Die Iren standen zuletzt wegen ihrer Israel/Palästina-Botschaften auf dem Coachella Festival in der Kritik.
Konstanz (drö) - Die irische Hip Hop-Gruppe Kneecap wird nicht auf dem Southside und dem Hurricane Festival auftreten. Das bestätigte das Trio aus Belfast in einem Instagram Post. Gleichzeitig promoten sie ihre ersten drei Headline-Shows in Deutschland. Auch die beiden Festivals haben bereits bestätigt, dass Kneecap in diesem Jahr nicht auftreten werden.
Die Gruppe machte zuletzt wegen ihrer Coachella-Auftritte Schlagzeilen. Auf der Bühne hatten Kneecap Parolen wie "Fuck Israel, Free Palestine" eingeblendet, Medien berichteten zudem von "Free Palestine"-Gesängen. Den Berichten zufolge wurden einige Szenen des Auftritts nicht im offiziellen Livestream gezeigt, die Gruppe schrieb hierzu: "Und das war nicht das Einzige, was gestrichen wurde – auch unsere Berichterstattung über den von den USA unterstützten Völkermord in Gaza wurde nicht gezeigt. Nächsten Freitag, beim Coachella, wird das wieder in Ordnung gebracht".
Bei ihrem zweiten Coachella-Auftritt hielt Kneecap-Mitglied Mo Chara eine Ansprache, in der er der Menge mitteilte: "Die Iren wurden vor nicht allzu langer Zeit von den Briten verfolgt, aber wir wurden nie aus dem verdammten Himmel bombardiert und konnten nirgendwo hin. Die Palästinenser können nirgendwo hin, es ist ihre verdammte Heimat und sie bombardieren sie aus dem Himmel".
Kneecap werden mit irischem Republikanismus assoziiert, sie setzen sich für eine Wiedervereinigung der Insel ein. Ihre Musik in irischer Sprache gilt als Akt des Widerstandes gegen die britische Regierung und andere politische Akteure. Zudem fordern sie öffentlich ein unabhängiges Palästina, bereits vor der Zuspitzung des Konfliktes 2023. Auf dem Coachella Festival warfen sie Israel Genozid vor.
Some uncensored messaging to Coachella ??? pic.twitter.com/WbHZBrCZl5
— KNEECAP (@KNEECAPCEOL) April 19, 2025
Mediale Aufmerksamkeit erlangte vor allem Sharon Osbournes Kritik an dem politischen Auftritt der Gruppe. "Coachella 2025 wird als ein Festival in Erinnerung bleiben, das seine moralische und spirituelle Integrität in Frage stellte", schrieb sie auf X. Sie respektiere zwar das Recht, die eigene Meinung frei zu äußern, eigene Konzerte seien hierfür aber ein besserer Ort – und nicht Festivals. "Diese Band unterstützt offen terroristische Organisationen", schrieb sie weiter und forderte eine Aufhebung der Arbeits-Visa der Band.
Coachella 2025 will be remembered as a festival that compromised its moral and spiritual integrity. Goldenvoice, the festival organizer, facilitated this by allowing artists to use the Coachella stage as a platform for political expression. At a time when the world is… pic.twitter.com/moqSVyC2hs
— Sharon Osbourne (@MrsSOsbourne) April 22, 2025
Nun sollen Kneecap und ihre bisherige US-Bookingagentur Independent Artist Group (IAP) tatsächlich die Zusammenarbeit beendet haben. Gegenüber der Fachzeitschrift The Hollywood Reporter soll ein Vertreter des Unternehmens dies bestätigt haben. Nähere Informationen sind nicht bekannt, auch nicht, welche Auswirkungen der Schritt für die noch ausstehenden US-Shows der Gruppe haben wird.
Laut der Jüdischen Allgemeinen soll das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Absageforderungen an die deutschen Festivals Southside und Hurricane gesendet haben. Das Junge Forum begrüßt die Entscheidung, Kneekap von den beiden Festivals auszuschließen. "Bereits im November 2024 hatte die Band bei einem Konzert in Großbritannien ihr Publikum zu Rufen wie 'ooh ahh Hezbollah' und 'up Hamas, up Hezbollah' animiert und dabei die Fahne der in Deutschland verbotenen Terrororganisation Hisbollah in ekstatischer Weise vorgeführt. Wer Terrororganisationen wie die Hisbollah oder die Hamas unterstützt oder verherrlicht, darf auf Konzertbühnen keinen Platz haben", heißt es in einem Statement auf Instagram.
12 Kommentare mit 135 Antworten
Schwierig. Die Iren sind generell ziemlich radikal bei Thematik, sieht man ganz gut auf Reddit.
Generell akzeptiere ich auch deren Meinung, nur bei der Hamas und Hisbollah Gesängen hört es halt auf. Wobei ich dafür bis auf die Jüdische Allgemeine keine Quellen für gesehen habe.
Hab ein Video gefunden, Link versehentlich in nen neuen Faden gestellt.
Allerdings wurde das von einer Person gerufen, nicht der gesamten Band und nicht das ,Publikum animiert'. Ich weiß auch nicht genau, was mit der Fahne der Hamas gemeint ist. Die Palästina Fahne? Oder übersehe ich was? 'up Hamas, up Hezbollah' is daneben, keine Frage. Aber die Aussage des jungen Forums halt auch einfach so nicht richtig. Wenn, dann schon bitte sauber recherchieren.
Ich frag mich, warum es eigentlich nicht geschafft wird, sich mal in Ruhe und diskursiv damit auseinander zu setzen, statt gleich den autoritären Vorschlaghammer rauszuholen.
Hamas feiern ist Dreck. Das ist so ne Grenze, da sollte sich auch niemand mehr beschweren, wenn er oder sie als Antisemit bezeichnet wird, das ist dann so. Unterhalb dieser Grenze wird meines erachtens oft zu schnell und nicht gerechtfertigt von Antisemitismus gesprochen.
https://www.dailymotion.com/video/x9ie5qs
Finde ich jetzt weniger extrem als im Artikel behauptet. Auch wenn Hamas bejubeln echt ein No-Go ist.
