Das neue Album des Doctors steht exklusiv bei Apple Music zum Stream bereit. Das bringt neue Abonnenten, und die hat Apple auch nötig.

Cupertino (phi) - "Detox" ist endgültig Geschichte. Stattdessen heißt Dr. Dres erstes Album seit 16 Jahren also "Compton". Der Soundtrack zum N.W.A.-Biopic "Straight Outta Compton", ab dem 27. August in den Kinos, steht seit heute Nacht bei Apple Music exklusiv zum Stream bereit.

"Es ist verrückt, dass das erst mein drittes Album in mittlerweile 30 Jahren ist", erzählt Dre im Beats 1-Interview mit DJ Zane Lowe. Nach der Entscheidung gegen "Detox" habe er nicht daran geglaubt, noch mal ein Album aufzunehmen, aber die Arbeit am "Straight Outta Compton"-Film habe ihn inspiriert: "Ich fühlte, dass da ein großartiges Album kommt. Ich kenne das Gefühl nach so langer Zeit im Business."

Für "Compton" lud sich Dre eine ganze Entourage an Featuregästen ins Studio ein: Eminem, Snoop Dogg, Xzibit, The Game, Ice Cube und Kendrick Lamar heißen die großen Namen. Vor allem für Letzteren hat der Doctor viel Lob übrig: "Kendrick Lamar ist der real deal. Er ist ein echter Künstler und wird noch lange dabei bleiben, weil dieser Typ ernsthaft talentiert ist."

Apple Music mit 11 Millionen Nutzern

"Compton" steht bisher exklusiv nur Apple Music-Nutzern im Stream zur Verfügung und wird vielleicht noch den einen oder anderen dazu bewegen, Apples Konkurrenzprodukt zu Spotify und Co. mal auszuprobieren. Und das hat Apple Music durchaus auch nötig.

Denn elf Millionen Nutzer innerhalb weniger Wochen klingt zunächst zwar nach einem vollen Erfolg. Angesichts von Apples Ressourcen wirkt diese Zahl trotzdem eher ernüchternd. Von 800 Millionen iTunes-Nutzern, die bereits ihre Kontodaten beim Software-Riesen hinterlegt haben, hat nur ein Bruchteil die dreimonatige Testversion aktiviert. Zum Vergleich: Die Konkurrenz aus Schweden zählt 20 Millionen Premium-Abonnenten und insgesamt 75 Millionen Nutzer.

Zudem schallt das Echo, nach genügend Zeit für ausführliche Tests, eher enttäuscht und frustriert aus dem Netz. Offenbar hat Apple einige Probleme, den neuen Service in Einklang mit ihren anderen Produkten zu bringen.

So beklagt beispielsweise der einflussreiche US-Blogger Jim Dalrymple, ihm seien 4.700 Musikstücke einfach gelöscht worden. Die Synchronisation mit iTunes und der Zugriff auf bereits gekaufte Alben scheint immer noch eine Herausforderung zu sein. Apple-Manager Eddy Cue gelobt Besserung: "Wir veröffentlichen Updates so schnell wir können."

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