Gestern wurde in Berlin der deutsche Musikpreis verliehen. Neben den üblichen Verdächtigen gab es auch eine Überraschung - und Ina Müller.

Berlin (aml) - Der Echo 2012 war eine Mischung aus schneller Preisvergabe, provozierenden Dankesreden (Bushido, wer sonst?) und unterschiedlichsten Auftritten. Dabei stand natürlich Marilyn Manson zusammen mit den zweifachen Gewinnern Rammstein im Vordergrund. Da schmierten sich die blonden Ansagerinnen sogar Dreck und Ruß in Gesicht und Haare, um diese außergewöhnliche Zusammenarbeit anzukündigen.

Leider wurde der Auftritt mit Manson als Lindemann-Ersatz bereits vor der Show aufgezeichnet und per Video eingespielt. Echt live dagegen: Caspers plötzlicher Einstieg in Kraftklubs "Songs Für Liam". Als hätten sie es nie ohne einander gemacht.

Eine Hommage nach der anderen

Eingeläutet wurde die Verleihung vom Moderatorinnen-Duo Barbara Schöneberger und Ina Müller mit unterschwelliger Anknüpfung an internationale Formate. Sie inszenierten gleich zu Beginn einen "Skandal" mit einem Kuss, der an die Begegnung von Madonna und Britney Spears im Jahre 2003 erinnern sollte.

Die Gewinner des Echo 2012

Für die größte Überraschung in einer insgesamt zähen Show sorgte wohl die Verleihung des Preises für Volkstümliche Musik an Andreas Gabalier, der damit die Kastelruther Spatzen nach 13-jähriger Regentschaft vom Thron gestoßen hat. Weitere Höhepunkte bildeten die Ehrung der Toten Hosen für ihr 30-jähriges Bestehen und Wolfgang Niedeckens (BAP) für sein Lebenswerk. Niedecken war eine rührende Rede von Campino gewidmet, der als Düsseldorfer ausgerechnet einen Kölner Musiker verehrt wie keinen anderen.

Wenig Internationalität, zu viel Ina Müller

Dass einem der Abend so lang vorkam, lag auch an der Omnipräsenz von Ina Müller, die nicht nur für "Inas Nacht" den Preis als Medienpartner des Jahres erhielt, sondern auch den als nationale Rock/Pop-Künstlerin. Müller und Schöneberger sind ja schon einzeln schwer zu ertragen, im Duo vervielfältigte sich das Nerv-Potenzial noch einmal.

Ein wenig mehr Engagement und Enthusiasmus, und ein bisschen weniger Handy-Filmerei und Ina Müller hätte dem Ganzen vielleicht mehr Glanz verleihen können. Was auch fehlte: der von Jan Delay scherzhaft angekündigte Preis für "Regional Dubstep".

Fotos

Ina Müller

Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger) Ina Müller,  | © laut.de (Fotograf: Lars Krüger)

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48 Kommentare

  • Vor 12 Jahren

    Also bitte, Sido und Bushido waren die einzigen Künstler die authentisch rüber kamen. Der Rest war doch gekünstlet und darauf bedacht brav Speichel zu lecken und in gewisse Körperöffnungen zu kriechen. Der Echo wird von Jahr zu Jahr ekelhafter.

  • Vor 12 Jahren

    Kann mit der Verleihung auch nichts anfangen.
    Rammstein zusammen mit Manson ist zwar ganz nett, aber nicht vor dem Publikum...

  • Vor 12 Jahren

    Nochmals mein Blog, war da ja schneller als laut.de

    War gestern auch eine bebührende und berührende Ehrung beim Echo für sie. Und das Amy Winehouse Tribute von den Sängerinnen war auch echt gut, besonders die Nichte von hier hat eine mordsmässig gute Stimme. Auch Aura Dione ist mir positiv aufgefallen. Lana seufste ihren Song (wobei ich mir nebenher dachte, was da Dieter B. wohl bei so einem Castingauftritt für einen Sch....dazugegeben hätte...), es kommt eben nicht auf die perfekte Stimme an, sondern auf Austrahlung. Aber - eine megainteressante cooles Girl, die hat was, diese unterkühlte Art....;
    Die beiden älteren Moderatorinnen haben auch voll abgerockt, beide. Gut war auch, dass keine Werbeunterbrechung war. Campino kann echt gut reden (musste zwar zwischendurch wohin und hab nicht alles gehört), aber - der könnte auch so Profiredner oder Politiker werden. Lena's Rede fand ich - etwas überspielt...zu profimässig.Die Dankesrede von JupiterJones war echt rührend,die von der Müller an die Exfreunde ---und ihre Tasche, auch Höhepunktig (wie ja die Schöneberger), Frida sieht auch nur mit Kapuze und ohne was darunter zum Anpeißen aus, Lena -fand ich ihre Rede etwas übertrieben geschauspieltert....; Höhepunkt bei den Acts fand ich Kraftclub mit Casper, ganz große Klasse, (was dahinter gleich folgte von Rammstein und Manson - was war das denn? ein Anhängsl? ganz lahme Angelegenheit, da hätte Mänson doch Oomph! als Band nehmen sollen, da wäre mehr abgegangen!) Sido und Bushido - vollkommen verdient, cooler Auftritt und heiße Begleitladys haben die beiden. Bisschen frech war er gegenüber Udo, aber der -ist Lindenberg wirklich so? naja. Coole Socke eben. Gute Veranstaltung, wie gesagt, ein Auftritt von Oomph! hätte da noch mehr draus machen können.

    Natürich nicht zu vergessen (was ich fast vorhin ja hätte---) Helene Fischer sieht knackig aus. Da könnt ich mir mal ein Duett mit Dero gut vorstellen. Und Andreas Gabalier - Gratulation! Ich kenn den ja auch schon gaaaaaanz laaaaange, ganz tolle Klasse und der passt auch super zur Echoverleihung dazu, hätte auch gleich 'a Lead fia die Echobesucher singan' sollen......(Falls wer Übersetzungsprobleme hat, ich kann übersetzen...)

  • Vor 12 Jahren

    Ihr zwei seid ja köstlich :D

    @stummerzeuge: Also, wenn ich in Programmkinos mit deutschen Filmen gehe, werde ich nur noch trauriger. Vielleicht bin ich etwas zu verwöhnt von internationalem Kino, kann ja sein. Aber so prätentiös, trist, langweilig, dabei gleichzeitig gefällig, billig und berechnend wie das deutsche sehe ich kein anderes.
    Nun ja, Street Art ist ja ein sehr umstrittener Begriff. Die hunderte von Kilometern auf der Autobahn betrachtet bis auf sehr, sehr wenige Menschen, die meistens selber Sprayer etc. sind, im Prinzip niemand. Zumal man meistens auch mit 150 Sachen an ihnen vorbeirast. Auch in den Städten sind es nur sehr wenige, welche es zu schätzen wissen, wenn der öffentliche Raum bemalt wird. Das Epizentrum der Street Art ist nun wirklich nicht hier, das ging schon längst in Großbritannien los und genießt in unseren Nachbarländern auch einen weitaus besseren Ruf. Bei Deutschrap kenne ich mich wegen weitgehendem Nichtgefallens nicht besonders gut aus, trotzdem weiß ich, daß auch der deutsche Hip Hop in einer ganz eigenen Blase agiert und international nun absolut keine Rolle spielt - mal abgesehen von den Fantas.
    Ich sehe nach wie vor praktisch nichts Künstlerisches, was über die "deutschen" Qualitätsansprüche hinaus noch relevant wäre. Ich vermute stark, daß dies zum Teil mit unserem grauenhaften Bildungssystem zusammenhängt, denn kaum etwas verlangt einen so umfassenden Bildungs- und Bewertungshorizont wie die Kultur. Da kommt vermutlich auch die "dumpfe Masse" her, die Du beschreibst. Es ist vielleicht ein Teufelskreis, daß die Künstler mit Ambitionen hier kein Publikum oder Geldgeber finden und dementsprechend ins Ausland fliehen und mit der Zeit die "unkultivierten" Konsumenten auch die Entscheidungen darüber fällen, welche Künstler sie unterstützen möchten. Der umgekehrte Weg ist vermutlich der künstlerisch wertvollere: Ein Musiker oder Filmschaffender erschafft die Werke auf seine kreative Weise, mit allen Ecken und Kanten, und erst daraufhin kommen die Leute, setzen sich damit auseinander und fällen dann die Entscheidung, ob sie es unterstützen wollen.

  • Vor 12 Jahren

    Deutscher Hip-Hop hat schon einige gute alben hervorgebracht, jedoch hat @ragism im großen und ganzen schon recht, richtig gute deutsche Filme sind eine Außnahme und auch die gesamte "Pop" Musik (ich mein das als gesamtbegriff) fällt meiner Meinung im vergleich ab, natürlich muss man aber auch sagen das gerade die USA auch sehr fiel Schund in die Welt hinausbringt, in der Musik und in Filmen