Israel macht halt mit ihrem 24/7 Bombenangriffen (übertrieben gesagt) beste Werbung für die Hamas international. Ist nur ne Frage der Zeit bis die noch mehr öffentliche Unterstützung bekommen.
nach dem was im artikel steht, bin ich irgendwie fest davon ausgegangen, dass die den SAM song gesungen haben nur halt nicht "up th'Ra oohhh aaaahhh up th'Ra " sondern halt "up hamas oooohhh ahhhh heezbollah" aber das gezeigte ist halt wirklich eher lame.
Ausnahmslos jede Diskussion über den Krieg in Nahost, die online stattfindet, wird früher oder später heimgesucht von den ewig Gestrigen, die ihr jeweiliges Täter-Opfer-Narrativ durchdrücken wollen und ausrasten, wenn sie auf Widerspruch treffen. Am besten alle miteinander in die nächste Rakete setzen und zum Mond schießen, damit sie sich dort weiterkloppen können.
Und du hobelt dir hier weiter einen auf Lindemann. Kannst dann gern zum Mars Weiterfliegen.
Der interessanteste Mechanismus dieser Debatten ist, dass alle Diskutierenden eigentlich auf einer Wellenlänge sind ("Zivilisten zu morden ist widerlich", "Hamas sind eine verachtenswerte Terrororganisation", "Israel repräsentiert nicht alle Juden und handelt falsch/übertrieben"), aber dann wiederum sich gegenseitig vorwerfen, bestimmte Punkte nicht so zu meinen oder durch Tendenzen in den jeweiligen Beiträgen zu ermitteln, dass man doch ein Anhänger von Israel oder Hamas sei und seine kritischen Ansichten gegen diesen und jenen nur vorgibt. Oder, die Light-Variante: Dass das Gegenüber die jeweilige Partei zwar nicht mag, aber am Ende durch seine Aussagen doch irgendwie unterstützt.
Diskussionskultur in der Linken. Established.
Das ist eher ein Ding von Persönlichkeiten, nicht von Ideologie.
Ich glaube mit der Aussage ist Funky_Bob überfordert.
Meinst du? Als jemand, der seit mittlerweile Dekaden in diversen gemeinhin als "links" bezeichneten Zusammenhängen zu diversen Themen diskutiert hat, halte ich das für ein gut erkennbares Muster. Das ist nicht natürlich nicht losgelöst von Persönlichkeiten, was ich aber auch an keiner Stelle behauptet hab.
Und insbesondere der Israel-Palästina-Konflikt ist doch ein Paradebeispiel für ein Thema, bei dem sich die sog. Linke traditionell aufreibt und spaltet.
Was ich tatsächlich weniger beobachtet habe: Der Gegenseite beim kleinsten Dissenz Dummheit und Überforderung vorzuwerfen. Aber auch das ist sicherlich "eher ein Ding von Persönlichleiten".
Wichtige Ergänzung: Die DEUTSCHE Linke ist hier gespalten. Global ist die Meinungslage bei "der Linken" da ziemlich eindeutig. Man beruft sich vor allem auf die Grundtugend, bei einer Gewaltlage vor allem auf der Seite der Schwächeren zu stehen.
Die globale Linke hat nicht viel zu melden. Das zeigt uns der reinigende Backlash, den wir derzeit rund um den Planeten beobachten können. Demzufolge ist es vollkommen irrelevant, was die globale Linke denkt oder fordert.
Wie ist das eigentlich? Redet die globale Linke auch von "bewaffneten Aufständischen"?
"reinigender Backlash"
Depp.
Plapperst du eigentlich alles nach, was man dir im Incel-Forum vorkaut? Lösch dich endlich!
Dafür muss ich nur die Wahlergebnisse betrachten. Wie Sieger seht ihr da nicht aus.
Ach, sobald die bei Spiegel & Tagesschau aufgehört haben zu koksen, löst sich der ganze Käse in Luft auf.
Interessant, ich muss mir nur die Kommentarspalten betrachten, dort siehst du auch nicht gerade wie ein Sieger aus, sondern eher wie der traurigste Incel, der sich aufgrund sozialer Isolation nen wahnhaften Überlegenheitskomplex zusammenzimmert. confirmation bias ist schon lustig, mmh?
Pauschal auf der Seite der / des Schwächeren zu stehen, ist selbstverständlich keine Grundtugend der Linken und sollte keine Grundtugend von irgendwem sein. Das ist bequem und einfältig. Zu beobachten ists natürlich trotzdem, daher auch zu Teilen absurdeste Sympathien für allerschlimmste Gruppierungen und Ausblenden jeglichen, sonstigen Kontexts.
Ansonsten: "Reinigender Backlash", hilfe.
Wenn man 1. sagt, man sei "links", man 2. sagt, die Linken stehen auf der Seite der Schwächeren, man 3. quasi sagt, c3PO und Co seien Schwachmaten, also nach meinem Verständnis die Schwachen, dann folgt daraus 4. logisch betrachtet was? Ansonsten das was Cooler Typ sagt, mit der Einschränkung, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob hier die Wellenlänge (Zivilisten morden ist widerlich, Israel handelt - seit geraumer Zeit - falsch und repräsentiert nicht alle Juden) wirklich eine gemeinsame ist. Ich fürchte, hüben wie drüben kommt das übliche Relativierende, es komme auf den Kontext an, zum Tragen. Ich bin mir leider nicht sicher, ob jeder hier die BEIDEN folgenden Sätze (oder ensprechende) unterschreiben würde: "In Israels aktueller Regierung sitzen Kriegstreiber, die das Ziel verfolgen (und praktisch umsetzen), den Staat Palästina zu verhindern und dabei jegliche Opfer auf palästinensischer Seite in Kauf nehmen. Hamas und Hisbollah sind Kriegstreiber, die es sich zum Ziel gesetzt haben (und durch Anschläge versuchen, umzusetzen), Israel dem Erdboden gleichzumachen und alle Juden zu vernichten."
Sorry, es fehlt Satz 3: "Alles das (Sätze 1 und 2) ist verachtenswert und grundfalsch."
@verhuscht Satz 3 macht Sinn. Deine beiden Sätze davor zeigen allerdings dass du von der Geschichte und Geopolitik absolut keine Ahnung hast.
Danke für diese Mitteilung, liebes Krabbencokeziehrohr. Ein wichtiger, vor allem gut begründeter Beitrag. Kommunikativ hervorragend. So kommen Menschen ins Gespräch!
Satz 3 macht nur Sinn, wenn man dort dir Namen der Anti-Imps aufführt. Also Ragism und die anderen 20 hier.
Vielleicht wärst du, Krabbencoke, ja so nett, mir in einfachen Worten zu erläutern, was so grundfalsch an den Sätzen 1 und 2 ist. Ich bin in der Tat kein Geschichts- und Geopolitikexperte und (fast) immer bereit, was dazuzulernen, zu korrigieren etc. Denn wenn ich mir einer Tatsache bewusst bin, dann der, dass ich ne klitzekleine Bratwurst im „geopolitischen und geschichtlichen Gesamtgefüge“ bin und - Überraschung - mehrmals am Tag und auch grundlegend danebenliegen kann. Also, erklär mal bitte die wesentlichen Fehler (in einfach, das hier ist kein wissenschaftlicher Austausch).
Ich checke auch nicht so recht, wie Satz 3 Sinn machen soll, wenn Sätze 1 und 2 unzutreffend sein sollen - so verstehe ich dich jedenfalls.
(Aber vielleicht passiert auch gerade leider das, was ich meinte: es gibt leider noch nicht einmal einen Ansatz von Minimalkonsens oder zumindest den Willen dazu, sondern es geht um Details, um Rechthaben, um Deutungshoheit, darum, den andern zu beleidigen - was wirklich nicht gut klappt, weil, wie gesagt, ich mir meiner Bratwursthaftigkeit (allerdings auch der sämtlicher Mitmenschen) bereits bewusst bin.)
Magst es vielleicht dumm nennen, links zu sein, IAllen. Aber egal nach welcher Definition - man kommt nicht drum herum, dass es zumindest formuliertes Ziel einer linken Gruppierung oder Partei sein muss, benachteiligte, diskriminierte, verfolgte, materiell schwache Bevölkerungsgruppen zu unterstützen. Und ja, das schließt Juden selbstverständlich mit ein. Was "bequem" und "einfältig" am Anliegen sein soll, diese weitgehend Machtlosen vor Schaden zu bewahren, behalte besser mal für Dich.
Wenn man in der Sache "Israel / Palästina" meint, "die Juden" (eigentlich MUSS Israel als Gegensatz zu "Juden" gemeint sein, aber hier lass ichs mal stehen als allerletzte mögliche Bastion einer "linken" Position zu Gunsten Israels) seien hier die Benachteiligten, Diskriminierten, Verfolgten, materiell Schwachen, dann hat man sich dermaßen weit von der Sachlage entfernt, dass man im Grunde auch böse Hexen im tiefen Schwarzwald suchen könnte.
@verhuscht Finger weg von jeder Art von Buch/Doku usw. die meint dir in 10 Minuten alles erklären zu können. Das ist alles nicht einfach und es gibt jede Menge schlecht recherchierten Schrott. "Nahostkonflikt. 100 Seiten" von Reclam ist z.B. so ein Buch das in überheblicher Weise ein absolut tendenziöses und verzerrtes Bild wiedergibt.
Als Startpunkte für deine Eigene Recherche und um die Komplexität zu begreifen empfehle ich dir z.b. mal die Arte-Doku "Evangelikale und die letzte Schlacht", die recht gut Recherchierte Last Week Tonight Folge vom 13.11.2023, oder aktuell die "The Settlers" Doku von Louis Theroux bzw. die vorausgegangenen Dokus zum Thema. Natürlich immer im Hinterkopf behalten dass hier durchweg extreme Standpunkte wiedergegeben werden. Von da aus kannst du dann in die Tiefe gehen. Ich empfehle dazu noch Dokus/Bücher über der Libanon, z.b. "Beirut - eine zerrissene Stadt" von 1988 (wohlgemerkt dass danach noch einiges an Scheisse da abgibt), eins der wenigen halbwegs umfassenden deutschsprachigen Bücher zum Thema. Oder auch eigene Recherchen zu Rabin, zum Thema Kolonialisierung (angesichts der aktuellen Waldbrände ist das Thema Koloniale Umweltpolitik ganz interessant, Haaretz hat da interessante Artikel), zur Nakba, usw.
Ich denke mal du wirst dann irgendwann merken dass ein Teamdenken wie beim Fußball beim Thema Nahost nicht funktioniert. Alle Seiten haben ganz gewaltig Dreck am stecken. Leidtragend ist die Zivilbevölkerung, auf allen Seiten
Danke. Dann sind wir doch beieinander. „Alle Seiten haben ganz gewaltig Dreck am stecken. Leidtragend ist die Zivilbevölkerung, auf allen Seiten.“, ist im Grunde das, was ich zum Ausdruck bringen wollte. Dass es komplexe Hintergründe, Verflechtungen etc. gibt, ist klar. Ein paar einfache Aussagen lassen sich bei aller Komplexität ja meist treffen.
Zu einem Team gehöre ich nicht. Ich verabscheue Gewalt von Individuen gegen Unschuldige. Ich verabscheue (in größerem Maße) Gewalt von Gruppierungen gegen Unschuldige. Ich verabscheue (in noch größerem Maße) staatliche Gewalt gegen Unschuldige. So mein Grundsatz (ungeachtet von durchaus schwierigen Fragen des Völkerrechts, wann und in welchem Umfang ausnahmsweise zivile Schäden und Tote ggf. nicht zu verhindern und damit rechtmäßig sind; ich kenne aber glaube ich niemanden, der meint, die israelische Regierung hätte diesen schwierigen Bereich nicht mehrfach und wiederholt verlassen, siehe die Haftbefehle des Internationalen Strafgerichtshofs gegen u.a. Netanjahu).
@Ragism Ziel einer politischen Linken muss es sein, Strukturen zu beseitigen, die Menschen sozial und ökonomisch an Ränder drängen, anstatt eine Romantisierung der "Schwächerstellung" zu betreiben, die lediglich der eigenen Profilschärfung dient und im harmlosesten Fall jovialen Charakter hat.
Und Ziel einer Linken sollte es vorallem sein, progressive Ideologien, die Marginalisierungen aufheben, statt reaktionärer Ideologien, die Marginalisierungen betreiben zu unterstützen, unabhängig davon, ob diese nun von einer stärken oder schwächeren Gruppierung getragen werden, sonst müsste man mitunter und je nach Konflikt auch auf der Seite von Nazis stehen. Erst recht für keinen Linken der Welt, sollte hier etwas anderes gelten als: je machtloser der Nazi, desto besser, und nicht etwa, je machtloser der Nazi, desto mehr Unterstützung hat er verdient. Demnach war "einfältig" noch ein Euphemismus meinerseits.
Ob Du es jetzt "sozial und ökonomisch an Ränder drängen" nennst, oder "Benachteiligte" wie ich, spielt so wirklich gar keine Rolle.
Mal abgesehen, dass Du auch nach Deiner Definition unmöglich auf der Seite Israels stehen kannst - an der Stelle, ob man auch benachteiligte Nazis unterstützen sollte, bist Du dem klassischen Irrtum erlegen, das sei nicht vereinbar mit einer linken Haltung. Ganz im Gegenteil - die erwiesenermaßen problemstiftenden bis problemfördernden Faktoren, die Nazis entstehen lassen oder sie begünstigen, würden mit einer linken, sagen wir mal "antikapitalistischen" Politik ja ebenfalls bekämpft. Faschismus ist schließlich nicht von Kapitalismus trennbar.
Aber ums mal noch einfacher zu machen: Faschisten wollen eine Welt, in der nur die "eigene" Gruppe profitiert, und andere leiden.
Linke wollen eine Welt, in der alle (ja, sogar einschließlich Nazis) ein besseres Leben haben, und möglichst niemand leidet.
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Okay, also wieder nichts verstanden, überrascht aber auch nicht.
Erstens, und das ist für dich offenbar allein schon nicht begreifbar, bin ich zwar selbstverständlich für die Existenz Israels (und wer das nicht ist, muss entweder historisch vollkommen blank dastehen oder jegliche Empathie verloren haben), aber sicher nicht für die aktuelle Politik / politische Führung Israels.
Es geht selbstverständlich auch darum, durch strukturelle Veränderungen, Nährboden für faschistische Tendenzen zu versiegeln. Dazu gehören antikapitalistische Maßnahmen.
Es ist aber grauenvoll unterkomplex, zu glauben, faschistische Ideologien entstünden ganz allein und ausschließlich durch Marginalisierungen oder ökonomische Abgehängtheit. Da ignoriert man die komplette Studienlage hierzu.
"an der Stelle, ob man auch benachteiligte Nazis unterstützen sollte, bist Du dem klassischen Irrtum erlegen, das sei nicht vereinbar mit einer linken Haltung."
"Linke wollen eine Welt, in der alle (ja, sogar einschließlich Nazis) ein besseres Leben haben"
Ahahahahahaha. Die komplette Idiotie in zwei Sätzen, aber da wundert man sich über deine vergangenen Ausführungen längst nicht mehr.
Eine Linke will eine Welt, in der Nazis nicht mehr existieren, nicht eine Welt, in der es (zurückgedrängten) Nazis (endlich wieder) besser geht (wtf?). Das politische Programm einer jeden linken Partei richtet sich gegen Wünsche und Sehnsüchte von Faschisten und wägt diese nicht ab, damit es auch diesen gut geht.
So ist bspw. auch die Arbeit eines Sozialarbeiters, der sich einem Jugendlichen zuwendet, welcher in die rechte Szene abgeglitten ist, keine Unterstützung eines Nazis, sondern die Unterstützung eines Jugendlichen und bleibt dabei stets eine Bekämpfung der rechtsradikalen Ideologie. Somit ein Kampf gegen Nazis, nicht für sie. Im Einzelnen geht sowas mal gut, mal nicht. Im Großen braucht es unter anderem struktuerelle Veränderungen, aber keiner wird mit dem Finger schnippen, der Kapitalismus ist abgeschafft und obendrein mit ihm direkt aller Faschismus dieser Welt. Das ist schon im ersten Punkt weltfremd, in der Schlussfolgerung noch weltfremder.
Wenn du dann davon schwadronierst, es wäre eine Grundtugend der Linken, bei einer Gewaltlage pauschalt auf der Seite des Schwächeren zu stehen, dann kann ich nur sagen: nein, man hätte aus linker Perspektive Nazi-Deutschland im zweiten Weltkrieg nicht besser ausrüsten sollen, damit es ein fairer Kampf wird. Und nein, man drückt einem Nazi, der einen Muslim töten will bei körperlicher Unterlegenheit keinen Baseballschläger in die Hand, damit die Chancen gleich verteilt sind. Und nein, es heißt nicht Antifaaußerderfaistbenachteiligt.
Im Grunde hast du einen einzigen Leitsatz, auf dem sich deine gesamten Ausführungen begründen. Und sei mir nicht böse, aber das ist dünn und einfältig.
Na, wenn das nicht mal ein dicker Strohmann ist. Ich habe nichts davon behauptet, was Du hier vorlegst, um es zu zerpflücken.
Ich habe nicht gesagt, der ökonomische Teil sei die einzige Ursache für Faschismus. Und Du wirfst mir das Eine vor, nur um direkt danach genau meinen Punkt zu unterstützen. Wenn ein Sozialarbeiter sich mit einem Nazi beschäftigen muss, dann wird er ihn ja nicht verprügeln. Seine Aufgabe ist es, ihn dabei zu unterstützen, sein Leben zu bewältigen und schädliches Verhalten einzudämmen. Er erfüllt eine sozialpolitische Aufgabe. Sozusagen eine "linke".
