Porträt

laut.de-Biographie

Xzibit

Die Solo-Karriere von Xzibit startet mit einem Novum. Seine erste Single "Paparazzi" aus dem Jahre '96 wird aus dem Nichts heraus weltweit ein Single-Hit. Das ironische Video rotiert ständig auf MTV und selbst in Ländern wie Deutschland, in denen US-Rap-Singles nicht mal in die Nähe der Top-50 kommen, erobert Xzibit hohe Chartspositionen. Er macht sich so über Nacht einen Namen im Rap-Game. Zu einer Zeit, in der die NY-Szene den Hip Hop dominiert und der G-Funk in den letzten Zügen liegt, bringt Xzibit L.A. die Selbstachtung wieder. Er zeigt, dass es an der Westcoast nicht nur Gangsta Rap sondern auch Hardcore-Hip Hop geben kann.

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Xzibit wird als Alvin Nathaniel Joiner '74 in Detroit geboren. Als er neun Jahre alt ist, stirbt seine Mutter. Mit dem Vater und der Stiefmutter zieht er nach New Mexico. Als ein Lehrer bemerkt, dass die neue Frau seines Vaters ihn verprügelt, kommt Alvin in ein Pflegeheim. Drei Jahre später wird er auf eigenen Wunsch entlassen und zieht mit seiner Schwester nach LA. Um sich diese Fahrt zu finanzieren, dealt der 17-Jährige mit Drogen. Doch in L.A. lernt er zum Glück die richtigen Leute kennen und findet Unterschlupf in der Hip Hop-Community.

Xzibits Interesse für das Rappen erwacht schon im Alter von zehn Jahren. Das Talent wird ihm durch seiner Mutter, eine Autorin, in die Wiege gelegt. Zudem bleibt ihm während seiner Kindheit nichts anderes übrig, als zu rappen, da er auf ein Radio verzichten muss. In LA angekommen, trifft er '92 den Produzenten Broadway. Dieser wird für Xzibit zu einer Art Mentor. Und obwohl sich das erste Projekt "The Shady Bunch" im Sande verläuft, hilft Broadway Xzibit weiter. Er macht ihn mit den "Alkaholiks" bekannt und Xzibit darf auf der Scheibe "King Tee IV Life" von Tha Liks-Homie King T mitrappen. Der Track "Freestyle Ghetto" bringt Xzibit eine Menge Props ein. Es folgt ein Gastauftritt bei den Alkaholiks mit den Stücken "Hit and Run" und "Flashback" auf deren "Coast II Coast"-Album. Er ist bereits ein vollwertiges Mitglied dieser Likwid-Crew, als er das Angebot von Loudrecords annimmt.

Seine erste Single "Paparazzi" wird '96 sofort zum Top-Ten Hit. Selbst in Deutschland erreicht die Single Gold. Im gleichen Jahr veröffentlicht er die Platte "At the Speed of Life". Xzibit macht auf dieser Scheibe aus seinen Gefühlen keinen Hehl und sticht so aus dem Westcoast Gangsta-Einheitsbrei hervor. Trotzdem wird er dank seiner Hardcore-Attitüde auch von den harten Ruffnecks geliebt. Er selbst umschreibt seine Einstellung folgendermaßen: "Ich drücke meine Wut durch das Schreiben aus. Anstatt Leute abzuziehen, packe ich meinen Hass lieber in Reime. Ich bin lieber bei Loudrecords als im Gefängnis."

Sein zweites Album "40 Dayz & 40 Nightz" folgt 1998 und zeigt einen Xzibit, der nichts von seiner Aggressivität verloren zu haben scheint. Stampfende Beats, schräge Orchesterarrangements und kritische Texte machen die Platte zu einer Ladung Dynamit. Sie verkauft sich zwar 500.000 mal, doch zum Superstar-Status langt es noch nicht. Trotzdem wird Xzibit zu einem begehrten Feature-Artist. Er hat Gastauftritte bei so unterschiedlichen Acts wie den Gangstarappern Snoop Dogg ("Topp Dogg"), Dr. Dre ("Chronic 2001") und Kurupt (Tha Streetz iz a Mutha"), aber auch bei den Underground-Cats Tony Touch ("The Piecemaker"), Reflection Eternal ("Train of Thoughts") und Prince Paul ("A Prince Among Thieves").

