Der Lesben- und Schwulenverband fordert von der Jugendzeitschrift Bravo, Bushido vom Konzert gegen Jugendgewalt am Brandenburger Tor auszuladen.
Berlin (ebi) - Der Lesben- und Schwulenverband ruft zum Bushido-Boykott auf. Der Berliner Rapper soll nicht beim Bravo-Konzert gegen Gewalt an Schulen vor dem Brandenburger Tor am kommenden Samstag auftreten. Weil Bravo-Chefredakteur Tom Junkersdorf "verbissen" an Bushidos Auftritt festhalte, fordert Verbands-Geschäftsführer Alexander Zinn dazu auf, Protestbriefe an Junkersdorf und den Bauer-Verlag zu schreiben.
Der Dachverband stellt sich damit hinter die Forderung von CDU- und Grünen-Politikern sowie des Berliner Schwulen-Landesverband, der Bushido aufgrund seiner "gewaltverherrlichenden, homophoben und frauenfeindlichen" Texte für den Event für ungeeignet hält. Bushido engagiere sich zwar gegen Gewalt in der Schule, propagiere jedoch in seinen Texten Gewalt gegen Schwule, was homosexuelle Schüler sehr gefährde, begründete Thomas Birk, lesben- und schwulenpolitischer Sprecher der Berliner Grünen, Anfang des Monats.
"Ich bin eben in den Köpfen mancher Menschen dieser böse Rapper, der die Gedanken unserer Kinder verseucht ... Ich meine, glauben die Politiker ernsthaft, dass wenn sie meine Konzerte verbieten, die Kids wieder zur Schule gehen, aufhören, sich und ihre Lehrer zu schlagen und die Welt eine bessere wird? So ein Blödsinn!", kommentierte Bushido die Diskussion in einem von seinem Label veröffentlichten Interview.
Neben dem Rapper sollen bei dem Open-Air-Konzert unter dem Motto "Schau nicht weg" auch Mia, US 5, LaFee, Nevada Tan, Monrose und Sarah Connor auftreten. Bravo hatte die Anti-Gewalt-Kampagne im Frühjahr 2006 initiiert.
60 Kommentare
Mein Gott, wie ignorant sind denn unsere Künstler? Jugendliche sind beeinflussbar und hängen viel stärker an den Lippen ihrer Idole, als an denen der Eltern oder gar Lehrer.
Warum machen Künstler dann überhaupt Texte, wenn sie keine Wirkung haben? Ist an HipHop nur der Beat und der Flow entscheidend? Wie kommt es dann, dass deutscher "Ganster" Rap mit Nulltalenten so boomt?
Jegliche Verantwortung von sich zu weisen halte ich für schlicht feige. (ups, krieg ich jetzt auf die Fress von den böhsen Jungs?)
@tobsen02 (« Mein Gott, wie ignorant sind denn unsere Künstler? Jugendliche sind beeinflussbar und hängen viel stärker an den Lippen ihrer Idole, als an denen der Eltern oder gar Lehrer. »):
ja. die frage ist nur, warum die künstler das jucken sollte. sind ja nicht ihre bälger.
Zitat («
Ist an HipHop nur der Beat und der Flow entscheidend? Wie kommt es dann, dass deutscher "Ganster" Rap mit Nulltalenten so boomt? »):
Das ist kein Widerspruch, sondern eine Konsequenz, oder nicht?
hmmm...ich find´s konsequent, dass Bushi seinen scheiss aufräumt. das gedankengut, welches er mit seinen texten verbreitet hat, entschärft er jetzt mit auftritten gegen gewalt.
könnte man zumindest so verstehen.
mir macht eher sorgen, dass Mia auftreten. Nevada Tan, US5, LaFee, Monrose...alles kein problem, alles BRAVO-gepushte und supportede acts (mit mäßig talent, imho). aber Mia? die haben doch talent, oder nicht?
@Anonymous (« Protest-Kundengebung »):
was is denn das?
Ich finde, dass Bushido nicht auf so ein Konzert gehört. Er ist zwar nicht der "böse Bube" den er immer spielt. (Sonst würde Mutti ihm wohl nicht mehr die Höschen bügeln !).
Allerdings vermarktet er sich als jener "Gangster" , was viele Jugendliche auch glauben und es nach machen...
WAS WILL DANN SO EINER ETWAS GEGEN GEWALT MACHEN ?!
Hmmm, interessant. Immerhin ist das die einzige Form von Sexualität, die ihn (wie alle Männer) kategorisch ausschließt...