Darüber hinaus sind Armut und Perspektivlosigkeit erwiesenermaßen sehr verstärkende Faktoren bei der Entstehung von Rechtsextremismus. Wenn man diese bekämpfen will, hat man GAR KEINE ANDERE WAHL, als die Lebensbedingungen von ALLEN zu verbessern, also auch die der Nazis.
Für einen, der mir immer wieder vorwirft, zu simpel zu sein, bist Du erstaunlich beharrlich darin, zu meinen, links zu sein könne nur "Nazis aufs Maul!" bedeuten.
Samma, was für eine Wortklauberei. Natürlich ist ein Nazi in seiner praktischen Handlung, Haltung und Lebensführung für sich genommen kein Mitglied der Schwächeren, sondern qualifiziert sich wenn dann durch einen Hilferuf und Rezeptoren für Außen dafür, dass er seine Umstände verbessern kann, durch Ressourcen. Ansonsten ist er ein Unterdrücker. Das einzige, was sich die (Mitte)Linken vorwerfen lassen müssen, ist, dass sie die Gelder für solche Prozesse zu wenig bereitstellen und wirkliche Linke zu wenig Gehör finden. Wie kann man nur so dämlich sein @allen
Du siehst gerne und sehr oft Strohmänner, wo keine sind, weil du dir zum Einen den logischen Schlussfolgerungen deiner eigenen Grundbehauptungen entweder nicht bewusst bist, oder sie bewusst ignorierst, wenns dir gerade nicht passt. Eins von Beidem. Lediglich, dass du nicht behauptet hast, einzig und allein ökonomische und marginalisierende Faktoren wären die Gründe für faschistoides Gedankengut ist richtig, das stimmt. Mein Fehler.
Ist nur nicht längst so ein großer Strohmann wie du ihn am Ende deines Beitrags aufmachst, als du behauptest, links zu sein, würde für mich allein "Nazis aufs Maul" bedeuten, da zeigt sich einmal mehr deine Unfähigkeit über dichotomes Denken hinauszukommen, denn nur weil abhängig von der Ebene und Situationslage, von der wir reden, natürlich ein "Nazis aufs Maul" eine unabdingbare, notwendige und wichtige Methode ist, vollkommen ungeachtet dessen, ob der Nazi jetzt schwächer oder stärker als der von ihm Bedrohte ist, heißt das nicht, dass das in jeglicher Hinsicht gilt. Ich hab dir das sogar an sehr greifbaren Beispielen verdeutlicht, auf die du wenig überraschend bei deinem Diskussionsstil am Ende nicht mal eingehst, oder glaubst es mit der reinen Behauptung von Strohmännern beiseite gewischt zu haben, obwohl du ganz pauschal und wortwörtlich geschrieben hattest, es wäre eine Grundtugend der Linken in Gewaltlagen auf Seite der Schwächeren zu stehen.
Wirklich lustig wird es, dass du eine meiner Ausführungen davor aufgreifst, um dabei sogar selbst zu bemerken, dass dort dem Nazi nicht aufs Maul gehauen wird. Um abschließend zu behaupten, linke Perspektive würde für mich lediglich bedeuten Nazis aufs Maul zu schlagen.
Du hast auch nicht begriffen, dass bei dem Beispiel des Sozialarbeiters eben ja nicht die faschistische Charakteristik des Jugendlichen, also der Nazi unterstützt wird, sondern der Jugendliche an sich, indem die faschistische Charakteristik zurückgedrängt wird, sprich das, was den Nazi zum Nazi macht bekämpft, nicht gefördert wird. Es ist also de facto keine Unterstützung eines Nazis, sondern eines Jugendlichen.
Dass Linke dafür sorgen sollten, dass Nazis ein besseres Leben haben, wie du es ebenfalls wortwörtlich (kein Strohmann!) ausgedrückt hast, da ist der Kopf von der Tischkante nicht mehr weit entfernt. Nazis sollen sich eben nicht als Nazis wohlfühlen. Und wenn durch strukturelle Veränderungen ein Nazi kein Nazi mehr ist, dann umso besser, dann reden wir aber eben auch nicht über ein besseres Leben für einen Nazi, sondern über ein besseres Leben eines Nicht-Nazis.
Wenn tatsächlich irgendwann der Slogan der linken Bewegung lauten sollte: "Wir unterstützen auch Faschos", dann wird es allerhöchste Zeit, dass diese begraben wird und eine neue linke Bewegung entsteht.
Jungs, rafft ihr eigentlich nicht, dass ihr so weit nicht auseinanderliegt? Es wird albern, dieses kleinliche Rumbeleidigen, diese Rechthaberei. Holt euch ein Eis, hört Musik, freut euch, dass der Verfassunssungsschutz die AfD als gesichert rechtsextrem eingestuft hat (falls diese Freude möglich ist, weil ist ja der rundum böse Verfassungsschutz), läutet das Wochenende ein etc. Peace.
@Lost7 du hast es fast begriffen. Es fehlt nur noch der letzte Schritt.
Dieser Kommentar wurde vor 16 Tagen durch den Autor entfernt.
"Natürlich ist ein Nazi in seiner praktischen Handlung, Haltung und Lebensführung für sich genommen kein Mitglied der Schwächeren"
Obwohl ich bereits geschrieben hatte:
"Und Ziel einer Linken sollte es vorallem sein, progressive Ideologien, die Marginalisierungen aufheben, statt reaktionärer Ideologien, die Marginalisierungen betreiben zu unterstützen"
Schon ein bisschen witzig, wenn man den Beitrag selbst eröffnet mit ""Samma, was für eine Wortklauberei."
