Sie sang mit Chet Baker und Dean Martin, in Erinnerung blieb sie hierzulande vor allem als Stimme des Wirtschaftswunders der Adenauer-Ära.

Lugano (mis) - Caterina Valente ist bereits am 9. September in ihrem Haus in Lugano in der Schweiz eines natürlichen Todes gestorben. Sie wurde 93 Jahre alt. Im Jahr 2003 hatte sie sich aus dem Showgeschäft zurückgezogen und pendelte seither zwischen ihren Wohnsitzen in der Schweiz und den USA. Auf eigenen Wunsch werde es keine öffentliche Beerdigung oder eine Gedenkfeier geben, ließ ihr Sprecher verlauten.

Caterina Valente sang in ihrer langen Karriere rund 1500 Lieder in 13 Sprachen ein und hatte Hits in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und sogar Japan. Für die meisten Deutschen stand Valente dennoch besonders für die Musik-Wirtschaftswunderjahre der Bundesrepublik; als italienische Sängerin, Tänzerin und Entertainerin, deren Hit "Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strand-Bikini" in den 60er Jahren einen Nerv traf. Dabei wurde es ihr nie gerecht, sie auf ihre erfolgreichen Schlager zu reduzieren.

Bereits 1954 schlägt ihre Ballade "Ganz Paris träumt von der Liebe" voll ein und verkauft sich knapp eine Million Mal. Die Folge sind Einladungen zu Erfolgsfilmen wie "Mannequins Für Rio" und "Liebe, Tanz Und 1.000 Schlager". Damit erzielt die am 14. Januar 1931 in Paris geborene Tochter italienischer Eltern weitaus mehr Aufmerksamkeit als mit ihrem Auftritt beim zweiten deutschen Jazzfestival in Frankfurt im Jahr 1955. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits Bekanntschaft mit Größen wie Gilbert Bécaud gemacht - weitere sollten folgen.

1956 spielt sie zusammen mit Chet Baker neben "I'll Remember April" den großen American Songbook-Klassiker "Every Time We Say Goodbye" neu ein. 1957 feiert die Vielseitige mit der Show-Reihe "Bonsoir Kathrin" ihr TV-Solo-Debüt im deutschen Fernsehen. Dennoch bleibt sie ein internationaler Star: In den USA ist sie zu Gast in den Shows von Dean Martin, Louis Armstrong und Bing Crosby. An ihre große Swing- und Jazz-Zeit erinnerte bereits 2002 das gelungene Album "Caterina Valente In New York"

Eine unüberschaubare Zahl an Ehrungen und Preisverleihungen begleitet sie in dieser Zeit. Darunter finden sich der brasilianische O Globo als beste ausländische Interpretin lateinamerikanischer Musik, der us-amerikanische Fame Award, und in Deutschland Echo, Goldene Kamera und Bambi. 1986 feiert die mittlerweile respektvoll als "Caterina die Große" Bezeichnete ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum, und erhält das Große Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Caterina Valente hinterlässt zwei Söhne aus zwei Ehen.

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laut.de-Porträt Caterina Valente

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