Der Kneecap-Rapper Mo Chara soll auf einem Konzert die Hisbollah-Flagge geschwenkt haben. Die Band spricht von "politischer Polizeiarbeit".
London (drö) - Der Rapper Mo Chara (bürgerlich Liam O'Hanna) des irischen Rap-Trios Kneecap muss vor Gericht. In der Anklage wird ihm vorgeworfen, die Flagge der Terrororganisation Hisbollah auf einem Kneecap-Konzert gezeigt zu haben. Die britische Polizei teilte gestern mit, dass er sich nun eines Terrordeliktes zu verantworten habe.
Das besagte Konzert fand im vergangenen November in London statt. Der 27-Jährige habe die Flagge "auf eine Weise oder unter Umständen gezeigt, die den begründeten Verdacht erwecken, dass er ein Anhänger einer verbotenen Organisation ist". O'Hanna soll am 18. Juni vor dem Westminster Magistrates' Court in London erscheinen.
In einem Statement geben sich Kneecap uneinsichtig. "Wir leugnen diese 'Anschuldigung' und werden uns vehement verteidigen". Es sei "politische Polizeiarbeit" und "Ablenkung". "Wir sind nicht die Geschichte, sondern der Völkermord", schreiben sie weiter. Die Regierung wende das Anti-Terror Gesetz gegen sie an, weil sie "eine auf die Bühne geworfene Flagge gezeigt habe".
Zuletzt waren Kneecap von den deutschen Festivals Southside und Hurricane ausgeschlossen worden. Zuvor waren sie wegen ihres Coachella-Auftritts kritisiert worden, bei dem sie sich auf der Bühne für Palästina und gegen Israel positionierten. Mittlerweile sind auch die drei geplanten Deutschland-Shows des Trios in Köln, Berlin und Hamburg abgesagt.
Gegen Antisemitismus- und Gewaltvorwürfe setzt sich die Gruppe seither zur Wehr. Die Polizei hatte bereits vor einigen Wochen die Ermittlungen wegen zu Gewalt aufrufenden Parolen und des nun angeklagten Zeigens der Hisbollah-Flagge aufgenommen.
1 Kommentar mit 11 Antworten
Sie können ja mal ihre Idole von Hamas und Hisbollah fragen, ob sie dort auftreten können. Sie wären wahrscheinlich aber überrascht, was die von (ihrer) Musik halten.
... ach, was. Jeder Reisende weiß, wie oft man auf der Welt zum Tee trinken eingeladen wird. Selbst die Taliban sind diesbezüglich eindeutig in Erscheinung getreten. Wenn man mal mit den Leuten spricht, stellt sich schnell heraus, dass das alles gute Typen sind, so wie Giovanni ...
Ja genau, Ritzi, deswegen sind 50.000 Tote inklusive Kindern auch gerechtfertigt und man sollte lieber dafür protestieren, dass sich Palästina einfach Israel unterwirft.
Darüber hinaus ist Israel mit seinen orthodoxen Vertretern in der Regierung auch nicht die gerade die Speerspitze der atheistischer Progressivität. Nur mal so beiläufig gesagt, weil viele das mit diesem tausendfach hervorgebrachten Argument mal mehr, mal weniger bewusst implizieren.
Ah gut, endlich wieder täglich Kommentare zum Lesen...
Jo, der Groß-Mufti von Jerusalem hat ja weiland sogar mit dem Föhrer Tee getrunken. Können ja so verkehrt nicht gewesen sein, die Dudes. Man hätte halt nur mal mit ihnen sprechen müssen.
Oh ja, der Großmufti. Wer kennt ihn nicht? Überall wird er gelesen in den Gemeindezentren von Gaza. Die echt gut gemachten Biopics über ihn sind richige Kassenschlager, und online hab ich mir auch Fan-Bettwäsche aus Ramallah liefern lassen. Richtig wichtiger Dude, noch heute. Finds knorke, dass ihr euch so sehr dafür interessiert, wie die Menschen alle so drauf sind in Palästina. Man merkt einfach, dass ihr euch schon oft mit Palästinensern unterhalten, viele Reiseberichte und Reportagen gesehen habt...
Zumindest Hamas und Hisbollah dürften heute noch die gleiche Einstellung zu Juden haben, wie seinerzeit der Mufti und sein Duzfreund Adolf.
Mir ging es eher um die strunzdämliche Einlassung, dass man doch auch mal mit den Taliban ein Tässchen Tee trinken könne, um zu merken dass das doch eigentlich dufte Typen sind. Aber gut...
... das einzige, was bei mir dufte ist, sind die Mufti-Socken im Sommer
Da tun sich ja olfaktorische Abgründe auf
Oh ja, wenn man so grob geschätzt und pi mal Daumen davon ausgehen dürfte, dass die alle so ungefähr diese Einstellung haben könnten, dann sollte man die natürlich in Grund und Boden bomben, logo.
Wer in Schulbüchern lernt, dass Israel der Feind sei, dann wird der auch als Erwachsener nicht viel anders denken.
In meinen Schulbüchern stand mal, dass Bauarbeiter mit Schaufeln baggern. Diese 4 in Sozialkunde werde ich mein Leben lang nicht vergessen.