Meine Argumentation bewegt sich aber natürlich im Kontext dessen, was der / die Gegenüber als Begriffsdefinitionen setzt, sonst kann man direkt aneinander vorbeireden. Und dass dort bei der Kategorie schwach / stark die Ideologie bei ragism keine Rolle spielt, sondern lediglich physische Wehrhaftigkeit und ökonomisch / soziale Bedingungen, wurde ja nicht nur hier in den Ausführungen nochmals deutlich, sondern auch in längst zurückliegenden Beiträgen, in denen Hamas als Widerstandskämpfer romantisiert wurden, oder jüngsten, in denen man das Abfeiern von Hamas und Hisbollah mal bisschen lockerer sehen sollte, dann weiß man, mit was man es zu tun hat. Und darum geht es hier, mit Wortklauberei hat das wenig zu tun.
und @verhuscht doch, da liege ich sehr weit weg von.
Upps... war ein Versehen, Sorrrrrry
@verhuschi
Naja, freuen... wer sind die Nächsten? Na, kommste' von alleine drauf? Welche Interessen werden in Wahrheit vertreten? Ich geh zur Entspannung jetzt baden und freu mich auf meinen neuen Einhorn-Bademantel
Also der eine oder andere würde wahrscheinlich etwas ähnliches sagen wie, dass die Interessen des den Faschismus (mit-!)verursachenden Kapitalismus vertreten werden. Ich als Salonsozialist kann da nur zustimmend nicken (und mit meinem Porsche, den ich nicht habe, in dem aber dessen ungeachtet auch Tränen fallen, Richtung Sylt, wo ich nicht hinfahre, düsen). Einhornemoji.
So viele Leute hier, die so viel verstanden haben aber sich nicht verstehen. Ich glaub, ich muss auch nach Sylt. Sind die Punks noch am Start?
Sobald ich in Westerland nicht angekommen bin, sage ich Bescheid, ob die Punks da sind. Vielleicht sind die jetzt auch in Kampen. Da wollte ich auch unbedingt mal nicht hin.
Dann wünsche ich dir gerade deswegen und nicht trotzdem eine nicht schöne Zeit.
IAllen... Hm, wer da wohl dahinter stecken könnte? Gekonnt selbst manegiert
Na, hat er dich mal wieder auseinandergenommen? Übrigens mal wieder schön zu sehen, dass der Kapitalismus wieder als Wurzel allen Übels herhalten muss. Dabei hat er das Leben der Menschheit seit Anbeginn seiner Existenz stetig verbessert.
Nachdem Krabbi mir geschichtliche und geopolitische Kenntnisse vollständig abgesprochen hat (was mich ja dann doch zugegebenermaßen triggert) und ich in der Rückschau meine Formulierungen zu zwei (bis drei) Grundthesen als zwar nicht falsch, aber als nicht so gelungen ansehe, versuche ich es nochmal. Denn was mich wirklich, wirklich interessieren würde, ist, ob bzw. in welchem Umfang es dazu hier eine gemeinsame Haltung gibt. Wobei mir klar ist, dass keiner darauf antworten muss, erwarte ich auch nicht. Dient eher dazu, meine Gedanken zu sortieren. Ich formuliere das mal zurückhaltend.
Satz 1: Das aktuelle Vorgehen der israelischen Regierung in Bezug auf Gaza, also insbesondere die Blockade von Hilfslieferungen und militärische Einsätze ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung, sind völkerrechtswidrig und damit illegitim.
Satz 2: Organisationen wie Hamas und Hisbollah, zu deren ideologischen Hauptzielen die Vernichtung Israels gehört, handeln, (mindestens) soweit es die Verwirklichung dieses Ziels betrifft, illegitim.
Ja, kann man so sagen. An der Gewichtung scheitert es halt - und an der Beweisführung, wie viele Palästinenser*innen / Hamas-Kämpfer*innen es tatsächlich auf die "Vernichtung Israels" abgesehen haben. Vertreter dieser These führen gern mal uralte Formulierungen von "Hamas-Chartas" usw. an, und denen genügt das, um alle Palästinenser*innen als Israelfeinde zu bezeichnen.
In der Realität finden wir allerdings weder Handlungen, noch besonders viele brauchbare Zitate, um diesen angeblichen Vernichtungswillen zu belegen. Auch ein 7. Oktober kann ja nun kaum als Großoffensive durchgehen, welche die Einnahme ganz Israels zum Ziel gehabt haben könnte.
Auf israelischer Seite finden wir allerdings nicht nur haufenweise aktuelle Zitate hochrangiger Politiker, sondern unabstreitbare Handlungen, welche kein anderes Ziel als ein genozidales haben können.
Aber selbst wenn man diese Offensichtlichkeit nicht zu begreifen in der Lage ist, so bleiben doch immer noch die Kräfteverhältnisse. Noch nie sind palästinensische Kampfflugzeuge auf Tel Aviv zugeflogen. Es sind buchstäblich Steine gegen Panzer, selbstgebastelte Flaschenraketen gegen Flächenbombardements, fast zusammenfallende alte Sturmgewehre gegen modernste Drohnen.
Wenn man also annehmen wollte, hier wollen sich zwei Parteien gleichermaßen gegenseitig ausmerzen, so bleibt der Fakt, dass die eine Seite dazu nicht mal ansatzweise die Mittel hat, und die andere wirklich alle. Mehr als 1+1 zusammenzuzählen ist wirklich nicht nötig bei der Frage, auf welcher Seite man mit der Deeskalation beginnen sollte.
Aber okay, das hier ist Deutschland. Da kann 1+1 schon mal 5 bedeuten.
"und an der Beweisführung, wie viele Palästinenser*innen / Hamas-Kämpfer*innen es tatsächlich auf die "Vernichtung Israels" abgesehen haben. Vertreter dieser These führen gern mal uralte Formulierungen von "Hamas-Chartas" usw. an, und denen genügt das, um alle Palästinenser*innen als Israelfeinde zu bezeichnen.
In der Realität finden wir allerdings weder Handlungen, noch besonders viele brauchbare Zitate, um diesen angeblichen Vernichtungswillen zu belegen. Auch ein 7. Oktober kann ja nun kaum als Großoffensive durchgehen, welche die Einnahme ganz Israels zum Ziel gehabt haben könnte."
Absolut kranke Propaganda, die du hier verbreitest, du Tankie und Deutschlandhasser. Wolfram Weimer wird deinesgleichen schon den Zahn ziehen.