Zur Jahrtausendwende ist die Westcoast-Szene enger als jemals zuvor zusammengerückt. Dr. Dre, Snoop Dogg, Eminem, die gesamte Likwid Crew und eben Xzibit bilden fast eine Einheit. So verwundert es nicht, dass Xzibit auf der "Up In Smoke" mit den oben genannten alle Rekorde bricht. Ende 2000 erscheint dann seine dritte Platte, die von Dr. Dre tatkräftig unterstützt wird. Mit dieser Scheibe holt sich Xzibit zum ersten Mal den Platin-Status (1 Million verkaufter Exemplare) und rückt in die Riege der Superstars auf. Sein Stargehabe verprellt jedoch alte Kumpels, und so wenden sich Defari und Tha Liks mehr oder weniger von Xzibit ab.

Zusammen mit seinen neuen Freunden Eminem und Dre disst er dann Anfang 2002 einen den kurzgewachsenen Jermaine Dupri und fängt sich Kritik von Freund Snoop Dogg ein. Er solle doch Eier zeigen und auch mal Tha Row-Schwergewicht Suge Knight an den Karren fahren, so der Doggfather. Xzibit weicht jedoch mit dem Argument aus, dass Suge kein Rapper wäre und er nur mit Gewalt antworten könne, und das wolle ja keiner. Im September 2002 steht dann sein nächstes Werk "Man Vs. Machine" in den Läden und einen Monat später geht Xzibit auf Europa-Tour.

Kurze Zeit später macht der Rapper vor allem mit seiner MTV-Show "Pimp My Ride" von sich reden. Dort motzt er alte Schrottkarren zu Angeber-Karossen auf. 2004 erscheint das Album "Weapons Of Mass Destruction", auf dem Xzibit mal wieder zeigt, dass er mit seinem schlagkräftigen Organ rappen kann wie der Teufel. Im Oktober 2006 trennt sich Mista X to Tha Z von seiner langjährigen Strong Arm Steady Crew (Krondon, Phil Da Agony und Mitchy Slick). So handelt die Crew einen Deal bei Talib Kweli's Blacksmith Music Corporation aus. Dort soll ihr Album "Arms and Hammer" erscheinen und nicht bei Xzibits eigenem Label Open Bar Entertainment.

Im November erscheint sein sechstes Studioalbum "Full Circle" mit Beiträgen von The Game, Too Short und Daz Dillinger, Kurupt, King Tee und Don Blaze. Erste Single ist der von Rick Rock produzierte Song "Concentrate". Nach sechsjähriger Auszeit folgt 2012 "Napalm", das weit hinter früheren Erfolgen zurückbleibt. Anstelle der Musik rückt zunehmend seine Schauspieltätigkeit in den Fokus. In "xXx 2 – The Next Level" tritt er an der Seite von Ice Cube auf, in Werner Herzogs "Bad Lieutenant" unterstützt er Nicolas Cage und Eva Mendes. Zudem sichert er sich eine wiederkehrende Rolle in der Fox-Serie "Empire".

Musikalisch setzt er vorerst auf Kollabo-Projekte. Mit den kalifornischen Kollegen B-Real von Cypress Hill und Demrick gründet er die Supergroup Serial Killers. "Serial Killers Vol. 1" (2013), "The Murder Show" (2015) und "Day Of The Dead" (2018) erscheinen jeweils zu Halloween in digitaler Form. Das von Polizeigewalt, Straßenunruhen und der COVID-19-Pandemie geprägte Jahr 2020 lässt das Trio in "Serial Killers Presents: Summer Of Sam" Revue passieren.

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Xzibit - Napalm: Album-Cover
  • Leserwertung: 4 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2012 Napalm

Kritik von Dani Fromm

Die Wiederauferstehung des Eisbären. (0 Kommentare)

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