sich bei der Band nur um ein Projekt handelt, so belegen sie bald aufs Deutlichste, dass es ihnen sehr ernst mit ihrer Musik ist.
Der Projekt-Charakter von Metalium rührt daher, dass neben dem ehemaligen Zed Yago/Velvet Viper-Basser Lars Ratz und den beiden noch eher unbekannten Deutschen Henning Basse (Gesang) und Matthias Lange (Gitarre) noch die Metal-Urgesteine Chris Caffery (Savatage/Trans-Siberian Orchestra) und der Masterplan-Drummer Mike Terrana (Ex-Rage/Yngwie Malmsteen/Artension, usw.) auf dem Debüt auftauchen. Dennoch schlägt "Millenium Metal" 1999 in der Power Metal-Szene ein wie eine Bombe.
Ihre Alben bezeichnen Metalium jeweils als Chapter (Kapitel), erzählen sie doch eine mehr oder minder zusammenhängende Geschichte, die man sich als Comicvorlage von der Homepage runterladen kann. Das erinnert zwar an eine Mischung aus Manowar und Michael Moorcocks "Eternal Champion"-Saga, ist aber recht ordentlich gemacht.
Kurz nach der Veröffentlichung von "Millenium Metal" geht es bereits zusammen mit Primal Fear und Sinergy auf Tour. Chris Caffery gibt seinen Ausstieg relativ schnell bekannt. Auch Mike packt seine Stöcke wieder ein, um sich zunächst auf Rage zu konzentrieren.
Ersatz finden die verbliebenen drei Mitglieder in Drummer Mark Cross (Ex-Nightfall) und Flitzefinger Jack Frost (Seven Witches/The Bronx Casket Co.), die beide im zweiten Kapitel "State Of Triumph" auftauchen. Jack war von vornherein nur als Gastmusiker geplant.
Leicht gelingt es der Band, das hohe Niveau des Vorgängers zu halten. Zusammen mit Avalon geht es einmal mehr durch Europa, nachdem Metalium bereits die wichtigsten Festivals bereisten. Ob man im Anschluss daran gleich eine Live-Scheibe/DVD namens "Metalian Attack" veröffentlichen muss, bleibt Ansichtssache.
Ende August 2001 verabschiedet sich Cross Richtung Helloween. Metalium müssen sich nach einem neuen Drummer umsehen. Diesmal greifen sie auf einen Deutschen zurück und begrüßen den ehemaligen Murder One-Schlagwerker Michael Ehre in der Band.
Nicht nur er ist neu im dritten Kapitel "Hero Nation", sondern auch Keyboarder Don Airey (Ex-Rainbow/Whitesnake/Ozzy Osbourne) und der ehemalige Uriah Heep-Recke Ken Hensley. Als Gastsängerin gewinnen sie die deutsche Sopranistin Carolin Fortenbacher, die mit ihren fünf Oktaven gehörig zum Erfolg des Albums beiträgt.
Nachdem die Band mit Edenbridge übers Land gezogen ist, präsentieren sich Metalium auf dem nächsten Album als gewachsene Einheit. Folglich lautet der Titel des vierten Kapitels auch "As One". Da es Gleichberechtigung auch im Metal gibt, ziert diesmal nicht der Metalian, sondern Metaliana das Cover und führt durch die Geschichten. Um der Dame auch ein musikalisches Gesicht zu geben, engagieren Metalium die japanische Sängerin Saeko Kitamae als Gastsägerin. Don Airey ist ebenfalls wieder mit von der Partie.
Danach geht es live so richtig ab, denn zusammen mit Primal Fear, Freedom Call, Dark Age und einigen anderen Bands ziehen Metalium auf die Wacken Road Show 2004, ehe im September noch einige Dates mit Saxon und Dream Evil folgen. Kaum zurück, stehen auch schon die Aufnahmen für das fünfte Kapitel an. Airey ist inzwischen ein gern gesehener Studiogast. Das Cover von "Demons Of Insanity" zeigt sowohl den Metalian als auch Metaliana. (Also demnächst dann viele kleine Metalianinis?)
Noch bevor die Scheibe Ende April 2005 erscheint, sind Metalium erneut mit Dream Evil für ein paar Abstecher in Japan unterwegs. Neben der zweiten DVD "Metalian Attack – Part 2" und etlichen Gastbeiträgen bzw. Nebenprojekten arbeiten sie an einem weiteren Studioalbum. "Nothing To Undo" erscheint Ende Januar 2007 und präsentiert neben einer Coverversion von Queen den typischen Metalium-Sound.
Lars und Michael haben derweil mit Gitarrist V Santura von Dark Fortress und Keyboarder Joost van den Broek von After Forever ein neues Projekt namens Apolon aus der Taufe gehoben. Da sich aber kein anständiger Sänger finden lässt, kommt die Sache nicht so richtig in die Gänge. Außer ein paar Festivals passiert 2007 auch im Metalium-Camp nicht viel, weshalb sie sich schnell wieder ins Studio verkrümeln.
Dort hecken sie "Incubus" aus, das sich wie der Vorgänger eher mit realen Themen als der Geschichte des Metalian beschäftigt. Musikalisch bleiben Metalium ihrem Sound weitgehend treu und liefern mit ihrem neuen zweiten Gitarristen Tolo Grimalt zehn Songs ab, bei denen live wieder jede Menge Fäuste in die Luft gehen werden.
Der schönen Regelmäßigkeit treu legen die Hamburger im Jahr darauf das nächste Album nach: Ende September 2009 steht "Grounded" in den Regalen.
Noch keine Kommentare