Nach seinem Geraune über "jüdische Medien" und Auftritten bei Fox News geht der Rapper einen Schritt weiter.

Los Angeles (dol) - Kanye West will das soziale Netzwerk Parler kaufen. Voraussichtlich noch in diesem Quartal soll die Übernahme abgeschlossen werden. Die Mikroblogging-Plattform versteht sich selbst als konservativer Twitter-Rivale, der danach strebe, "die Zukunft der Meinungsfreiheit zu stärken". Während die großen Unternehmen bemüht sind, Desinformation einzudämmen, gewährt Parler auch rechtsextremen Meinungen eine Plattform. "In einer Welt, in der konservative Meinungen als kontrovers gelten, müssen wir sichergehen, dass wir das Recht haben, uns frei zu äußern", kommentierte West.

Die Nutzerzahlen der rechten sozialen Netzwerke halten sich zumindest bislang in Grenzen. Laut Datenauswertung des Marktforschers Data.ai hielt sich die Zahl täglicher Parler-Nutzer in den Monaten April bis Juni jeweils unter knapp 40.000. Besser schlug sich in derselben Zeit Donald Trumps Truth Social, das zwischen einer Viertel- und einer Dreiviertelmillion aktiver Nutzer schwankte. Mit der Reichweite von Twitter können jedoch beide Plattformen kaum konkurrieren. Der Dienst aus San Francisco erreicht monatlich 32 Millionen Menschen.

Kanye West gegen "jüdische Medien" und Abtreibungen

Kanye West intensiviert seit einigen Wochen sein Engagement am äußersten rechten Rand. Nachdem er auf der Pariser Fashion Week mit dem Schriftzug "White Lives Matter" herumgelaufen war, rechtfertigte er sich bei Tucker Carlson, der auf Fox News für seine Verschwörungserzählungen und die Verbreitung russischer Propaganda bekannt ist. Auf Twitter folgte antisemitisches Geraune. Und in seinem jüngsten Interview referierte er über die Geschichte des Judentums, verglich die Organisation "Planned Parenthood" mit dem Holocaust Museum und bezweifelte die Todesumstände von George Floyd.

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