Thurston Moore wird immer mehr zum Bücherwurm. Zusammen mit dem Fotografen Michael Lavine hat er jetzt den Bildband "Grunge" zusammengestellt.
Seattle (mmö) - Die Mitglieder von Sonic Youth sind durchaus als umtriebig bekannt. Neben diversen Musik- und Kunstprojekten hat es Sänger und Gitarrist Thurston Moore die Literatur angetan. Erst vor kurzem kündigte er an, unter dem Label Ecstatic Peace Library ab kommendem Jahr Kunstbücher zu verlegen, jetzt erschien in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Fotografen Michael Lavine der Bildband "Grunge" (Verlag Abrams, gebunden, 160 Seiten, €16,95). Beim gleichen Verleger hatte Moore erst vor einem Jahr im gleichen Format ein Werk über das No-Wave-Genre herausgegeben.
Der erste sichtbare Unterschied: Als Texter spielt Moore hier eine deutlich untergeordnetere Rolle. Er schreibt lediglich eine fünfseitige Einführung, in der er in der gebotenen Kürze sowohl auf den Kulturbegriff Grunge eingeht als auch auf den Werdegang des Fotografen Lavine. Der war, angeblich anfänglich gar nicht so sehr an Punkrock interessiert, einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Seit 1982 in Seattle ansässig, befand sich Lavine mitten in der Szene, die ab Mitte der Achtziger Jahre zaghaft aufkam, um dann mit Nirvana zu explodieren.
Und so beginnt der Bildband auch nicht, wie er Laie es erwartet. Keine aufregenden Bilder der frühen Pearl Jam eröffnen die Serie, sondern Straßenfotografien aus dem Jahr 1983. Hier fotografierte Lavine noch nicht so sehr Bands, sondern viel mehr die Szenekids, die auf den Straßen Seattles und Olympias (die Hauptstadt des Bundesstaates Washington) herumhingen. Mitunter absurde, menschliche Hybride aus Punks, Hardcore-Szenegängern, Hipstern und einfach nur abgefuckten Typen hat er abgelichtet.
Doch die Bilder und die Motive (alle in schwarz-weiß gehalten) versprühen eine Attitüde, die man später in den Augen (oder in den Hosen) von Kurt Cobain wieder entdeckt. Irgendwann auf halber Buch-Strecke tauchen dann die ersten Fotos von Rockgruppen auf. Und dann bekommt man sie alle zu Gesicht: L7, Babes In Toyland, Nirvana (erst noch mit Drummer Chad Channing, später mit Dave Grohl), Kurt und Courtney, die Meat Puppets, die Breeders, Mudhoney, Sonic Youth, usw. usf.
Für Grunge-Romantiker ist der Bildband sicher eine hochinteressante Geschichte, aber auch musikhistorisch Interessierte schwelgen hier richtig. Allein: Man hat "Grunge" viel zu schnell durchgeblättert!
11 Kommentare
Klingt gut, das möchte ich auch gerne sehen.
Immer dieser Grunge-Hype ... zumal der Begriff "Grunge" irreführend ist, da dieses Genre als solches nie existiert hat.
Ach ja... aber jeder weiß ja was gemeint ist, das reicht doch.
Tri a mo volorquam affecedicuptant. statum dic nobit paruntidetinam autrat? Epicur, suntibus render quaminprae Gratur, et id et ine borum set falesed illuptaterestantere eo omis essinatumerin init Epic pos non volum.
Quantem aci saestrita cognis sae endiispicqua eatus volesset per luptansultam erum, dor, quid hondam na sum bon pe scautera dintur? Sopercitissetum tari praccedolec dium nantem quer volumus.
@Vielfrass (« ...weil dann Queensryche, Metal Church und Jimi Hendrix in der gleichen Schublade landen könnten?
»):
Hendrix kann man mit Soundgarden genauso in eine Schublade zwängen, wie Nirvana und Alice in Chains...
@Trigger (« @Vielfrass (« ...weil dann Queensryche, Metal Church und Jimi Hendrix in der gleichen Schublade landen könnten?
»):
Hendrix kann man mit Soundgarden genauso in eine Schublade zwängen, wie Nirvana und Alice in Chains... »):
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