Best & Worst Of 2014: Zehn Jahre, zwanzig Alben

"Amore" oder "Tanzmusik"? Weihnachten mit Wolle Petry oder D'Angelo? Manchmal muss man gar nicht wählen. Schrott oder Perlen? Wir bieten beides.

Konstanz (laut) - Russland überfällt die Ukraine, Israel überzieht den Gaza-Streifen mit einer Militäroffensive, währenddessen Meteoreolog*innen in Europa die höchsten Temperaturen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen messen. Klingt aktuell? Tatsächlich handelt es sich um die Themen, die im Jahr 2014 bereits die Schlagzeilen beherrschten. Es scheint, als weigere sich die Menschheit strikt, irgendetwas dazuzulernen. In musikalischer Hinsicht hat sich in den letzten zehn Jahren aber doch wohl mehr getan, hoffentlich? Lasst uns das überprüfen! Damit das nicht ganz so unerfreulich gerät, haben wir nicht nur die schlimmste Grütze aus 2014 für euch angerichtet, sondern auch ein paar echte Gourmethäppchen:

Zehn Jahre, zwanzig Alben

Immerhin die Fußball-Fans bekamen 2014 Grund zum Feiern, sofern sie nicht auf der Seite Brasiliens standen: Mit einem traumatisierenden Eins-zu-Sieben schickten die späteren Meister aus Deutschland die Gastgeber im Halbfinale vom Rasen. Die Formulierung "sete - um" findet seither im brasilianischen Sprachgebrauch Verwendung - als Synonym für eine vernichtende Niederlage.

Wie man Eindruck hinterlässt, wusste - um die Flanke zurück zur Musik zu schlagen - auch Udo Jürgens ganz genau. Er nahm seinen 80. Geburtstag noch mit, das Weihnachtsfest des Jahres 2014 hingegen nicht mehr. Drei Tage vor Heiligabend erlag er während eines Spaziergangs einem Herzstillstand. Wir sagen: Merci, Chérie, für die Stunden mit dir.

Weitere Dankeschöns schicken wir Manfred Sexauer und HR Giger hinterher, die beide ebenfalls 2014 starben: Ersterer brachte, zunächst als Radiomoderator, später als Gastgeber des Musiklandens, Beat, Rock und Blues in deutsche Wohnzimmer und veränderte damit manch ein Fan-Leben. Zweiterer entwarf nicht nur das Alien aus "Alien" und Jonathan Davis ikonischen Mikrofonständer, sondern verantwortete zudem zahllose ikonische Plattencover, darunter das zu "Brain Salad Surgery" von Emerson, Lake & Palmer oder, noch in seinem Todesjahr, das Artwork von "Melana Chasmata" für Triptykon.

So klingt 2014

Nur je zehn Großartig- und zehn Scheußlichkeiten, da bleiben natürlich massig Alben, die ebenfalls eine Erwähnung wert gewesen wären, auf der Strecke. Die schlimmen darunter kehren wir nonchalant unter den Teppich, sollen sich dort doch die Milben damit befassen. Den Spaß dagegen, den nehmen wir mit. Ins Radioprogramm nämlich, im Äther haben wir Platz galore.

Auf laut.fm/2014 haben wir den Soundtrack des Jahres für euch zusammengestellt, vielleicht ja auch mit deinem Lieblingssong, der in diesem Jahr sein Zehnjähriges feiert: