"Kinderzimmer Productions in der jetzigen Form ist gestorben", so lässt Frontmann und Rapper Henrik von Holtum alias Textor nach dem Konzert in Wiesbaden gegenüber laut.de verlauten.

Wiesbaden (dhi) - Elf Jahre nach ihrem 96er-Debüt "Im Auftrag Ewiger Jugend Und Glückseligkeit" heißt es Abschied nehmen von Kinderzimmer Productions. Wie Textor und Quasi Modo gegenüber laut.de im Interview berichten, hat es sich bald ausgespielt im Kinderzimmer. Ganz von der Bildfläche verschwindet das Duo zwar nicht, derzeit wisse man aber noch nicht genau, wie es weiter geht.

Sicher ist, dass neue Musik nicht mehr unter dem Label Kinderzimmer Productions erscheinen wird und auch stilistisch neu klingen darf. "Es könnte auch Punkrock sein, wer weiß." Gründe für das überraschende Aus eines der Urgesteine des deutschen Hip Hops sind nach eigenen Angaben die persönliche wirtschaftliche Situation sowie die momentane Krise des Musikmarktes.

Bereits vor wenigen Monaten erklärten die beiden Ulmer gegenüber laut.de, dass ihre Einnahmen zurückgegangen seien. Man wollte aber die Zahlen des neuen Albums und die Resonanz auf die Konzerte abwarten. Beide Zahlen waren wieder rückläufig, wenn auch nur leicht.

Man verspüre zwar keinen Hass und möchte auch auf keinen Fall einen Feldzug gegen Downloader führen. Dennoch konstatieren sie: "Wer downloaden will, der zahlt nichts dafür." Wieso auch, wenn man doch alles umsonst bekommen könne. Der Künstler sei bei rückläufigen Umsätzen das schwächste Glied der Kette.

Der Hauptgrund für den Split sei jedoch die sich verändernde Welt des Hip Hop. "Wir haben in der letzten Zeit von so vielen Menschen gehört, was Hip Hop eigentlich sei ... und wir wollen da nicht mehr mitmachen. Offensichtlich haben mittlerweile andere die Definitionsgewalt darüber, was Hip Hop ist und was nicht, also Leute, die Hip Hop heftiger mit Füßen treten, als wir es jemals tun könnten." Klar könne man nebenher mit irgend etwas anderem Geld verdienen und dann in drei oder vier Jahren vielleicht eine weitere Platte aufnehmen, aber "wir haben da keine Lust mehr drauf."

Auf Nachfrage bestätigten die Schwaben, dass das im Herbst erschienene Re-Release ihres Hits "Back" im Original auf Bomb Mitte mehr oder weniger als Abschiedsgeschenk verstanden werden kann.

Wer die beiden noch einmal live, in Farbe und in Aktion sehen möchte, sollte regelmäßig die Homepage checken. Für April 2008 ist der offizielle Abschied mit einem Unplugged-Konzert in Dortmund geplant. Unter diesen Gesichtspunkten erscheint eine ihrer Textzeilen in einem ganz neuen Licht: "Deutsche Medien ohne uns ist Fernsehen ohne Fernbedienung: dröge aber möglich."

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42 Kommentare

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  • Vor 17 Jahren

    Doppelpost

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  • Vor 17 Jahren

    @Anonymous (« das geschäft ist eben hart, und werdann nicht die nötige innovation(musikalisch wie auch marketingtechnisch) und/oder das entsprechende durchhaltevermögen im konkurrenzkampf besitzt, kann einpacken. so eben hier geschehen »):

    Sag mal, hast du die nur einmal gehört? :rolleyes:

    Abgesehen davon, hast du überhaupt mal den aktuellen Rap verfolgt? Nennst du die erfolgreichen Künstler innovativ? Optik Records, ersguterjunge (allein bei dem Namen könnt' ich kotzen), Aggro Berlin und die ganzen kleinen Dreckslabels wo z.B. Hecklah & Coch, Frauenarzt und der Mist gesigned sind, befinden sich in den Charts.

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  • Vor 16 Jahren

    @Horst Fux (« @Anonymous (« das geschäft ist eben hart, und werdann nicht die nötige innovation(musikalisch wie auch marketingtechnisch) und/oder das entsprechende durchhaltevermögen im konkurrenzkampf besitzt, kann einpacken. so eben hier geschehen »):

    Sag mal, hast du die nur einmal gehört? :rolleyes:

    Abgesehen davon, hast du überhaupt mal den aktuellen Rap verfolgt? Nennst du die erfolgreichen Künstler innovativ? Optik Records, ersguterjunge (allein bei dem Namen könnt' ich kotzen), Aggro Berlin und die ganzen kleinen Dreckslabels wo z.B. Hecklah & Coch, Frauenarzt und der Mist gesigned sind, befinden sich in den Charts. »):

    wie schon gesagt, es "überlebt" aber nicht der, der am innovativsten ist, sonder der, der am meisten kohle macht, die meisten leute anspricht.that´s business, innovation hin oder her.am ende zählt der kommerzielle erfolg

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