laut.de-Biographie
Mortiis
Um was für einen Menschen handelt es sich wohl, wenn die Gerüchte und Geschichten die über ihn erzählt werden, stellenweise sogar schon unter BILD-Niveau sinken? So heißt es zum Beispiel, dass Mortiis nicht nur mit Wölfen knattert, sondern auch mindestens dreizehn Zehen hat, dass er Anfragen bekommt, ob er seinen Zinken nicht mal in einem Porno einsetzen will und eigentlich viel eher Troll als Mensch ist. Diese und einige mehr finden sich auf der Homepage des Finnen, der sich wohl zu Recht einen Spaß daraus macht, solche obskuren Kommentare zu sammeln und natürlich unkommentiert zu lassen. Das ärgert die Urheber solcher Gerüchte nicht nur noch mehr, sondern hilft auch, wenn es darum geht, einen Mythos um seine Person und Musik zu schaffen.
Wenn es jedoch um Fakten geht, sollte erwähnt werden, dass Mortiis der Original-Basser von Emperor war, die Band jedoch vor der ersten, offiziellen CD verließ. Mit 18 Jahren zieht er von Norwegen nach Halmstad in Schweden und gründet dort sein eigenes Dark Dungeon Label. Dort erscheint '93 seine erstes Soloalbum "Født Til Å Herske", das aus zwei jeweils beinahe halbstündigen Songs besteht, die schon deutlich in die Gothic-Ecke tendieren. Ein Jahr später erscheint "Ånden Som Gjorde Opprör" und auch das erste von zahlreichen Nebenprojekten namens Vond. Spitze Ohren, ein enormer Riechkolben und einige weitere Make-Up-Merkmale zählen inzwischen zu seinem Markenzeichen.
"Keiser Av En Dimensjon Ukjent - Emperor of a Dimension Unknown" erscheint 1995, genauso wie das nächste Projekt namens Fata Morgana. All diese Veröffentlichungen bleiben zunächst absolute Underground Releases, wie auch die Serie von Singles, die Mortiis '96 zunächst einzeln und anschließend unter dem Titel "Crypt Of The Wizard" veröffentlicht. Erst 1999 unterschreibt der zurückgezogen lebende Künstler einen Deal bei Earache, die nicht nur das neueste Werk "The Stargate" veröffentlichen, sondern auch "Crypt Of The Wizard" und "Født Til Å Herske" neu auflegen.
Auf "The Smell Of Rain" geht der mit dem bürgerlichen Namen Håvard Elefsen Geborene sehr persönlich zu Werke, musikalisch ist aber alles relativ grenzwertig. Während auf "The Stargate" noch Sarah Jezebel Deva (u.a. Cradle Of Filth) hauptsächlich die Vocals übernimmt, greift er auf dieser Veröffentlichung zum ersten Mal durchgehend selbst zum Micro. Inzwischen lebt er wieder in Norwegen und sucht sich seine Musiker, die ihn live auf der Bühne unterstützen sollen, in insgesamt drei Ländern zusammen.
Für das nächste Album lässt sich der Mann/Troll/Fuzzi/Wasauchimmer etwas mehr Zeit und stellt sich mit den beiden Gitarrist Levi Gawron und Asmund Sveinunggard, sowie Drummer Leo Troy eine neue Band zusammen, die ihn bei der Liveumsetzung von "The Grudge" unterstützen soll. War der Vorgänger noch etwas ruhiger, so zeigt sich Mortiis auf dem neuen Album wütender und aggressiver, wobei er nicht selten an seine Vorbilder von Nine Inch Nails oder Skinny Puppy erinnert. Mit seiner Band geht Mortiis ab Mitte September zusammen mit Susperia auf Europatour, in deren Verlauf er auch im Rahmen der Popkomm 2004 in Berlin auftritt.
Anschließend nimmt er die Arbeiten an einer DVD namens "Unlimited Grudge" in Angriff und steuert sowohl bei den Dope Stars Inc., als auch bei Girls Under Glass einen Song bei. Doch auch auf Apoptygma Berzerks Album "You And Me Against The World" hilft er bei den Backing Vocals aus. Mit Åge Michael Trøite an Stelle von Asmund an der zweiten Gitarre geht es mit Danzig, Chimaira, Behemoth und The Agony Scene in den USA auf Tour. Earache veröffentlichen derweil 2005 die DVD "Soul In A Hole" und neben den Arbeiten an einem neuen Album, bastelt Mortiis auch an einer Remix-Scheibe.
Diese erscheint Anfang April 2007 unter dem Titel "Some Kind Of Heroin" und bietet ein paar recht gelungene Alternativ-Versionen von "The Grudge". Am überraschendsten ist allerdings die Tatsache, dass Mortiis das Troll-Make-Up abgelegt hat und nun ohne Maske auf die Bühne geht. Davon können sich Fans überzeugen, die zu den Gigs der gemeinsamen Tour mit den Deathstars pilgern.
1 Kommentar
Den Künstler Mortiis gibt es eigentlich nicht mehr. Bei Mortiis geht es eigentlich nur noch darum den künstlersichen "Nachlass" irgendwie, egal wie zu Geld zu machen. Wirklich zählbar neues gibt es schon lange nicht mehr und wenn doch, nur halbgares Zeugs. Dass Mortiis vor einigen Jahren seine eigenen Werke komplett in den Abgrund, schlecht geredet hat, wollen wir gar nicht erst reden. Nicht schlecht genug, um damit nicht doch irgendwie noch Geld zu machen.