Haben wir gemindet?
Wenn wir gerade schon von Drakes "Sticky" und Beyoncés letztem Album geredet haben, nutze ich die Chance, um den wahrscheinlich hottesten Take zu machen, der mir jemals durch den Kopf gegangen ist: Ich glaube immer noch, dass irgendeine Kammer meines dummen Hirns "Honestly, Nevermind" besser als "Renaissance" fand.
Okay, natürlich ist das Bullshit. Wenn man an irgendeine Form von objektiven Kriterien glaubt, dann ist "Renaissance" das um Welten besser ausgearbeitete, durchdachte und performte Album. Aber irgendetwas an der Stimmung und den besten Songs von Drakes ziemlich einstimmig als gescheitert beurteilter House-Phase tut es mir bis heute an. Vor allem "Sticky" und "Massive": Die Beiläufigkeit, die Bitterkeit, da sind ein paar emotionale Elemente, die mich immer wieder darauf zurückkommen lassen.
Gerade, wenn Keem und Kendrick jetzt "Sticky" noch einmal in ein bisschen anderes Licht setzen, scheint mir vor allem eine Sache klar: Drakes größter Fehler auf dem Tape war es, fast durchgängig zu singen. Ich vermute, dass er sich sehr doll einen "808's & Heartbreak"-Moment gewünscht hat, also eine komplett radikale Genre-Zäsur. Aber wir leben in einer Zeit, in der Rap auf Electronica zunehmend weiter ausgearbeitet wird, und seine Gesangs-Vocals auf diese Album sind der eine Aspekt, den nicht einmal ich verteidigen könnte. Die sind halt einfach zumeist Käse. Aber ein ganzes Album voller "Sticky"? Da hätte ich starke Gefühle für.
1 Kommentar
"Ich glaube immer noch, dass irgendeine Kammer meines dummen Hirns "Honestly, Nevermind" besser als "Renaissance" fand" - So'n Take im Juni zu bringen ist mutig