Das Tolle ist ja, dass du machtlos bist und du hier noch die nächsten 100 Jahre dein Geschwurbel verbreiten kannst. Israel und wir finden dich und deine linksradikalen Freunde irrelevant. Du wirst nichts ändern können.
Nimm dir doch mal ein Beispiel an "Ich hau 10 von euch auf einmal um"-Metoolica und lösch dich.
Nur zur Information: Passend zu seiner Palästinenser-Propaganda hat er hier auch schon Pro-Russland und Anti-NATO-Propaganda verbreitet.
Tankie eben.
Wie immer aber herrlich, wie sehr du die Rolle der Terrororganisation Hamas zu relativieren versuchst. Absolut geisteskrank.
Die unqualifizierten Beleidigungen durch C3P0 mal beiseite, die tragen nichts zur Sache bei.
Ragi, so wie ich das gelesen habe, ist die Hamas-Charta erneuert worden (und die Vernichtung Israels eines der Hauptziele geblieben, mit ein klein wenig zurückhaltenderer Formulierung, im Kern aber identisch), war der 07.10. nicht ausschließlich aber auch von der Hamas-Führung gewollt, geplant und auch durch Hamas-Kämpfer durchgeführt, wurden gezielt auch viele Zivilpersonen getötet, ein ziviles Musikfestival wurde gezielt attackiert und den Besuchern wurde auch tödliche Gewalt angetan. Das war ein Massenmord. Und die "Steine gegen Panzer" (in Bezug auf den Gesamtkonflikt), die Du ansprichst, sind natürlich kein Argument dagegen. Was wäre denn wohl passiert, wenn die Hamas über eine stärkere Bewaffnung verfügt hätte? Naheliegenderweise wären noch mehr Menschen getötet worden, denn das war ja der Sinn der Sache. Die Verbreitung von Terror, auch gegen die Zivilbevölkerung. Was für "Handlungen" fehlen denn da noch? Wer auf Seiten der Hamas ist denn aufgestanden und hat gesagt, es habe sich um einen terroristischen Akt gehandelt? Wer sagt denn, dass Israel nicht verschwinden muss? Ab wann handelt es sich um eine Terrororganisation mit Vernichtungswillen? Zu meinen, es gebe bei der Hamas keinen Vernichtungswillen, ist genauso falsch wie zu meinen, die israelische Regierung handele (noch) im Rahmen des Völkerrechts (dass diese eindeutige Bewertung von der deutschen Politik nicht eindeutiger formuliert wird, halte ich für skandalös). "Belege" für den Vernichtungswillen in Bezug auf Israel zu fordern bzw. deren ausreichende Existenz in Frage zu stellen, erscheint mir abwegig. Im Übrigen bist du in deinem Beitrag derjenige, der - ich meine aus dem Nichts - plötzlich "Hamaskämpfer*innen/Palästinenser*innen" schreibt, als ob irgendjemand, der ernst zu nehmen ist, das gleichsetzen würde. Du behauptetes, dass es "denen" genügt, um "alle Palästinenser*innen als Israelfeinde zu bezeichnen". Ich weiß nicht, wer das wiederum behauptet haben soll. Nur wer vollkommen verstrahlt ist, setzt Hamas und Palästinenser gleich und meint, alle Palästinenser seien Israelfeinde. Nur wer vollkommen verstrahlt ist, setzt alle Israelis mit der aktuellen israelischen Regierung gleich.
Ich vermute, dass die allermeisten Menschen zu recht davon ausgehen, dass die allermeisten Israelis und die allermeisten Palästinenser eine dauerhaft friedliche Lösung wollen, dabei zu Kompromissen bereit sind, nur leider hüben wie drüben die Gewaltbereiten das Sagen haben.
Und bevor es darum geht, wer an welchen Entwicklungen mehr schuld trägt, wer dran wäre, zu deeskalieren, wer mehr Leid verursacht hat, steht erst einmal die unmissverständliche Feststellung, was etwas ist: nämlich auf Seiten der Hamas Terror, auf Seiten der israelischen Regierung nicht durch das Völkerrecht gedeckte Gewalt. Deshalb gibt es Haftbefehle gegen höchstrangige israelische Politiker, deswegen wird die Hamas ganz überwiegend als Terrororganisation eingestuft.
mir fehlt metoolica

Achtung für eine Durchsage: der kleine Huschi möchte bitte von seinen Eltern im Aufenthaltsraum abgeholt werden. Dieser befindet sich im mittleren Gang, Verwaltungstrakt, rechts neben dem Spielparadies und links neben dem Reklamations-Center. Bitte auf die Stufen achten. Danke!
Puh, ja... Es soll ihn mal bitte jemand abholen. Da weiß man ja wirklich nicht, wo man anfangen soll bei diesem Hufeisen, all den Vermutungen und Gedankenexperimenten. Die Erfahrung hat mich auch einfach gelehrt, dass es sich nicht lohnt, darauf einzugehen. Mit Glück kann ich vielleicht einen oder zwei Punkte verständlich machen, und die Diskussion verschiebt sich nur endlos in die Richtung derjenigen, die noch immer nicht klar sind oder derjenigen, die neu dazugekommen sind.
Noch mal: Die Beweis- und Sachlage ist eindeutigst, wer hier wen genozidiert. Es wird sogar offen zugegeben. Es war nie eine Sache von "zwei Seiten", bei der man abwägen, lange überlegen und erst mal abwarten müsse, wer denn am Ende gewinnt. Das ist die genügsame Grundeinstellung, mit der man hinterher nie etwas geahnt haben könne; es sei ja so undurchsichtig und kompliziert gewesen. Kennt man.
