Chakuza und Bushido bekommen sich doch noch in die Haare, Prinz Pi erschreckt mit gruseligem Cover-Artwork und Gang Starr grüßen aus der Gruft.
Konstanz (dani) - Wundervoll harmonisch soll sie abgelaufen sein, die Trennung von Chakuza und Ersguterjunge - will meinen: die Trennung von Chakuza und Bushido. Man respektiere sich gegenseitig und habe sich ungebrochen lieb, auch wenn er nun eigene Wege beschreiten möchte, erklärte Chakuza mehr als einmal. Jetzt bekommt die Eierkuchenfassade aber doch feine Risse.
Mit seinem am 3. Dezember erschienenen Mixtape "Suchen Und Zerstören 2" verpasste der Österreicher den Einstieg in die Hitparaden. Ein Umstand, den Ex-Mentor Bushido für zwingend twitternswert erachtete:
"Hab gestern erfahren dass Chakuza nicht gechartet ist sehr schade immerhin haben wir lange zusammen gearbeitet Kopf hoch Peter und Andreas!"
Solches kann man als aufmunterndes, wenngleich ekelhaft gönnerhaftes Schulterklopfen interpretieren - in einer heilen Welt. Offenbar liegen aber doch etliche Nervenenden bloß. Der sonst so gelassene Chakuza reagierte ungewohnt heftig:
Hoppla.
Bushido, noch nie gut darin, das letzte Wort einem anderen zu überlassen, antwortete: "Schön zu sehen dass es noch Leute gibt die Musik aus Freude machen und nicht auf kommerziellen Erfolg und Umsatz aus sind ich verneige mich." Auch das, von der nachlässigen Interpunktion einmal abgesehen, inhaltlich nicht angreifbar - aber vermutlich ebenfalls auf dem besten Weg in den falschen Hals.
Patrone für die Pumpgun im Kopf
In ebendiesen bekommt man auch leicht das Cover-Artwork zu Prinz Pis neuestem Streich "Rebell Ohne Grund":
Urx. Nichtsdestotrotz sehen wir der (genau wie Massivs "Blut Gegen Blut 2", übrigens) für den 28. Januar angekündigten Veröffentlichung freudig entgegen. Nicht etwa, weil Groove Attack "ein klassisches Prinz Pi-Album voller treffsicherer Punchlines, intelligenter Zitate und phänomenaler Sprachbilder" verspricht, "aber eben auch viel mehr. Es ist die Patrone für deinen Kopf in der Kammer der Pumpgun." Sondern weil wir aus dem Hause Pi selbst dann Qualitätsware erwarten, wenn er nicht - wie diesmal - das "Sgt. Pepper" seiner Diskografie ankündigt.
Grüße aus der Gruft: Neues Gang Starr-Album
Im Ankündigen übt sich auch DJ Premier: Er ließ gegenüber dem XXL Magazine fallen, er habe ein neues Album von Gang Starr im Sinn. Er selbst besitze mindestens fünf bisher unveröffentlichte Tracks mit seinem im April verstorbenen Ex-Partner Guru und habe darüber hinaus Zugriff auf weiteres Material: "Ich hab' es mir angehört, und ich werde den Scheiß klingen lassen, als ob wir noch zusammen wären. Wir WERDEN zusammen sein, weil im Geiste ist er ohnehin für den Rest meines Lebens bei mir."
Leichenfledderei hin, beigelegte oder nicht beigelegte Streitigkeiten zwischen den beiden Gang Starr-Stars her: Interessant könnte dennoch werden, was Premier da aus dem Hut zu ziehen beabsichtigt. Zusammen mit der Platte plant er eine DVD-Veröffentlichung, für die er die eigenen Aufnahme-Archive öffnen will:
"Seit 1989 filme ich. Ich habe sämtliche Aufnahmen bis 1993 gemacht. ... Ich habe Hunderte und Aberhunderte Tapes. Mich und Guru beim Streiten auf dem Flughafen. Guru, wie er sich mit Shug zofft. Guru, wie er sich mit jedem anzulegen versucht. Heute sieht man sich das an und denkt: 'Verdammt, ich vermiss' das.'" Wir auch.
schnüff
The winner is ...
Nichts vermissen - jedenfalls kein Spielkonsolenfutter - müssen indes die Gewinner unserer beiden Ausgaben von Def Jam Rapstar. Es sind dies, wie unsere zauberhafte Glücksfee namens Eberhard soeben verkündet: Jamil Bhuiyan aus Hamburg und Jonas Feucht aus München. Glückwunsch! Die Päckchen sind quasi schon unterwegs.
Track der Woche:
Manchmal suchen einen die Geister der Vergangenheit noch nach Jahren heim. Im Falle El-P ist das verdammt gut so: Sein Album "I'll Sleep When You're Dead" hat seit 2007 gar nicht aufgehört zu wachsen - und inzwischen das Format eines über-lebensgroßen Vorwurfs erreicht. Ja, Schande über mich. Ich hätte die Höchstwertung zücken müssen - genau so sieht sie aus, "The Overly Dramatic Truth".
Icke, Yo Mama Fromm, und Er, Maximum Brandl, sammeln und kredenzen wöchentlich Diverses aus dem Kopfnicker-Universum. Anträge, Blumen oder Punchlines an dani@laut.de oder max@laut.de.
68 Kommentare
Käsefuß und Rutschsoldaten.
Auf Würstchen kann man lange warten.
cover von pi sieht hammer aus, was soll diese dämliche bemerkung dabei?
Prinz Pi erschreckt mit gruseligem Cover-Artwork? Hallo? Quasi der Großteil Pis Artworks ist absolut grottenhässlich! Neopunk war geil, aber ansonsten waran da so viele wahnsinnig schlechte dabei, man möchte glauben der hat nix mit Grafikdesign studiert.
Alles damit gefickt... es war meiner Meinung nach ein sehr gutes und sehr erfolgreiches Album, ja.
Alles damit gefickt... es war meiner Meinung nach ein sehr gutes und sehr erfolgreiches Album, ja.
nö, sehe ich schon so. natürlich nicht er alleine, aber anfang der zwotausender war amirap im mainstreambereich ein fetter alter kerl, satt und zufrieden.