Platz 1: Die Nerven - "Fake"
Wenn sich die Alten wieder jung und die Jungen sich nicht mehr ganz so jung und vermurkst vorkommen, dann sind es: Die Nerven. In die Reihe einsilbiger Albumtitel der Stuttgarter ("Fun", "Out") gesellte sich dieses Jahr "Fake". Das war es allerdings fast mit den Gemeinsamkeiten.
Die orangene Platte macht vieles grundlegend anders: Das brachial Abgehackte weicht hier fein strukturierten, arrangierten Songs. Die Nerven schreiben nun großartige Hymnen wie "Niemals" oder "Explosionen" - ohne natürlich ihr Händchen fürs unvorhergesehen Brutale oder Verstörende zu verlieren ("Frei", "Skandinavisches Design"). Außerdem von neuer Qualität: Die Texte von Rieger und Knoth, die weder in einen allzu intellektuellen Duktus noch in die übliche Banalität deutschen Indies verfallen. Wer also soll unsere Vorstellung von Gitarrenmusik sonst retten? Es gibt nur einen Gott: RiegerKuhnKnoth.
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6 Kommentare mit 3 Antworten
Mann Mann ....kommt mir irgendwie so vor als ob die gesamte Laut.de Redaktion mir die Nerven mit Gewalt reindrücken wollen....also gut leg‘ ich Klez.E nochmal zur Seite und geb mir das nochmal
Julia Holter auf Platz 29? Die hat von laut.de in einer komplett dilettantischen Kritik 2 Sterne erhalten...
Geht unter anderem auf meine Kappe und ja, das Album scheint ein wenig die Gemüter zu spalten.
Und das waren noch zwei Sterne zuviel für Julia Holter
Ach komm! Every Dax Is An Emergency ist doch exquisit. Gib Dich einfach mal dem Zauber hin.
Hören sich eigentlich alle Redakteure sämtliche Platten in der Auswahl an? Oder sind da jetzt Scheiben, die manche von euch nie gehört haben, weil die eh nur Hip Hop hören oder so?
Dass sich alle Redakteure alle Alben anhören, ist ziemlich unrealistisch. Es gab aber tatsächlich Rocker, die auch Rap-Platten gewählt haben und umgekehrt, weshalb wir davon ausgehen, dass sie wissen, was sie gewählt haben
Snail mail, absolut gerechtfertigt
Dieser Kommentar wurde vor 5 Jahren durch den Autor entfernt.