Diese ganze Rhetorik ist mir hier zu radikal. Ich würde es begrüßen, wenn alle mal einen Gang zurück schalten und die Sachebene in den Fokus rücken würden. Wir sind alles erwachsene Männer hier, die gelernt haben sich auszudrücken. Man kann ja miteinander sprechen, Meinungen austauschen, ohne sich gleich die Leber rauszureißen, gegenseitig. Mir gefällt dieses Aggressive einfach nicht, auch wenn ich es sehr schätze und respektiere, dass jeder seine Überzeugung hat, an sich jetzt. Es ist ja positiv hervorzugeben, dass sich viele mit solch einer Thematik beschäftigen. Der Ton macht die Musik. Da zerbricht mein herzförmiges Sonnenbrillen-Etui.
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Es ist weder eine Vermutung, noch ein Gedankenexperiment, einer islamistischen Terrorgruppierung den Willen der Massenvernichtung von Juden zu attestieren, und wer an deren eindeutigen Ideologie vorbei, der schon sehr frühen Verbreitung entsprechender Flugblätter vorbei, auch noch am äußerst greifbaren 7. Oktober als brutale Morde an jüdischen Zivilisten nicht nur getätigt, sondern auch gefeiert wurden, vorbei immer noch von reinen Mutmaßungen schwurbelt, der ist eh verloren.
Klar gehört die aktuelle israelische Führung verachtet, aber wer im gleichen Zug die Hamas wieder und wieder verharmlost, ihren terroristischen Charakter verneint oder mindestens in Frage stellt, gar für Verständnis wirbt, wo eben jene Hamas bereits palästinensische Demonstranten gefoltert und festgenommen hat, bei ohnehin permanenter Unterdrückung der Zivilbevölkerung, spätestens da enttarnt sich diese Form der "Palästina Solidarität" selbst. Das ist die gleiche Form der Solidarität, die geschwiegen hat, als tausende Plästinenser in Syrien gefoltert, beschossen und ermordert wurden, die schweigt, wenn in vielen Ländern des Nahen Ostens Palästinenser in Flüchtlingslagern gepresst werden, die nichts anderes als Ghettos sind, wenn Palästinensern in arabischen Ländern, insbesondere im Libanon, jedes Staatsbürgerrecht verweigert wird, auch in der 4. Generation noch, vom Zugang zu Arbeit und Bildung gar nicht erst zu sprechen.
Ist halt ein typischer Ragism. Jemand, der sich das Leid aller "Geknechteten" der Welt aufbürdet, um seinem Leben einen Sinn zu geben. Ragism, der "bewaffnete Aufständische"-Versteher.
MetOOlica!!!!!
CAPSI!!!!

Ach Ragi, ich bin simpel gestrickt. Hamas ist ne Terrororganisation mit u.a. dem Hauptziel der Vernichtung Israels. Die per Haftbefehl gesuchten israelischen Regierungsmitglieder sind Kriegsverbrecher. Letztere haben auch aus meiner Sicht (ja, auch unter Berücksichtigung des 7.10.) deutlich mehr Leid in der Zivilbevölkerung verursacht als die Hamas. Ganz einfach. Keine „Vermutungen“, keine „Gedankenexperimente“.
Ich vermute, du teilst grds. meine Haltung zu „Kreigsverbrecher“ und wer mehr Leid verursacht hat. In Bezug auf die Hamas gehörtst du nach meinem Empfinden zur „ja, aber“-Fraktion (immerhin: ich fürchte, es gibt in Teilen der Linken auch die „nein“-Fraktion, die die Hamas für eine legitime und grds. zu unterstützende Widerstandsgruppe hält) und bekennst da nicht eindeutig Farbe. Z.B. mit der absurden Idee, dass der Vernichtungswille in Bezug auf Israel nicht ausreichend belegt sei. Das checke ich nicht, macht aber nix.
Und als mich meine Mama gestern aus dem Bälleparadies abgeholt hat, habe ich erst argumentiert, ich hätte Ragi ruhig hinterrücks mit dem Ball abwerfen dürfen, weil am Tag vorher die Ragi-Wiesel-und-Co-Bande, also die großen Jungs, mich ja auch abgeworfen hätten und die wären eh mehr und stärker. Da sagte meine Mama: „Guck nicht so linkisch-verhuscht, kleiner Verhuscht. Unrecht wird nicht dadurch Recht, dass andere größeres Unrecht getan haben, mein kleiner Terrorist.“ Da habe ich geweint, genickt und zur Belohnung für meinen Erkenntnisprung ein Vanilleeis mit Schokostreuseln und ne Umarmung bekommen.
Dieser Kommentar wurde vor 13 Tagen durch den Autor entfernt.
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An der Be- und Hinweislast scheitert das Hufeisen aber enorm. Wie gesagt: Es gibt da eine alte Charta, und eine abgemilderte aktuelle. Ich würde der auch nicht trauen - die Hamas ist verlogen, und gibt sich gerne mal fortschrittlich, nur um in Bezug auf Handlungen fundamentalistisch zu werden.
Das ändert aber nichts daran, dass es auf Seiten der Hamas weder die Mittel noch die halbwegs aktuellen(!) und relevanten Zitate gibt, die diesen "Vernichtungswillen" belegen. Nicht mal ansatzweise so viele wie auf Seiten Israels. Da sagt ein Netanyahu mal eben locker, er wolle ganz Gaza einnehmen, ein Ben Gvir haut ununterbrochen eine Vernichtungsphantasie nach der anderen heraus (aktueller Tweet ist tatsächlich eine Aneinanderreihung von "Töten!" "Vernichten!" "Ausradieren!" usw.). Da kann man noch so sehr "on the fence" sein - man wird einfach erschlagen von Zitaten und Handlungen auf israelischer Seite. Da wird es einfach nur noch absurd, hier von "zwei Seiten" auszugehen.
Selbst der hinterletzte weltpolitische Tölpel wird kaum drum herum kommen, dass es sehr bald keine Palästinenser mehr in Palästina geben wird. Es war ja schon vor 20 Jahren erbärmlich, Israelflaggen zu schwenken, während sie schon längst auf deutschen Faschodemos geschwenkt wurden. Wer da aber heute auch nur ein relativierendes Wort über den aktuellen israelischen Staat(!) verliert, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Der kann auch gleich sein Kreuz bei der AfD machen und Flüchtlingsunterkünfte anzünden.
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