Für die Schlachtung von Xavier Naidoos Schwurblerparade wurde unser Yannik beim Reeperbahn Festival mit einem International Music Journalism Award belohnt.
Hamburg (dani) - Manchmal lohnt sich der Blick in die Abgründe: Für seine Auseinandersetzung mit "Xaviers Armee der Finsternis" wurde Yannik Gölz am Freitag im Rahmen des Reeperbahn Festivals mit einem International Music Journalism Award ausgezeichnet. Seine Analyse von Xavier Naidoos Schwurbelrapper-Parade "Rapbellions", die zu dem Schluss kam, "Ganz ehrlich? Wenn die da die Revolution anführen, wenn die die besten Köpfe ihrer Gruppe sind, dann haben wir schon gewonnen", überzeugte die Fachjury:
"Yannik Gölz muss keine spektakulären Satzgirlanden flechten, um seine Sprachgewandtheit und Originalität zu demonstrieren", schreibt Jury-Mitglied Hans Nieswandt in seiner Laudatio. "Er analysiert und schreibt auf den Punkt, mit traumwandlerischem Sinn für das präzise Wort, man merkt, dass er vom Rap kommt. Darüber schreibt er auch am schärfsten, aber seine Betrachtungen über K-Pop oder Billie Eilish sind nicht weniger luzide. Ein Riesentalent, von dem es hoffentlich noch sehr viel mehr zu lesen geben wird!"
Das hoffen wir auch - und sind schon ein bisschen (sehr) stolz, dass dieser Yannik seine Luzidität bei uns auslebt. Glückwunsch und Juhu!
Der International Music Journalism Award wurde in diesem Jahr zum fünften Mal vergeben. Das erklärte Ziel: "herausragende Einzelarbeiten, aber auch besonders gute kontinuierliche journalistische Arbeit würdigen, die sich mit populärer Musik und ihrem wirtschaftlichen Umfeld befasst. Ein spezielles Augenmerk liegt dabei auf den Arbeiten junger Musikjournalist*innen."
In der Kategorie "Beste musikjournalistische Arbeit unter 30 Jahren" gibt es deshalb in jedem Jahr drei Gewinner*innen. Neben Yannik Gölz dürfen sich hier Rosalie Ernst (für ihr Interview mit Mine, veröffentlicht im Kaput Mag) und Katharina Meyer zu Eppendorf (für ihre bei Zeit Campus erschienene Reportage "Musicfluencer") über eine Auszeichnung freuen. Aida Baghernejad, die vor zwei Jahren in der Kategorie U30 gewann, wurde in diesem Jahr als beste Musikjournalistin des Jahres geehrt.
... und so sehen Gewinner*innen aus:
(Foto: Reeperbahn Festival / Lidija Delovska. Dankeschön!)
Zudem gab es Preise in den Kategorien Text, Audio und Multimedia, jeweils für deutsch- und englischsprachige Beiträge. Spezielle Länder-Jurys prämierten zudem französisch- und dänischsprachige Arbeiten. Alle diesjährigen Gewinner*innen und ihre sehens-, hörens- und lesenswerten Arbeiten findet ihr hier.
17 Kommentare mit 21 Antworten
Ist "Journlism" nun Teil von Sprachgewandtheit oder Originalität?
das ist teil von festivalnachwehen, luchsauge.
Zugegebenermaßen war das ein tatsächlich guter und unterhaltsamer Artikel, muss man ja auch als sonst regelmäßiger Yannik-Basher mal zugeben.
Dann ist Yannik also eben nicht immer dann am besten, wenn's ihm eigentlich scheißegal ist? Ergo steht er gar nicht auf K-Pop?
Bist schon n Fieser, ne?
Dieser Kommentar wurde vor 3 Jahren durch den Autor entfernt.
Hoppsa, sollte ein eigener Beitrag werden
unser yannik...
hopfen und malz, gölz erhalts...
yannik, ich will ein kind von dir!!!
Also komm, ausgerechnet dir @Weazle sollte nicht entgangen sein, dass ich ihn schon recht lange für nen scharfzüngigen Texter mit einem für mich angenehm-relatierbaren AUT/NERD/GEEK-Level an generellem und unvoreingenommenen Musikinteresse halte. Die reinste und ursprünglichste Form von Neugier zeigt er dabei, das ist halt sympathisch af...
Deswegen geb ich mir bei ihm sogar Mühe, einen Schritt weiter in Sachen Verbalakrobatik und Syntaxschach zu gehen als bei dem Rest von dem kümmerlichen Haufen hier...
...und nutze seine feinsten Stilblüten (natürlich absolut nicht kommerziell, Ehrenmensch-Ehrenwort!) schon länger zur Erweiterung meines eigenen Wortschatzes, als ich es hier in Kommentaren explizit hervorhebe!
"Yannik Gölz muss keine spektakulären Satzgirlanden flechten, um seine Sprachgewandtheit und Originalität zu demonstrieren"
Genau das assoziiere ich mit ihm. Kurz nach einem miesen Musikgeschmack.
...und den Synth-Arpeggios.
In der Regel schon, aber hier ausnahmsweise mal nicht. Die Laudatoren werden jetzt nicht jede Review von ihm gelesen haben
Ein Link sagt mehr als tausend Worte: https://imja.reeperbahnfestival.com/jury-2…
worauf willst du hinaus, ahab? das seine artgenossen in der jury saßen?
Ahab, dass du deinen Blog da nicht eingereicht und entsprechend nicht beachtet wurdest, geht dann aber eher auf deine Kappe, hm? Also bitte nicht schmollen jetzt.
"Also bitte nicht schmollen jetzt."
Wer? Ich und schmollen? Warum?
Ist doch nun klar, still und heimlich arbeitest du für Laut und erstellst dir eure eigenen Preise. Kann doch jeder und "Malen nach Zahlen" ist eine ganz alte Erfindung.
Der Kleine wird erwachsen.